Figur und Schildkröten-Hocker, Tansania – Mbugu ?

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Seit Samstag glaube ich zu wissen, dass die beiden zusammengehören. Ich habe keinen direkten Beweis, aber starke Indizien. Doch der Reihe nach. Die Figur erwarb ich vor nicht ganz zwei Jahren bei demselben Händler. Sie trug ein kleines Schildchen “Kaguru/Tanzania“. Ich begrüßte sie als ALIEN mit folgendem Text:

7.Nov. 2015     DAS NEUE  KOMMT AUS TANSANIA

Das ganz Neue, Unbekannte kommt momentan für mich aus Tansania.

Heute ist es ALIEN mit halslosem großem runden Kopf, strengem maskulinen Gesicht über     Mbugu-frontaleinem vorgestreckten aufgeblähten Bauch der Hochschwangerschaft, selbst der Nabel ist prall. Darauf liegen zierliche Arme, die nicht einmal die Bauchmitte erreichen. Was erst als eigenwillige Disproportionalität auffällt, erweist sich als Mittel, den außergewöhnlichen Charakter dieser Schwangerschaft zu betonen. Die Rundungen nähern sich denen einer ostafrikanischen Körpermaske.

Der Rest: Die Beine sind stämmig und für afrikanische Skulpturen lang. Große wohlgeformte Füße geben festen Stand. Der Körper hält sich leicht zurück geneigt mit einem Knick an den Lendenwirbeln, um dem Bauch in der Mitte Raum und Gegengewicht zu geben. Angedeutete Gebärhaltung. Abstehende Ohren und kahler runder Schädel. Überdies nackt in der rotschwarzen glatten und leicht glänzenden Patina, schöner Abrieb. Integer – zwei kleine Absplitterungen hinter den Ohren entblößen rosiges altes Holz – bemerkenswert wenige und schmale Risse. Glänzender Abrieb an Gesicht, Ärmchen und der Halbkugel des Bauchnabels. Die Augenlöcher enthielten einmal kleine Perlen. Länge 40 cm. Gewicht erstaunliche 1,26kg!

Das große ovale und harmonische Gesicht könnte übrigens einem Suaheli oder Arabisierten gehören. Es ‚verlangt’ nach einem Gewand, könnte einen Fez tragen.  Die Radikalität dieser Körperlichkeit gegenüber islamischen Vorschriften ist atemberaubend.

Der Händler gibt als Herkunft Makua (Nachbarn der Makonde an der Grenze mit Mozambique) an bzw. weiter. Plausibel, ich assoziiere mit dem Kopf einen Makonde-Realismus. Doch er selbst hat auf seiner Reise Tansania von Daressalam durch die Mitte nach Westen durchquert und bereits zur langen Sukuma die offensichtliche falsche Angabe Makua gemacht. Das ehrwürdige Handbuch ‚Tanzania’ (München 1994) weist eine andere Richtung. Das ist mir insofern egal, als ich eine kleine Gruppe ‚Tanzania’ zusammenstellen möchte, die auf eigene Weise miteinander (und dem Osten des Kongo) harmoniert.

Marc Leo Felix liefert im Buch einen subtilen Überblick über die traditionelle Skulptur Tanzanias (S.37ff.) und bietet auf S.39 eine geografische Karte mit acht Stilregionen unter der Maßgabe, wie sehr Ethnien und Regionen ‚Merkmale’ ausgetauscht und übernommen haben.

Mbugu-seitl

TANZANIA-p.188-Mbugu-Figur

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In der Region V im Nordosten ähneln Figuren der Doe, Zigua und Pare einander (p.168ff.). In Abb.91 ist eine wirkliche ‚Schwester’ meiner Figur abgebildet: Zuschreibung: Mbugu. Unterschiede: 22.5 cm (statt 40,4 cm), noch längerer und in der Mitte wie eine Kalebasse sich verjüngender Kopf, angedeutete Brüstchen und enger stehende längere Beine. Derselbe Bau, derselbe Einschnitt rund um den Bauchansatz, derselbe schwarze Glanz. Leider unerreichbar in einer Privatsammlung. (Fotograf: Dick Beaulieu, Sammler, Brüssel)

