Archiv der Kategorie: AUF DEN SPUREN VON MASKEN UND FIGUREN

Seit 2015 zeige und diskutiere ich Objekte aus ZENTRALAFRIKA im Blog – Die Stammesnamen dienen nur zur Orientierung :

KAMERUN, GABUN, MAYOMBE, LOANGO : Duala, Aduma, Ambete, Kuyu, Vili, Yombe, Kongo,

UBANGI : Azande, Mangbetu, Ngbaka, Banda, Ngbandi

MANIEMA, ITURI, SEENGEBIET, TANSANIA : Boa, Mbole, Metoko, Lengola, Lombi, Lese, Bira, Lega, Bembe, Pere, Mbugu,

KWANGO, KASAI, LOMAMI, LUALABA, ANGOLA : Nkanu, Yaka, Holo, Pende, Mbala Lwalwa, Luluwa, Pende, Salampasu, Tschokwe, Dengese, Kuba, Songye, Luba, Hemba, Kusu, Tabwa, Mambwe,

Bis 2014 zeige ich Objekte folgender Ethnien und Kulte aus WESTAFRIKA:

Ibo, Yoruba, Bamana („Jine Faro“), Senufo, Fanti („Asafo“) und Ewe („Mamiwata“)

Unterthema: ... IM WEITEN NORDEN ZENTRALAFRIKAS , IN "UBANGI"

YANDA PUPPE, MANI-KULT, AZANDEGrosse Figur aus dem „Ubangi“ (Ngbaka) im Vergleich. Sètò und Nàbo.Drei Figuren im „Stil“ der „Kontaktzone“ der Azande (1/5) NeuDer freundliche männliche Schutzgeist aus Ubangi (Ngbandi)Figur des mythischen Ahnen und Helden Sètò der Ngbaka (UBANGI)‚Ngakola‘ und seine Gattin – Schutzfiguren (Banda, Ubangi)Vielleicht eine Zwillingsstatuette der Mbochi (ex – Kuyu)? (dt./francais)Kuyu Tanzstäbe im Factory Outlet 1927Maske der Boa mit FlügelohrenIs the Mangbetu Boy just Beautiful?Ist der Mangbetu-Jüngling nur schön? (Ex)EX Neue und große Yanda-Figur der AzandeWas für eine Azande-Harfe!Yanda-Figur der Azande, die ersteEX Die zweite Yanda-Figur der Azande Informationen!


Unterthema: ... IN WESTAFRIKA

Begegnung mit einer hölzernen Leopardenmaske der Edo (Bini)Schmuckloser ‚Ikenga‘ (Igbo/Ibo) – m.NachtragBOCCIO CRI-CRI ÀÀLÉ FETISH NKIS(H)IAsyl für ein himmlisches Huhn (Yoruba)Jine Faro – Geist und Marionette


Unterthema: 2015 "AFRIKA" im KunsTraum 44, Kelkheim/Ts.

‚AFRIKA IM KUNSTRAUM‘ – RÜCKBLICKKUNSTRAUM 44 ‚AFRIKA‘ AUSSTELLUNGZUR EINFÜHRUNG – REDETEXTASAFO – TANZENDE FAHNEN ( GHANA )ADIRE ELEKO (YORUBA)MASKENBÜNDE DER SENUFOMARIONETTEN IN MALIMAMIWATA….. und Fragen des StilsIMMER NEUES BLECHERNES GLÜCKVITRINE AFRIKA


Unterthema: DEN ATLANTIK NACH SÜDEN BIS ZUM KONGO

‚Medizinerblick‘ auf Figuren des Kameruner Graslands (Bamileke) – PLUSEin strammer Ambete-Krieger wartet auf Liebhaber.Douala (3) – Description et interprétation de la maquetteWillst du wirklich wieder eine Ambete-Wächterfigur ?Aduma-Maske (Gabun) à la ‚Jawlensky‘TROIS GRANDES STATUES DU MAYOMBE (BAS CONGO) – frz.GROSSE FIGUREN AUS MAYOMBE (BAS-CONGO)Kongo – Yombe : Ein kleines äußerst lebendiges SzepterKongo – Das schon empörend simple Kruzifix‚Santu Toni‘ vom KongoYombé Stab ‚Maternité 44 cm – HerzklopfenYombe-Nkisi – 15 cm hoher Holztorso EXZwei moderne Tanzstäbe der Kuyu, Kongobecken


