Vier “Kifwebe”-Masken der TEMPA-SONGYE am Sankuru (Kasai Oriental)

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Veröffentlicht am 20. Oktober 2023    Ergänzt am 7. Januar 2024

Bis zum 1. August habe ich drei Beiträge auf der Basis des Aufsatzes von Luc de Heusch ins Netz gestellt :  Wanderungen und Kolonialgeschichte der Tetela (LINK),  Figuren der Jonga (LINK) und schließlich Pseudo-Tetela”-Masken” (LINK).  Anlass war der Erwerb von vier plus zwei Masken dieser Region über ein halbes Jahr verteilt. Zwei “Kifwebe” der AnaWaKasongo  (LINK), die in de Heuschs Aufsatz  eine eigene Rolle spielen, belasse ich im Beitrag “Pseudo-Tetela-Maske” 

Hier ihre Icons:   

Die übrigen vier sind nun Gegenstand eines eigenen Beitrags.

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Beschreibung der „TEMPA“ MASKE    MIT HÖRNERN EINS  (19.März)

Sie ist etwa 35 cm hoch. Davon machen die starken „Krallen“ 10 cm aus, Tiefe 16 cm an der Stirn und 13cm am Kinn, Breite 22,5 cm

Proportionen: Hörner 10cm,  Stirn rechts und links der Nasenwurzel 7cm , Augenbrauenbogen bis Nasen’spitze’ 10cm,  Mund und Kinn 10 cm. Kurz: Ein menschlicher Kopf ungleich der größeren „Tetela“-Maske.

Die berühmte üppige Körperlichkeit der „Tetela“ Gesichtsmaske. Bis auf die kantige Dreiecksnase ist Alles konvex. Die drei Hörner sind eigentlich keine, sondern starke Finger.

Die sorgfältig gezogenen und weiß gefüllten Linien in klar durch Rot abgeteilten Feldern (Pigmentreste) unter dem Kinn und an den Seiten besser geschützt. ; Rot wohl auch gänzlich im Bartbereich gleiche parallele aber doch frei gezogene Rillen. Wie kann ich sie virtuell rekonstruieren?

Bis auf die niedrige Stirn, die drei Hörner und die drei Vertiefungen, sowie den glatten, durch ein Dreieck verzierten geraden Nasenrücken herrscht überall das Dekor. Parallele Linien und die Frisur in kleinen Quadraten. Geheimratsecken ähnlich denen der Kuba-Bushong oder Dengese trotz des flachgedrückten Schädels. Auch die vorstehende Stirn passt!

Gleichmäßige Dicke des dichten mittelschweren Holzes, dem Arbeitsaufwand nur angemessen.

Kanten und Ränder der Rillen zeigen glänzenden Abrieb, an Mund und Nase sorgfältig; die kurzen senkrechten Rillen unten an den Augenlidern könnten Wimpern andeuten.

Komfortabler Innenraum, keine scharfen Kanten, gute Sicht unter den schweren Augenlidern hindurch und durch kleine Öffnungen am Nasenende auch nach unten. Von ihnen geht ein Bündel paralleler Linien aus, das anderswo Tränen bedeuten soll.

Glanz innen im Nasenbereich. Sorgfältige Reparatur des ausgebrochenen mittleren Horns, die Bruchlinie ist erkennbar, innen an einer Seite ein Harzfleck

17 Bohrlöcher in etwa gleichen Abständen

Dezenter Harzgeruch

Ein in sich gekehrter Ausdruck gerade durch Augen und Mund. Eine unheimliche Ansammlung von Symbolen!”

W: „Mit Respekt geschnitzt“

 

Entdeckung  eines Vergleichsobjekts im Oktober 2023

Zemanek Münster Tribal Art Auction 53, 2008 lot. 465 Tetela   28,5 cm

 

 

 

 

Beobachtungen: 

Etwas kleiner, durch die ovalere Form ‘weiblicher’ wirkend, Augenlider weniger ausdrucksvoll, die Nase länger, die waagrechten Linien bis dicht unter die Augen, generell formal enge Verwandtschaft mit den Masken EINS, ZWEI und VIER. Zemaneks Zuordnung beruft sich an Felix, der sich 1987 an Torday (1911) orientierte und feststellte: .… other areas are affected by the Songye, with whom they share concepts in the southwest around Tempa.