Mbugu-OberkörperFür mich ein ALIEN – ich denke dabei konkret an die Halluzinationen in Tarkowskis Film Solaris. Jetzt auch an Die unheimliche Begegnung der dritten Art (Spielberg 1977). Es ist Kunst. Und es ist mein Besitz, dinglicher Besitz. Ich habe eine priviligierte Beziehung, Exklusivität. Es ist Teil der Fremde. Es sind Phantasien, die ich selbst nicht entwickeln würde. Es ist Reichtum an Kultur, an vergessenen Formen. Es sind Gefäße für spirituelle Bedeutungen, die mich in ihrer konkreten Gestalt gar nicht interessieren, weil sie von Menschen gemacht sind wie alle anderen auch. Es eine Montage von Zeichen der Autorität,  fortgeschrittener Schwangerschaft und Standsicherheit. Diese Figur zieht mich an, zentriert mich – ich drehe sie immer wieder um ihre Achse.

Was ist denn noch wichtig? Es geht um eine Authentizität jenseits der konventionellen Sorgen, jenseits dessen, was Felix und Co. gerne wissen würden. Solche Verästelungen der Neugier sind heute vielleicht unerfüllbar, also fast egal. Das Ding wurde verwendet, wie intelligent das auch gewesen sein mag. Greifbar sind Ohren, greifbar ist eine Haltung, der Ausdrucks eines Gesichts und dieses spezielle Bauchmodul. Kunst. Müssen wir uns deshalb wissen, wie diese vier zusammen gekommen sind?

10. Nov.   Einen  Freund in Kronberg besuchen!

Vor der Lehmwand in der Galerie sein Ausruf der Begeisterung. Wir sind uns einig über die Ausstrahlung der Figur, die Nase, die Ärmchen, den Blick…. Das war ein Könner! K. weist  auf die zur Stabilisierung der Figur entscheidenden unterschiedlichen Beine hin und betont die Kunst der Bearbeitung des sehr harten Holzes.  Ernstzunehmende künstlerische Arbeit.  Herkunft wird in diesem Moment irrelevant. Die Anonymität des Künstlers lässt sich verschmerzen. Selbst von bekannten Namen haben wir doch nur Klischees im Kopf!

30.3.2018

Wikipedia. Bildschirmfoto

Wikipedia. Bildschirmfoto

Mit einem Freund rede ich über die verkleinerten Ärmchen auf dem voluminösen Bauch. Meine Vermutung: Sie sollen seine Wirkung verstärken. Dieselbe Idee vermutet  er bei der Gestaltung der prähistorischen Venus von Willendorf  Da liegen die Ärmchen kaum sichtbar ganz oben auf.

 

3. Sept. 2017       DER  SCHILDKRÖTENHOCKER

Sitzhöhe 23 cm, Breite 23 und Länge mit Kopf 33 cm. Gewicht 2,61 kg

Sitzhöhe 23 cm, Breite 23 und Länge mit Kopf 33 cm. Gewicht 2,61 kg

 

Schweres Hartholz dunkel patiniert, im Abrieb rötlich schimmernd. Eine Reparatur mit schwarzem Harz auf dem glatten Sitz hebt sich farblich kaum ab.

Mbugu-Hocker-Rückseite

 

Charakterisierung:

Ein schon übermassiver Körper: dicke runde Sitzfläche, mächtige, aber kleinere ‚Basis’, die an technische Formen erinnert, mit den äußeren Begrenzungen etwa an das dreieckige Untergestell eines zusammensetzbaren Dreifußes. Drei fünfeckige Beine – hinten gerundet, oben dicker als unten –  sind wie bei einem Tier nach außen gestellt. Die Hinterbeine sind durch seitlich herunter gezogene Erker verstärkt. Der gewichtige Körper wird aber ‘gelenkt’ durch ein zartes spitzmäuliges Köpfchen mit großen Augen und auf kurzem Hals. Unter ihm befindet sich das vordere, das dritte Bein.

Ich denke erst an einen Vogel, aber für W. ist es eine Schildkröte. Es spricht einiges dafür: Zuallererst das Gewicht, die Massigkeit und Plumpheit, dann die Zartheit des KopfesHeute habe ich den Hocker auf Hinterbeine und Steiss gesetzt, mit Dramatisierung als Ergebnis

Die angegebene Provenienz „Zela“ in Katanga überzeugt mich nicht.