Unterthema: DIE WALDVÖLKER IM KONGOBECKEN: Mongo bis Ituri

Ein zweiter Typ aus dem Bereich Sungu(Tetela)-Tempa(Songye)Four „Kifwebe“ Masks Tempa-Songye Style (Kasai Oriental)MBOLE ‚ TANZSCHILD Lilwa‘-BundEnsemble abstrakter Tiermasken der KELA (Regenwald RDC)„Tempa“ – Das Geheimnis der „Pseudo-Tetela Masken“ (Luc de Heusch)Vier „Kifwebe“-Masken der TEMPA-SONGYE am Sankuru (Kasai Oriental)Die „Inungu“-Statuen der „Djonga“ – nach L. deHeusch (deutsch)Luc de Heusch erzählt uns die Geschichte der Tetela (Nacherzählung)SONGYE HOCKER vom Lomami – KaryatideAhnen, unbeschreiblich männlich-weiblich —- Lengola (Maniema)Tightly Wrapped Healer (‘LUBA?) on a ‚Soul Journey‘Totengleich auf der Pritsche – afrikanische Figur (Luba)„Luba Twins“ – Tabwa, Mambwe – RechercheBegegnung mit der ‚schönen Madeleine’, einer ‚Kifwebe‘ bei den südöstlichen LubaFrauen in tragender Rolle – Karyatidenhocker der ‚Hemba‘ oder ‚LUBA'(?)‚Luba-Zoo‘ – Hüte dich vor der Eule!Songye – Belande -Luba: miniature de NkishiSongye Miniatur : ‚Nkishi’ und SklavinSongye – Belande -Luba : ‚Nkishi’ miniatureStress mit zwei ‚Nkishi‘ (Songye) im Dez.2015The power of the Nkishi in the leather skirt (Milembwe – Songye)‚Kriemhild‘ vom Lomami – Eine Nkishi der SongyeDie Kraft der Figur im Lederrock (Nkishi, Milembwe – Songye)Nkishi-Figuren der Songye Die Vierseitige und die ZweiseitigeDrei runde Kifwebe der Luba (plus eine) EXHässliches Entlein unter Kifwebe Masken EX


Unterthema: EX-SAMMLUNG

Ein strammer Ambete-Krieger wartet auf Liebhaber.Begegnung mit einer hölzernen Leopardenmaske der Edo (Bini)EX. Unruhig wegen einer lakonischen Halbfigur. Kusu?Ist der Mangbetu-Jüngling nur schön? (Ex)Bewertungen von Mbuya-Masken (Pende) – de Sousberghe oder Z.S.StrotherEX Neue und große Yanda-Figur der AzandeMaske Ituri-Stil Lese/Bira „Leopard“ EXYombe-Nkisi – 15 cm hoher Holztorso EXHässliches Entlein unter Kifwebe Masken EXEX Yombé Mutterschaft – Stockaufsatz? Nein.EX Figur der Mbole oder Djonga/Jonga ?EX Die zweite Yanda-Figur der Azande Informationen!


