Archiv der Kategorie: DIE WALDVÖLKER IM KONGOBECKEN: Mongo bis Ituri

Auf der Karte kongolesischer “Ethnien” der MGFA beherrscht eine einheitliche hellgrüne Fläche das Südufer des Kongo – die “Mongo”. Im Osten wird sie begrenzt durch einen gelben gelben Flickenteppich – “Sonstige” – beiderseits des oberen Kongo, der dort Lualaba genannt wird. “Cuvette” – die Schüssel, was immer man dabei assoziieren mag – und “Maniema” bezeichnen die Großregion, deren nördliche Hälfte noch von Regenwald bedeckt ist.
Was das mit “Masken und Figuren” zu tun hat?
Die gesamte Region hat ein Jahrhundert schwer gelitten, wurden deportiert und versklavt, vertrieben, dezimiert. Unterworfen, missioniert, aber kaum
erforscht. was Wunder, dass es heute nicht möglich ist, für die zu uns gekommen Artefakte “Kulturen ” zu destillieren und voneinander abzugrenzen. Nicht nur “Provenienzen” bleiben unbefriedigend, sondern auch ihr sozialer Kontext Gegenstand der Spekulation. Eine einzige “Übergangszone” wie die weiter im Norden im “Ubangi”!
Diese neue Kategorie des Sammlungs-Blogs soll nicht mher spekulative “Identität” sondern übergreifende Gemeinsamkeiten in den
Fokus nehmen. 19. Mai 2023

Four “Kifwebe” Masks Tempa-Songye Style (Kasai Oriental)

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Upload    3/11/23  Addition 7/1/24

August 1st, I put online three article based on an essay of Luc de Heusch – after the Migrations and Colonial history of the Tetela (LINK, deutsch) and Magic Figures of the Jonga (LINK, deutsch) and the “pseudo-Tetela Masks” (de Heusch) from the northern border of the Songye settlement  (LINK, deutsch). I will not translate them, because the underlying article was published in English: “Beauty is elsewhere: Returning a verdict on Tetela masks, Historical and ethnological notes on the Nkutshu“, in “Objects – Signs of Africa, Selected and edited by Luc de Heusch on the occasion of the “Hidden Treasures”, exhibition at the Musée de l’Afrique centrale Tervuren, Belgium pp.175 -204.

The text of de Heusch is as complex as its title, and I have taken my translation as opportunity to regroup it according to the needs of presumably interested art collectors.

The English version here focuses on the comparison of four masks in my collection and additional pieces >>

MBOLE ‘ TANZSCHILD Lilwa’-Bund

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ID 2.267        Stand: 30.10.2023

Afrikanische und ozeanische Objekte könnten wieder zu objets sauvages werden, Quellen der Faszination mit der Kraft zu beunruhigen. Ihre Widerständigkeit gegenüber Klassifikationen könnte uns an unseren Mangel an Besessenheit und die vielen Mühen erinnern, uns eine Welt durch Sammeln aufzubauen.
 James Clifford, zitiert im Blog “Geschichten ums Sammeln”(LINK )

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Ensemble abstrakter Tiermasken der KELA (Regenwald RDC)

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Ein paar Handicaps

Kela Antilope IMG_0739 – am 30.7.23 leider nur fotografiert (auch eine Zwergantilope)

Das kleine Volk ist kaum dokumentiert. Die “Kela” haben auch bei Felix “100 Peoples…” keinen eigenen Beitrag , aber werden p.44 für die “Jonga” als eins der ‘relevanten Völker’ genannt. Auch sie leben im dichten Regenwald auf 300 bis 500 m Höhe im Kongobogen.

Die Masken müssen für sich sprechen, tun das aber auch. Sparsam verwendete optische Erkennungszeichen unterscheiden sie nach Tierarten und -geistern, sagt W.. Wie diese repräsentiert werden, ist faszinierend.