Nachschlagewerk für den Kongo  (Felix „100 Peoples“ pp. 204/5) bietet überhaupt keine Argumente für die Zuschreibung, außer vielleicht der Nähe des Siedlungsgebiets der Zela zum Tanganyika-See. War es vielleicht der ‘Fundort’? Die Zela waren traditionell ein Händlervolk. Das Und als ethnisches cluster gibt er ‚Bembaized Shankadi’ an. Das Köpfchen allein evoziert „Luba“.

Der grobe, ja monströse Tierkörper und die mit großen Hieben kantig zugeschlagenen drei Beine weisen auf Abbildungen in „Tanzania“ hin:

Felix-MwanaHiti no.280 -Maske der Kaguru/Luguru?

Felix-MwanaHiti no.280 -Maske der Kaguru/Luguru?

auf Masken der Nyamwesi 225, Sukuma 218-222, (aber in Weichholz), vgl. in „Mwana Hiti“ p. 464-466 Zaramo und p.474 Kaguru/Luguru >

Felix-MwanaHiti-Stuhl,Maske,Karte<   Und in ,Mwana Hiti’ auf einen Hocker der Gogo no.185

Mbugu-Hocker-Rückseite

Mbugu-Hocker v

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Und in der Andeutung eines technischen Unterbaus auch auf die Basis diverser Throne der Luguru, Doe, Zaramo, (Kat.194 ff., pp. 333ff.), auch Nyamwesi. Hier überall fallen mir die oft 6 – 10 cm kleinen Köpfe auf, die oben aus den Stuhllehnen wachsen.

Der Vogelkopf-Stöpsel eines Tierhorns IV6 der Zigua/Pare? (‘Mwana Hiti’ p.137 Nordostküste) ist in Form und zwei Einzelheiten – Schnabel/Maul und Auge) verwandt. Ebenso der unter no.104 (TANZANIA p.196)

Mbugu-Hocker-KöpfchenTANZANIA-p.157-Vogelstöpsel

Jetzt sind bald alle Völker Tanzanias beisammen! Wie entscheiden?

Als ich den Hocker direkt neben den ‘ALIEN’ stelle, geht mir ein Licht auf und ich verfolge eine spezielle Spur:  Der äußeren Erscheinung und dem Gewicht nach handelt es sich dasselbe Holz wie bei dem Mbugu-‘ALIEN’.  Doch  vergleiche man auch den ….

das Objekt „Nyamwesi, Pare, Sukuma“ im Palais Dorotheum, Dez.2015! den Würdenstab in der Auktion Dez. 2015 im Palais Dorotheum, Wien

….. Würdestab in der Auktion Dez. 2015 im Palais Dorotheum, Wien

Dorotheum-Stab Dez.2015.Text.

Eigenschaften des Hockers im Bildvergleich:

  • dichtes dunkles glänzendes, Holz, kräftiges Dreibein, Erker verstärkt, kräftiges Sitzbrett (Gogo ,Mwana Hiti’ no.185, p.377)
  •  nach außen geschwungene Beine, nur außen kantig, und dazwischen eine stützende Konstruktion, aber filigran (Kaguru ebd. no.184, p.374)
  •  Kwere auch hier erscheint die Holzverbindung zwischen den Beinen des Hockers statisch unnötig, aber vor allem bedeutungsschwer (ebd. no.156, p.365)

Der Hocker übernimmt die ‚Tradition’ stabilisierender Streben von Thronen, obwohl das hier statisch schon gar nicht nötig ist (z.B. Zaramo ebd. no. 177 und 182b, aber auch dort sind sie primär Ausdrucksmittel)

Darf man Hocker und Throne vergleichen? Felix schreibt von traditionell ritueller und festlicher Verwendung und nennt auch die Ablage heiliger Gegenstände (Mwana Hiti S. 364):

Die Hocker, die im gesamten Gebiet zu finden sind, gehörten nicht zur normalen Möblierung eines Hauses. die meisten Leute zogen es vor, auf Matten zu sitzen. Es gab eine Hierarchie des Sitzens und die Art der Sitzgelegenheit, die von jemandem benutzt wurde, war ein Zeichen seines oder ihres Ranges oder Status. Hocker gehörten zu den Famlienkostbarkeiten, die von einer Generation zur nächsten vererbt wurden, und sie wurden nur bei Zeremonien und Ritualen benutzt. Sie waren Zeichen von Anführern (leaders), und das es verboten war, geheiligte Gegenstände auf den Boden zu legen, wurden sie stets auf Hocker gelegt..