Unterthema: MINKISI-PROJEKT LOANGO MAYOMBE

‚Fetische‘ und ‚Wahrsager‘ um 1875 an der Loango-Küste„Minkisi“ Doppelgänger von Pambi und Ndona (Yombe)Religion et orthodoxie – non-communication au Congo belge – KimbanguismeReligion und Rechtgläubigkeit – koloniale Kommunikation in Belgisch-Kongo – KimbangismusFetisch / nkisi – Homöopathie – Placebo-Forschung (dt./engl.)Wyatt MacGaffey (1998) über Minkisi :“Magie, oder …. Kunst“ – deutschMANGAAKA-Entweihung als Sabotage – Museum TERVUREN als Purgatorium?Wyatt MacGaffey über „Minkisi“ von der Loango-Küste. DeutschEin starker Fetisch in Tervuren – Objekt-Recherche von Maarten CouttenierDas Gesicht des Gendarmen – Yombe Porträtmaske (deutsch/englisch)TROIS GRANDES STATUES DU MAYOMBE (BAS CONGO) – frz.GROSSE FIGUREN AUS MAYOMBE (BAS-CONGO)Das Gelände im Mayumbe (1900-68)Yombe-Nkisi – 15 cm hoher Holztorso EXWyatt MacGaffey und die ‚Fetische‘ aus dem MayombeLéo Bittremieux, Missionar und ForscherSklaven, Händler und Despoten – Bas Congo im 19. Jh.Erweckungsbewegung 1921 und schwedische Missionare


Unterthema: VON DEN MBOLE ÜBER LEGA UND ITURI BIS NACH SANSIBAR

Encounter with ‚Belle Madeleine‘, a ‚Kifwebe‘ among the south-eastern LubaAls Lombi identifiziert ? – Immer noch Recherchen in Richtung Lengola, Metoko, JongaAhnenfigur der Mitoko (R.D.C., Region Maniema)Drei kleinere Figuren der „Lengola“ im BlockstilBembe (Kivu) Schleichkatze (Hocker) – 7.6.2016, aktualisiertGardemass und radikaler Bauplan bei den LengolaVorsicht! Mbole-Hocker mit NebenwirkungenNotiz zu Figuren der Pere (Maniema,RDC)Eine arme Mbole-Figur inmitten Europas ’sakraler Kunst‘Im Korb des Bwami-Bundes (Lega) : Old Man „Kakulu“Kopffüssler – LEGA , woher sonst?Im Korb des ‚Bwami‘-Bundes ( Lega ) : Der SchiedsrichterIm Korb des ‚Bwami‘-Bundes ( Lega ) : Die unwürdige GattinFigur und Schildkröten-Hocker, Tansania – Mbugu ?Lega – konische Hüte mit Schuppen und KnöpfenIs the Mangbetu Boy just Beautiful?Zwei Gesichtsmasken der Mitoko (Metoko)Maske Ituri-Stil Lese/Bira „Leopard“ EXBembe (Kivu) Kalunga-FigurMit Figuren der Lega im Sinkflug


Unterthema: ZWISCHEN KWANGO UND KASAI (NKANU, YAKA, PENDE, MBALA ...)

DER HÄSSLICHE EUROPÄER DER CHOKWE – DIE MASKE ‚KATOYO‘POLIO, SORCERY AND ARTS IN THE CONGO (Pende,Yansi and Kinshasa)Ovimbundu – Barbarisch schön wie auf alten ethnographischen Fotos.Drei Ritualpfosten (head-posts) der NKANU zur KnabenbeschneidungPende Dance Mask ‚Tundu‘ (?) with a Thick Lip – Email + deutsch‘Mbangu’ Mask of the Pende. (Excerpt in English)WELCOME TO THE SALAMPASU! – UpdatedWILLKOMMEN BEI DEN SALAMPASU ! aktuellHocker eines Chefs der HoloMATALA, schöner Tänzer der achtziger Jahre (Maske,Pende)MATALA: Beautiful Dancer of the Eighties (Mask, Pende)An expressive Mbangu Mask, Central PendeEigenwillige ‚Mbangu‘ Maske der PendeLwalwa – danseur du „bangongo“Lwalwa – Figur eines jungen TänzersEigenes und Fremdes an Masken der Luluwa-KasaiSkeptische Klienten, konkurrierende Wahrsager (Pende)Die Macht einer ‚Polio‘-Puppe (Pende) NEUDas war das 20. Jahrhundert zwischen Kwilu und Kasai – Die PENDEReiter auf Leopard – von den Mbala, Nachbarn der YakaRider on leopard – from the Mbala, neighbors of the YakaBewertungen von Mbuya-Masken (Pende) – de Sousberghe oder Z.S.StrotherPrestige à la Dengese (Ndengese)Nkanu (Yaka) PfostenYaka – Drei Masken für festliche AuftritteBushong, Kuba – Salbenspender für die Pflege Neugeborener