 

Beschreibung des  großen hornlosen Paars ZWEI und DREI

Zunächst das ‘männliche’ Exemplar (m):

 

 

 

 

 

 

 

Der überlebensgroße ‚korpulente’ Maskenkörper beeindruckt mich am stärksten. Vierzig Zentimeter max. Höhe bei 22 cm Breite und 18 cm Tiefe. Er verkörpert Macht. Vielleicht versteckten sich unter dem weiten Maskenkleid auch ‘Plateausohlen’. Für de Heusch gehören solche Masken zur Ausstattung von Heilern in der Region. Zur Deutung der  Maskentypen lassen wir ihn anschließend selber zu Wort kommen.

Die Zierkerben sind in diesem Fall breiter und flacher und mit Resten mehrerer Kaolinschichten gefüllt. Hörner fehlen, aber in die Frisur sind wiederum drei kreisrunde Vertiefungen eingeschnitten. Könnten auch diese für Hörner stehen?  W. hat keine andere Idee. Der gute Zustand fällt auf. Auch diese Maske wurde mit Respekt gehauen und dekorativ ausgestattet. Das Dekor ist schlichter, aber auch diese Maske hat ihre physische Integrität bewahrt. Nur geringe Spuren von Holzschwächen oder Fraß, alle durch Pflege ausgebügelt.

      Überraschung: Eine zweite Maske desselben Typs ! (w) DREI (27. Juli)

Ich nehme sie zur Probe mit. Der genaue Vergleich zeigt mancherlei Unterschiede, die schließlich in der Vermutung resultieren, dass es sich um Mann (die erste) und Frau (die zweite dunklere) handelt. Zunächst zwei Fotos:

          Kinnpartien IMG_0817 (rechts weibl.)

w ist 37 lang, durch den breiten schrägen Rand, in den umlaufen große Löcher gebohrt 24,5 cm breit, das Gesicht aber nur 21 cm breit, schmaler und gewölbter als das der Maske m.

Die Grundform ist von w ist oval, sowohl auf dem Rand wie in der Gesichtsform. Das Oval von w wird durch die umlaufenden Linien in der Kinnpartie und – unterbrochen- in der Wangenpartie betont, im Gegensatz zu vertikal und diagonal gezogenen kurzen Rillen auf der Vergleichsmaske.

Von der Seite wirken die Gesichtsproportionen von w natürlicher, bei m mächtiger, in der Untersicht noch stärker.

Die Stirnpartie und die Frisur von w sind ruhiger und höher – etwa 17 w (zu 12 cm) m bis zur Augenbrauenmitte, wovon zwei majestätische Augenbrauenbögen ausgehen. An m ist die lange Partie (24,5cm) kissenförmig unter den Augenschlitzen, auch wegen der kurzen Nase. Und mittendrin ist der leichte smiley-Schlitz des Mundes eingebettet. Abstand zur Nase ist 6 cm m statt 4,5 cm bei w.

Die Mundpartie steht mehr vor, das Loch des Mundes ist vorgewölbt wie beim Sprechen, ein rechteckiger Schlitz. Zusätzlich moduliert stilisierend die Schraffur die Mundmuskulatur, sie erinnert an anatomische Zeichnungen im Lexikon!

Die Rillen-Ornamentik erlaubt unterschiedliche Andeutung von Mimik. Übrigens kann ich in w einen Halbkreis kurzer Rillen als Kinnbart lesen; das ist auch bei m möglich. Bei w führen zehn Rillen von der Nase nach unten zur Oberlippe wie ein moustache (Schnauzbart). Bei m führen fünf senkrechte Rillen auf die Mundwinkel, ähnlich den öfter vorkommenden „Tränen“, aber es sind keine.

Die drei runden Vertiefungen auf dem Schädel sind bei beiden gleich.

Vorsicht! Nicht voreilig interpretieren!  Vielleicht doch kein Paar, sondern bloß individuelle Unterschiede?

EINE TEMPA ‘MODERN’

Erwerbung VIER  30.September 2023:

Maße: 25,8 x 14,5 x 14 (tief)    Willy: Grenze Tetela-Songye. Auch Neyt und Hersak weisen auf ihren Karten die „Tempa“ als Songye aus.