Der Prestel-Katalog „Afrikanische Sitze“ (Vitra/Tervuren 1994) bietet elaboriertere Hocker, S.159 einen der HeHe, mit außen kantig geschlagenenen buckligen Streben, und (nur im Katalogteil S.189) einen Zaramo-Hocker, dessen Verbindungen zwischen den Stützen kunstvoll verschlungen sind. Naja.

Der passende Typ in der Nachbarschaft

Kamba-Hocker-Man at Rest1985,69-73Den passenden Hockertyp finde ich in der Broschüre von Esther Dagan „Man at Rest“ (Montreal 1985p.55). Sie bildet ganze fünf runde Hocker der Kamba/Kenya abbildet: Gleiche Höhe und Proportionen, starke nach außen gebogene drei Beine mit Vorsprung wie Füßen, die kantig wie kräftige Bretter geformt sind. Ihre Verbindung zum Sitz ist außen durch einen Erker verstärkt. – Und die Kamba siedeln direkt in der Nachbarschaft an der tansanisch-keyanischen Grenze!

Marc Felix-MwanaHiti Karte

Marc Leo Felix ‘Mwana Hiti’ Karte Nordosten Tanzanias

 

 

Doch was heißt schon Nachbarschaft? Die Mbugu hatten eine bewegte Wanderungsgeschichte, bevor sie in den Usambara-Bergen siedelten; viele leben auch anderswo, über das ganze Staatsgebiet verstreut bis ganz in den Südwesten am Njassa-See an der Grenze zu Sambia. Der Kongo ist nicht mehr weit. Handelskette?

Profil der Mbugu in “Joshuaproject.net

Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, die (nach deutschen Begriffen) ‘evangelikale’ Webseite >https://joshuaproject.net/people_groups/15768/TZ – profile auf Herz und Nieren zu prüfen. Der Text von Ernest R. Mbega enthält auch nicht die üblichen Quellenangaben. Die Informationen zu den Mbugu oder auch Ma’a erscheinen mir gleichwohl vertrauenswürdig. Die Erwähnung der Wanderungen ebenso wie die Hervorhebung des Eigensinns der Mbugu, ihres Festhaltens an der Muttersprache und am ‚Wald’ entsprechen auch emanzipatorischen Tendenzen in der modernen Ethnologie. Das vorletzte Kapitel – What are their needs? ist nachahmenswert. – Ich zitiere den Text und denke  an eine Übersetzung in nächster Zeit:

Introduction / History

The Ma’a (Va-ma’a), or Mbugu as they are called by others, is an ethnic group believed to have a Cushitic origin. As nomad pastoralists, they are believed to be originally from Ethiopia and to have moved southwards to Kenya, where they interacted with other nomads. They share a lot of traditions with the Rendile, Samburu, Aariel, Maasai, Dahalo and Oromo tribes of Kenya.

The Ma’a/Mbugu entered Tanzania in the late 17th century through Arusha before they found their first settlement in the Kilimanjaro region -particularly the Pare area. The Ma’a/Mbugu continued to move eastwards to the Tanga region. These people lived in forests while grazing their cattle. Their major foods were meat, milk, honey, blood and wild fruits. To date, many houses of the Ma’a/Mbugu people are surrounded by a small grazing yard and traditional oxotic trees. They in fact have a very strong affinity to their forest life.

The Ma’a are easily distinguished from other Tanzanians by their hair, their native language and their lifestyle.

Where Are they Located?

The majority of the Va-ma’a/Mbugu are located in the Lushoto district in the Tanga region. Other districts with small numbers of these people include Korogwe and Handeni–also in Tanga region. Some are in the Kilimanjaro region and some areas of the Morogoro region. The Ma’a, as other tribes in Tanzania, are scattered in many regions of Tanzania.