Zum Beispiel ‚Mambila’ – Wieso gebe ich mich jetzt mit der ‚Provenienz’ zufrieden?

|

Geschrieben am 28.1.2020

Manchmal ist die Herkunft, also die Region, wichtiger als die Funktion einer Figur oder Maske. Die Ermittlung ritueller Funktionen ist ohnehin zwischen Erbsenzählerei und Utopie angesiedelt. Als ich heute Zeitlyns Protokolle der Sua-Rituale unter den Mambila las, bewunderte ich seine Gedächtnisleistung, vergaß aber nicht, welche Rolle das kleine Tonbandgerät gespielt hatte und was es registrieren konnte.

Die Herkunft, besonders ‚die Ethnie’, ist für ‚Stammeskunst’ und ihre Vermarktung auf jeder Ebene der wichtigste Anker. Und über einen ‚Anker’ pflegt man nicht weiter nachzudenken.

 

‚Herkunft’ ist aber auch Heimat. Was in solchen Heimaten passiert, ist oft sehr langweilig, einfach ‚mehr desselben’ (Watzlawik). Von Vilém Flusser habe ich gelernt, auf die ‚Sakralisierung’ von Banalem zu achten und die ‚Familiengeheimnisse’, von denen zahllose ‚Tatort’folgen leben, ironisch zu betrachten. Aber die Heimat selber scheint ihren Zauber – vielleicht in der Art einer Fatamorgana – unbeschadet zu bewahren.

 

Ich erfahre zum Beispiel über die Objekt-Recherche einiges über die Leute, die sich Mambila nennen, wenn auch die gebotenen Informationen weniger aktuell sind als Angebote bei Google, oft dreißig, vierzig Jahre alt – da war ich selber noch jung. Ich erfahre vieles über die Leute und sehe sie in ihren und jetzt ‚meinen’ Figuren verkörpert. Die sind ja anwesend wie Besucher. Und wie viel will man eigentlich über Besucher wissen? Wo sich doch so viel an Wünschen und Problemen nur wiederholt: Ach ja? Impotenz? Unfruchtbarkeit? Da gibt es doch Angebote! Denken Sie eher an einen traditionellen Heiler aus Afrika oder eine Implantation, oder eine Leihmutter? Beziehungskonflikte? Verhaltenstherapie oder systemische Paartherapie? Ehrlich, wen interessiert das außer die Betroffenen, ihre Verwandten, ihre Freunde oder kommerziell therapeutische Dienstleister?

Die Region und ihre Kultur sind interessanter. Schließlich könnten wir sogar dahin auswandern. Und über die Chancen exotischer Heilkuren sollte man sich informieren.

Freilich kommen ‚künstlerische’ Stammesobjekte meist aus einer praktisch nicht einholbaren Vergangenheit. Sie verkörpern diese, jetzt kraftlos oder von den Verkäufern bewusst ‚entschärft’.

Warum nicht? Nostalgie kann Trost spenden.

 

‚AFRIKA IM KUNSTRAUM‘ – RÜCKBLICK

|

RÜCKBLICK AUF ‚AFRIKA IM KUNSTRAUM’ – EIN HALBES JAHR SPÄTER

Die kleine Ausstellung beim ‚Künstlerkreis Kelkheim‘ war ein Erfolg, sie war für mich wieder ein kleiner Schritt zu den Menschen in Afrika, zu deren Lebenswirklichkeit. Die Demokratische Republik Kongo, die mich momentan beschäftigt, ist ein besonders krasser Fall. Nach ihren katastrophalen Anfängen (1960/61) ging es über die dreißigjährige Diktatur Mobutus nur in eine Richtung, Richtung Zerfall. Und die Metropole Kinshasa wuchs in der Zeit auf schon zehn Millionen Menschen. >>