Das Ensemble in meiner  Sammlung besteht seit August 2023 aus sechs stilisierten Gesichtsmasken desselben Grundtyps, drei ohne Hinzufügungen und drei weiteren mit umlaufenden geflochtenen Ring. Darüber hinaus habe ich mehrere Exemplare nur fotografisch dokumentiert, weil ich sie nicht mochte, zu spät kam oder zu lange zögerte. Der Erwerb zog sich über ein Dreivierteljahr hin.

 

22.11.22. : W. sagt mit Bestimmtheit, dass die Kela – nördlich der Yela und südlich der (westlichen) Mbole – diese Masken machten. Die anderen Händler wüssten das nicht. Er selber stammt aus der Region. Das soll für alle fünf gestreiften Masken gelten, die er vor zwei Wochen vom Zoll geholt habe und nicht recht anschauen konnte.

< Karte aus “Kilengi” (Kestner-Gesellschaft 1997, S. 403 (Anklicken) “Kela” sind violett unterlegt.

Wenn, was ich bei Felix (?) gelesen habe, Kela und Yela mit Jonga und ‘Wald’-Tetela aus dem Ubangi-Gebiet über das Ituri eingewandert sind, brauchen wir uns über die gemeinsame flache Maskenform nicht zu wundern, die typisch für die Waldvölker des Ost-Kongo ist.

 

Die Grundform – abgewandelte Kugelausschnitte mit Furchen versehen

no.1 IMG_7722 Zwergantilope

 

no.2 IMG_7709  Meerkatze

 

 

 

 

 

 

 

 

no.3 IMG_7714 Schaf.

Die Maskenkörper bilden mehr oder minder abgeflachte Halbkugeln. Sie erinnern mich aber auch an mein Einmannzelt ‚Moonlight’ mit einer durchgehenden Alustange. Die halbkreisförmig gebogene Furchen in großzügiger Daumesbreite erscheinen wie mit dem Daumen (Rundung!) in weiche Tonerde gezogen, vom Gehörn oder Kamm bis zum Kinn. Dabei musste das Holz ausgekehlt werden!  – Zehn Furchen bei der ZWERGANTILOPE (no.1), zwölf bei der MEERKATZE (no. 2), vierzehn bei der puren Helmform des LAMMS (no.3). Die sich abwechselnden Erdfarben sind Schwarz, Rot oder Ocker und Weiss.

Die drei entscheidenden Öffnungen – Augen und Mund – wurden harmonisch eingeschnitten. Die (bis auf no.3) bohnenförmigen Augen sind – für die Gegend typisch – schräg eingesetzt und so umrandet, dass jeweils der Kamm zweier Furchen verbunden ist. Der kleine spitze Mund – ein Schnäuzchen oder Schnabel – unterbricht sehr weit unten den langen schmalen Bogen des Nasenrückens.

ZWERGANTILOPE (water chevrotain) MBOLOKO

Im Kontext der Rennboote der Duala entstand 2022 auch ein Beitrag zu den Festen der Ijebu-Yoruba zu Ehren der Wassergeister. In ihrer Tiersymbolik spielt die Zwergantilope als Verkörperung eine zentrale Rolle (LINK). Ihre Zoologie war für einen Laien unübersichtlich und passende Abbildungen fanden sich kaum; aber wesentlich waren die ihr übereinstimmend zugeschriebenen erstaunlichen Fähigkeiten, die auch unter den Mongo-Völkern Zentralafrikas  anerkannt waren.