Some towns where they can be found are Iren’te, Milemeleni, Magamba, Kibumbe Mategho, Mshangai, Rangwi Mnguza, Fwizai, Bumbuli, Kin’ko, Mp’anda, etc.

What Are Their Lives Like?

The Ma’a/ Mbugu are originally pastoralists. However, in the early 1900s, these people (who were grazing their cattle in the forests ) were disturbed by the German as they were forced to move away from the forest so that the Germans could make these areas into forest reserves. To respond to that, the Ma’a/Mbugu started clearing the land with hope that this would prevent their being removed from their land. This idea did not work within the area that was set for a reserve, however, as they moved to the periphery of the forests. The Ma’a/Mbugu started growing crops like other tribes around them. To date, a normal mbugu family must possess at least a few cows, goats, sheep and/ or other domestic animals which are now somehow not grazed because of the shortage of grazing land.

What Are Their Beliefs?

The Ma’a/Peole originally believed in a god of the fathers. This God is believed to be the creator (who they call ‘Kiumbi’) and in some daily discussions, the Ma’a/Mbugu say ”Yakha’lo’ to wish a person well. It is equivalent to ‘God be with you.’ The majority do not use this greeting. It is only used by those who can speak Ma’a and not Mbugu. The majority of the Ma’a/Mbugu are Muslim or traditionalists. A good number of Mbugu are now Christians and are Lutherans, Catholics, Pentecostals, Baptists and Seventh Day Adventists.

What Are Their Needs?

The greatest need now is clean drinking water and good roads. The Ma’a/Mbugu are now involved in vegetable production besides their livestock style. The areas where these people live such as Malibwi, Matego, Ngoka, Mshangai, Mziragembei, Magamba, Mazumbai, Mgwashi, Kinko, Mpanda, Kwemakame, Bumbuli, Rangwi, etc. have no access to clean drinking water and are also faced with poor road networks. In addition, the Ma’a/Mbugu language has been suppressed by the colonial and local rulers because it comprised the minority. These people were forced to speak languages of their neighbours like Sambaa and Pare. That restricted Ma’a/Mbugu to be used in public. However, the Ma’a/Mbugu continued to speak their language at home. With the passing of this suppression, the Ma’a/Mbugu have rejuvinated and have seriously started speaking their language–particularly Ma’a which was in danger of losing speakers. There is a growing need of documenting the Mbugu vocabularies.

Prayer Points

* Pray for the translation of the Maa/Mbugu Bible as this will assist in keeping the vocabularies as in the case of neighbouring tribes of Sambaa and Pare. The Mbugu themselves have started translating the Gospel of John.
* Pray that their culture will be conserved and not disappear.

 

 Eine weitere Informationsquelle:

http://anthromadness.blogspot.de/2015/05/south-cushitic-admixture-in-southeast.html :

…. This South Cushitic admixture is also likely why many groups in Southeast Africa such as the Tutsi, Maasai and so on; sometimes display rather “Horner-esque” facial features (facially similar to various Cushitic and Ethiopic speaking populations in the Horn, for example). 

anthromadness.blogspot.de:2015:05:south-cushitic-admixture-in-southeast

The Maasai woman above, for example, could quite easily pass in the Horn of Africa among populations like Oromos, Afars, Somalis etc. Though her ethnic group is essentially a mixture between South Cushites (who were from the Horn and closely related to groups such as Somalis, Afars, Oromos and so on) and “Nilotes” with some “Pygmy”, “Khoisan” and Niger-Congo (Bantu) peppered in.

Modern South Cushites themselves have somewhat clearly mixed with their surrounding Nilotic, “Khoisan” and Bantu neighbors which is likely rather demonstrable in their haplogroups (Y-DNA for example [7] [8]

 

     Vorläufige Bilanz: Was spricht für die Mbugu

  • Holz und Technik (Talent! Köpfchen=Figur)
  • Wald-Affinität, aus dem Vollen schöpfen, Kernholz)
  • Selbstbewusste eigenwillige Leute (Sprache)

Als ich passende Abbildungen für den Blog scannen wollte, trat das Problem des Illustrierens in den Vordergrund. Was sich im Kopf und dann auch sprachlich so selbstverständlich zusammen gefügt hatte, war schließlich auf verschiedene Einzelbilder verteilt. Auch die Fotosession löste den Hocker scheinbar auf in verschiedene Ansichten, als ob er ursprünglich eine Montage wäre. Nach diversen Vorbereitungen waren die ausgedruckten Ansichten immerhin präziser als das erste ‚Feldfoto’ auf dem Flohmarkt. Aber ist der Hocker in seiner Mehrdimensionalität eher ein Gegenstand für die Literatur? Kein Scherz.