Aufregend plastisch. Willy: „wie ein Kopf“ Von der Seite gesehen erscheint die gestalterische Finesse: Die Rillen der europäischen Frisur, die auf der Schädeldecke die senkrechte Schraffur des Gesichts bloß fortzusetzen scheinen, wirken an den Schläfen waagrecht zurückgekämmt, und geraten darunter rechtwinklig und spitzwinklig zur Gesichtsschraffur.

 

 

 

Schmales Gesicht (die eingezogenen Wangen)

Kleine hoch sitzende Ohren

Halb geschlossene Augen mit vorgewölbten schweren Augenlidern sind nach unten abgesetzt durch waagrecht gezogene Linien

Eine breite kurze Nase mit der Nasenwurzel auf Augenhöhe, ganz tief sitzende gerundete Nasenlöcher,

Nicht zu vergessen das vorragende Kinn

Innenansicht: gleichmäßige Wandstärke, gute Tragbarkeit, Sicht , innen markante Lochungen , angenehme Glätte mit gerundetem Rand.

Zugleich eine reine ‚Kifwebe’!

Ein senkrechter dunkler Schädel-Nasen-Streifen, rechts und links davon eng gezogene senkrecht Rillen (drei auf einen Zentimeter). Radikal überziehen sie sogar die vorgestülpte Kifwebe-Schnauze . Und die Frisur setzt sich unten – befremdlich- bis an den seitlichen Maskenrand fort.

Bilanz:

Kleinheit des ‚Kopfes’ .  Hohe Konzentration und Perfektion .  Dichtes Holz . Ihre Besonderheit bestätigt sich im „Kifwebe“-Kontext . Professionalität des Schnitzers .  Bewusste Schlichtheit . Vermutlich lange Verwendung (Ablösungen der obersten Schicht machen die weißen Pigmente sichtbar).  .

 

Kurze Diskussion zur Benennung

Am Stand reden wir über die Frisur mit den ‚Geheimratsecken’ – Ich erinnere an hundertvierzig Jahre mit den Weissen in der Region der Tetela.

Erst allmählich ‘entdecke’ ich den ‚Weissen’ in der Maske selbst. Dabei spielt eine Rolle, dass mir die berühmte magische Figur des Kolonialagenten Balot  in Erinnerung geblieben ist. Sein Tod 1931 war Teil eines antikolonialen Aufstands mit  anschließender traumatischer Bestrafung  der (westlichen) Pende (LINK zum Blog, dort “vierte Generation“). In diese Richtung weisen auch spezielle Details des hageren Gesichts: Geheimratecken, realistische Augen, kleine Ohren, ein – vielleicht – befehlender Mund, der aber wiederum typisch für einen Typ Kifwebe im Nordwesten ist (Neyt), und ein energisches Kinn.

Ich beschließe, meine Vermutung Zoé S. Strother vorzulegen, einer Co-Autorin der Studie zur Balot-Figur: Art with Fight in It – Discovering that a Statue of a Colonial Officer Is a Power Object from the the Pende Revolt” by H.F. Weiss, R.B. Woodward, and Z.S.Strother in:  African Arts, vol.49 no.1 spring 2016 (oben ein Foto von S.59)

Sie ist so freundlich, mir auf meine Vermutung antworten. Sie kennt ähnliche Frisuren bei einer Reihe von Masken aus dem Kasai (Ost-Pende, Biombo u.s.w.). Sie weist darauf hin, dass die Arbeit für die Europäer generell (wann?) zur Durchsetzung des Kurzhaarschnitt bei Männern führte. Auch hätten die Männer im Kasai oft diese Art von geschwungenem Haaransatz. Sie äußert den Verdacht, dass es sich um eine “moderne” Darstellung handelt, sieht aber trotz des langen schmalen Gesichts der Figur keinen Grund zu der Annahme, dass es sich um einen Europäer handelt. Sie regt an, datierte Fotos für Männer in der Kasai zu suchen. (Email am 30.10.)

Den Hinweisen werde ich nachgehen. Ich erinnere mich an die Modernisierung der äußeren Erscheinung bei den verstädterten ‘Evolués’ des ‘Belgischen Kongo’ und am französisch beherrschten anderen Ufer des Kongo, dass ich sie auch erwähnt hatte anlässlich von “Zwei moderne Tanzstäbe der Kuyu” (LINK) . Mir hatte nur die Aussicht auf eine dramatische Kolonial-Story die Sicht auf bekannte Tatsachen versperrt.