Wenn W. als Jugendlicher die Erwachsenen fragte: Warum sind die Mongo (LINK Wiki) in viele Stämme zerfallen? Warum haben sie Streit auf vielen Gebieten, von der Jagd bis zu den gesellschaftlichen Regeln (gouvernance)?  Da habe man ihm bei verschiedenen Gelegenheiten mit dem Spruch geantwortet: “der Kopf der Antilope”. Sollte heißen: Um das zu verstehen, müsste man den klugen Kopf des chevrotain besitzen. Das Tier repräsentiere aber auch Reichtum, Fruchtbarkeit und Respekt vor den Vorfahren (Mail 18.11.22). Wieso ist diese Vielfalt ein Problem? Auch für W.? Er hat öfters den Satz “Sie essen aus demselben Topf” zitiert. Und das Wort “gouvernance” stammt aus der politischen Diskussion und ist in westlichen NGOs als “good governance” populär.

Ich las im Bd. 4 von THE KONGO des schwedischen Missionars und Ethnografen Karl Laman (wiki LINK; Blog: LINK) über die Sundi im Mayombe (Kongomündung). Im Kapitel “Erzählungen, Fabeln” kommt eine gewitzte Zwerggazelle vor, Nsesi : Laman schreibt S.117:” Und so gewann er, Nsesi,  durch seine Gerissenheit und Intelligenz die allseits begehrte Jungfrau, was beweist, dass diese Qualitäten mehr zählen als Körpergröße.” (p.117, übersetzt). Bei einer der Prüfungen kam aber auch seine Kletterkunst zu Geltung: Mit Leichtigkeit hatte er mehrfach die Spitze des mfuma-Baums bestiegen. Auch rühmte er sich, “mit seinen Füßen Wasser zu trinken”. Dann bewältigt Nsesi die unmögliche Aufgabe, “einen Kochtopf mit seinen Tränen zu füllen”. Damit nimmt er eine zweite attraktive und eifersüchtig gehütete Frau dem Brautvater ab.

Tragulus_javanicus

Nach dem Anschauen von ein paar Youtubes muss es sich auch hier um die berühmte Zwergantilope handeln, die nicht größer als vierzig Zentimeter wird, geschickt klettert, bei Gefahr bis zu zehn Minuten abtauchen und unter Wasser laufen kann. – Die Abbildung eines “bushbock” (aus dem oben genannten Beitrag) weist W. sofort zurück. Nun ‘sehe’ ich in dem “Ypsilon” über der Stirn kein Gehörn mehr, sondern die großen transparenten Ohren. Und finde eine Deutung für eine aufwendigere Maske aus diesem Sommer (no.4).

IMG_0886 (no.4) mit Ohrring!

IMG_7725- (no.1) 14.Nov.2022

 

 

 

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Am 18. August 2023 fotografierte ich auch am Stand zwei andere Exemplare, die mir – ich muss es eingestehen – überhaupt nicht gefielen.

IMG_0965- fotografiert am 19.8.2023

Gruppenbild am 18. 8. 2023. Auf die Linke achten!

 

Äffchen – Meerkatze (Cercopide)

Das Tier wird charakterisiert durch seinen eingebogenen Nasengrat in der Mitte der breiten ovalen Augenumgebung und seinen runden Ohren. Bei Wikipedia findet sich sogar eine spezielle “Lomami-Meerkatze” (LINK wiki). Der Fluss Lomami durchfließt parallel zum Lualaba  (Oberlauf des Kongo) die Region.

 

IMG_7713 KELA no.2

K. mag diese Maske sehr, was mich verwundert.  Mich stört zunächst der ‘Bruch’ zwischen Augenpartie und Mundpartie. Die Maske wurde vielleicht auf dem Kopf getragen. Die Geschlossenheit der Form zeigt sich von der Seite her und bei ausgeglichener Beleuchtung.

Der Typ Halbkugel mit dem starken konkaven Einschnitt ist formal anspruchsvoll. Wenn die Augenpartie zu eng ist, vielleicht noch mit (hier fehlendenPerlchen dekoriert, lehne ich die Skulptur spontan ab, wie zum Beispiel diese:

IMG_0725 Kela fotografiert am 29. Juli 2023

 

 

 

 

 

 

 

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Damals erwarb ich eine zweite “Meerkatze”  zusammen mit zwei anderen aufwendiger gestalteten KELA-Masken (ab August 2023)

KELA nos. 5  (Meerkatze) – 4 ( Antilope)  – 6  (Vogel Eule?)