 

Was die zum Vergleich ausgewählten Bilder und Seiten  illustrieren :

Marc L. Felix hat nicht viele Beispiele zur Hand und definiert doch ihren ’Stil’. Der müsste eigentlich in seiner Entwicklung betrachtet werden, was aber nicht möglich ist:

Die Mbugu stellen langgestreckte Holzfigurinen mit langen gebogenen Beinen her, die an den dickbäuchigen Körpern, die mit Stoff umhüllt sein können, anliegen. Die kahlen Köpfe sind eiförmig und haben mit Glasperlen besertzte Augen, abstehende Ohren, klar definierte Nasen und leicht vorspringende Kiefer.“ (Mwana Hiti p.120)

Die abgebildete Figur – und meine Figur – sind  damit gut getroffen.

– Die Kaguru-Maske die Art, einen Baumstamm von vierzig Zentimetern oder mehr Durchmesser zu behauen, zu beschnitzen und zu glätten. (“Kaguru” stand auch auf dem Schildchen der Figur)

– Die fünf Kamba-Hocker zeigen sozusagen das undekorierte Grundmodell des Hockers: dreibeinig, nach außen gestellte Füße und vergleichbare Proportionen (auch in der Höhe).

– Der ‚Thron’ der Gogo weist vergleichbare Erker auf, senkt die runde Sitzfläche noch mehr ab und zeigt die gleiche Robustheit, sogar ein Köpfchen. („Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen….“, Faust I, 1808).

– Der nach Größe und Abstraktion dem Kopf der ‚Schildkröte’ vergleichbare Vogelkopf der Zigua oder Pare ist bei Nachbarn entstanden. Die Karte von Felix in „Mwana Hiti“ trennt sie zwar durch eine ‚Stilgrenze’ (III und II), aber das war ein schwieriger Versuch, stilistisch Ordnung herzustellen; ich weiß nicht, was daraus in der wissenschaftlichen Diskussion seither geworden ist.

 

An dem Beitrag in anthromadness.blogspot.dehält mich die Verbindung von ‚bibelwissenschaftlicher’, ägyptologischer und (im Ausdruck ‚Beimischungen’) völkischer Perspektive auf Abstand, aber ich genieße das Denken in großen Völkerfamilien. Es hat etwas Befreiendes, Fotos von Massai-Individuen, die vom Gefühl her genau passen, an die Stelle von Mbugu-Individuen zu setzen.

Beim ‚Joshua-Projekt’ wird der einschlägige evangelikale Missionsgedanke durch das mitmenschliche Interesse an den Geschichten und Problemen des Gegenüber  ausgeglichen.

An den Mbugu fasziniert mich ihre Wanderung durch ganz Kenya und Tanzania, so wie sie von R.M. Mbega im „Joshua-Projekt“ erklärt wird: als Herdenbesitzer mit eigener ‚Sprache, Frisur und Lifestyle’. Von den jeweils neuen Nachbarn hat man gelernt, ohne sich zu verbiegen, zum Beispiel von den Makonde, ohne sich zu ‚makondisieren’.

Und man war wohl dem Wald eng verbunden, was ich in der selbstverständlichen Verwendung harten Kernholzes spüren möchte, dem man mit Axt und Beitel, schließlich auch mit sandpapierartigen Blättern die Gestalten abtrotzte.

Was bedeutet “Wald” konkret? Fürs erste habe ich Landschaften im Usambara-Gebirge gegoogelt und traf gleich auch auf die Leute, die daraus ein koloniales Erholungsgebiet – dem indischen Simla oder Darjeeling der Engländer vergleichbar – machen wollten. Auch von diesen Leuten weiß ich noch wenig.

 

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Erinnerung: alle Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern!

 

 

 

 

 

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