 

Vier “Tempa” –  Vergleichender Überblick

 Ist es nicht zu gewagt, die Maske VIER mit der EINS in Verbindung zu bringen?

Zunächst suggeriert ihre Machart dieselbe Werkstatt. Das spüre ich: Einerseits die Feinheit, Tiefe und Breite der Schaffur. Andererseits dieselbe Sorgfalt und Klarheit bei den glatten Stegen und Flächen (Hörner und Stirn bei EINS, zentrales Stirnband und glatte Nase bei VIER).

Das Paar ZWEI und DREI wirkt lockerer. Sie blicken uns an, ihre leicht geöffneten kleinen Münder könnten uns etwas mitteilen.

An EINS fielen mir bereits die strenge Zurückhaltung und der gesenkte Blick unter schweren Augenlidern auf.

Es ist denkbar, dass die Unterschiede in der äußeren Erscheinung aus der Rollenverteilung resultieren und nicht aus verschiedenen Werkstätten.

 

6.1.2024        DOKUMENTATION      Zwei Tempa-Masken bei Händler A.

Ich bemerke sofort die enge Verwandtschaft dieses Objekts mit den vier bei W. erworbenen Masken gleichen Typs aus anderer Quelle. Diesmal sind sogar mit roten Fetzen Stoff umwickelte Hörner vorhanden. Doch in der Mitte signalisiert ein ‚Nest’ aus abgebrochenen Vogelfedern und verfilztem Bananenstroh fortgeschrittenen Verfall – und Ungeziefer. Im Gesicht ist die Patina aus weißer Kaolinpaste bei der Lagerung durch Regen und Abrieb so beschädigt worden, dass kein Gesamteindruck entstehen kann. Die gestaltenden Schraffuren sind nur mit größter Konzentration zu verfolgen.

Tempa 6.1.24 IMG_2487

Tempa 6.1.24 IMG_2483

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Tempa 6.1.24 Zeichnung

 

 

Der sichtbare Verfall nimmt mir die Lust, das Objekt näher zu untersuchen, geschweige denn, den Zwischenhändler aus Kamerun zu fragen, was er sich versprochen hat vom Aufwand des Transports und der Präsentation auf einem Maskenständer. Die Ruine ist gerade noch für die Dokumentation gut und dann für die Tonne. Ich bin verärgert. Für wie blöd hält er uns Kunden auf dem Flohmarkt? Oder begreift er einfach nicht die Mindestbedingungen, die für abgelegte Kultobjekte gelten, die auf irgendeinem europäischen Markt bestehen wollen?

 

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Tempa 2 6.1.24 IMG_2488

Daneben liegt eine zweite interessante Maske aus derselben Gegend, die in Größe und Proportionen Ähnlichkeiten zu VIER zeigt, aber in ihrer Erscheinung wild und kraftvoll ist.

Geschlossene Augen sind nur durch zwei waagrechte Rillen angedeutet. Die Rillen auf dem Gesicht sind breit und flach, eine glänzende Farbschicht überzieht die Oberfläche. In Höhe der Nasenlöcher sind rechts und links zwei Dreiecke eingeschnitten. Die Nase ist plump, der Mund blattförmig offen; daraus ragt eine dünne lange Zunge aus einem Stück Leder. Die geflochtene Umrahmung des Gesichts ist intakt; daran sind rechts und links kurze schwarzweiße Perlenkettenstücke geknüpft, vor allem aber vier (?) lange strohgefüllte Würste, die herunter hängen und sich beim Auftritt schlangenartig bewegt haben.

Auch an dieser Maske wäre der Restaurierungsbedarf beträchtlich. Für ein gut ausgestattetes Museum wäre das ein lösbares Problem, aber wo existiert es noch? Oder würde das kommerziell lohnen?

Andererseits dokumentieren die Zusätze der Maskengesichter noch in ihrem Verfall, was bei der Entkleidung und Reinigung – seit über einem Jahrhundert üblich – verloren geht. Ich bekomme also die seltene Gelegenheit, afrikanischen Objekten aus der Kultsphäre in einem Niemandsland zu begegnen.

Noch eine Bestätigung: Der Kult, von dem man nichts oder wenig weiß, war zumindest vor wenigen Jahren noch am Leben. Ich fotografiere die Objekte mit Erlaubnis und dokumentiere nun, was die flüchtige Begegnung hergibt.

 

Dokumentation bekannter Kifwebes

In: de Heusch Ojects – Signs of Africa 1996: Dunja Hersak – Colors, Stripes….

deH. Hersak p.163-1 Kifwebe H 32cm

 

p. 163 Abb.1 Kifwebe mask 32cm acq. 1971 Tervuren:20768 : Stirn…-Streifen, Augenpartie, dkl. Mund (überstreift), traditionelle Tropfenform des Helms, weniger Rillen – uneleganter Eindruck, aber: „… in private collections …monochrome categorymay be infilled with white“ (p.162)

Dort noch mehr Kifwebes mit schwarzem Streifen, auch auf Schilden, oft schlanke Form, aber traditionell.

 

 

 

 

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Dunja Hersak zeigt an anderer Stelle – in Face of the Spirits (Herremans/Petridis) – die Bandbreite exzentrischer ‘Übertreibungen’!  Eine Ausnahme ist no. 74, S. 154-55, 35 cm, aber in Tropfenform :

Face Spirits Hersak p.155 Kifwebe 33cm.

Relativ flache Stirn,

Die Ohren halten als weit offener Winkel eine zentrale Stelle.

Kurze Nase, aber stärker trapezförmig

Markantes Kinn

zentrales Band, aber schmal und in die Streifen integriert;

interessant: die Geheimratsecken und die Fortsetzung der senkrechten Rillen in eine nach hinten gekämmte Frisur, nur das die parallel zu den Rillen der Wangen harmonisiert wird.

Keine Befestigungslöcher, Kanten sind kantiger, ordentlicher – macht einen systematisierten Eindruck

Leichter Glanz der Oberfläche, die Rillen wurden, wenn weiß, offensichtlich gereinigt; sie sind ohnehin richtig schmal!

Provenienz „Shaba“, keine genaueren Daten! Hersak hat sich nur im Osten des Songye-Gebiets aufgehalten.

Alan P.Merriam publizierte bereits 1978 in AFRICA-TERVUREN  XXIV – 1978 – 3 u. 4 den Aufsatz “Kifwebe and other masked societies among the Basongye“.

Es gibt Abbildungen mit dem Titel “Tempa Mask Eastern Kasai” als auch mit “Songye Mask Eastern Kasai”. Doch Merriams Thema ist ein anderes und Textbezüge der Abbildungen kann ich nicht ausmachen. “Kifwebe” bezieht sich auf eine der drei von ihm untersuchten Maskenbünde, nicht auf die äußere Form der Masken. (Muss ich vertagen!)

A-Tervuren 1978-3 Merriam p.69 Songye mask 32cm Kasai

p.69 Songye mask Eastern Kasai 32cm Tervuren 20768 > Schmaler Tropfen, wobei die Stirn die halbe Höhe ausmacht

Unruhige Ausstrahlung, schon weil die Rillen breit – weniger davon! Auf Augenhöhe 13 an jeder Seite statt bereits 20 bloß auf jeder Wange – und geweißt sind. Dann sind Nase, und besonders das Kinn nicht integriert. Und die blanke Oberfläche reflektiert die Beleuchtung.

Die kurze Trapeznase hat waagrecht dekorierte Flügel

Die Augenumgebung ist glatt und weiß bis auf (wie?) angedeutete Wimpern

Der schwarze Mittelstreifen erweitert sich auf der Stirn. Von ihm gehen seitwärts Rillen ab, die ungebrochen bis an die Seiten des Kinns gehen. Auf dem langen Kinn stoßen diagonal eingeschnittene Rillen aufeinander.

Auch diese Maske scheint helmartig tief zu sein, aber die Ausstrahlung unterscheidet sich. Es wäre ein Europäer mit rasierter Glatze.

 

Neyt „Songye“   Stilregion V – Sankuru et Lubefu  

Neyt Songye p.136. no.100 Figur männlich

no.100   60 cm.

Moderner als Vergleichsstücke

Realistische Stirn – dabei abgesetzte ‘Geheimratsecken’, einfaches angelegte Ohren

Augenpartie: vergleichbare Augenhöhlen und Trapeznase

Ähnlich ist das weibliche Pendant no.101 S.13

 

 

Exkurs  30.10.23 : Vorstellung einer Songye-Tempa-Figur für den Export

Songy Tempa TERVUREN Broschüre

 

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