IMG_0912 KELA 18.8.2023

 

no. 5

Aufwendig gearbeiteter, kühn durchkonstruierter Helm voller genialer Bögen. Die herausgepulten Keramikperlchen lassen sich in der Vorstellung leicht ergänzen

Die Bögen sind diesmal nicht unterbrochen durch die konkave Augenpartie. Sie erscheint eng eingezwängt in einen Helm, dafür aber mit markanter Stirn versehen und unterschiedlich gefärbt.Noch einmal andere Augen

Die klaren Einschnitte von offenem Mund und Oberlippenrinne sind in der Komposition ganz nach unten gerutscht.

Die sinnliche Breite und Tiefe der Rillen und die freien aber satten Stege dazwischen

Zum solide geflochtenen Band umwickelter Ringe vermutet W.:  zur Vergrößerung, Wertsteigerung; er weist auf je ein zusätzliches Loch auf beiden Seiten der Stirnpartie hin, zur Befestigung

Die Eule

no.6 Kela Eule 19.8.23 IMG_0968

 

Als unheimlicher Vogel zwischen Tag und Nacht spielt dieser Vertreter der Wildnis eine prominente Rolle – vergleiche den Beitrag zu “Luba Zoo” (LINK). Der Kamm und – im Rahmen der Stilisierung – vergrößerten Augen, sowie die Ausstattung sind ein mögliches Zeichen. W. dachte daran, während ich noch an einen dörflichen Hühnervogel dachte.

 

 

 

 

 

 

Schaf   (no.3)

KELA no.3 IMG_7714 Schaf – Nov.2022

 

Ein zweiter, zufällig auch anwesender Händler bot diese Maske an mit unterschiedlicher Oberfläche und radikal puristischer Konzeption:

W. identifiziert das Vorbild ein paar Wochen später als ‘Schaf’ (le mouton). Wenn ich mich um Offenheit bemühe, kann ich das nachvollziehen. In einem weiteren Foto kann ich sogar ein ‘Schafsgesicht’ suggerieren: Die runden  Augenlöcher scheinen zu glotzen und der Mund, der permanent frisst, wenn er sich nicht gerade zu einem ‘määh’ öffnet.  Kennt W. aus seiner Kindheit Geschichten vom Schaf?

Kela no.3 IMG_7721

 

 

Meine spontanen Assoziationen gingen in eine andere Richtung: ins Gesichtslose und Gruselige, zu Halloween und ausgehöhlten Kürbislaternen. Oder afrikanischer zu einer Maske, die im März 2018 als ‘Henkermaske der Mbole’  auf dem Tisch von W.W. lag ? oder …. ?

unten:

Mbole? Lengola? Kela? 31.3.2018 IMG_7040.JPG

 

 

 

 

oben:

Im Moment, wo ich das schreibe, taucht das das Bild eines Ameisenkopfes vor mir auf. W. schüttelt nur den Kopf.

 

 

Kela 5.3.2022 fotografiert Alter Mann IMG_4127

Bereits am 5. März 2022 hatte ich sogar die ‘anthropomorphe’ Maske eines “alten Mannes”fotografiert. Da sagte “Kela” mir noch nichts.

Die kreisrunden Löcher sind von einem Kreis kleiner Löcher (für Glasperlen) umgeben. Vier mal neun regelmäßig gebohrte Löcher zwischen Nasenlöchern, Mundöffnung und Kinn stellen wohl einen Bart dar.

Das bekräftigt die Deutung ‘mouton’ für die andere Maske. Der Typ deckt also auch den ‘dörflichen’ Bereich ab.

Man müsste den Kontext, die Inszenierung der Auftritte kennen!

 

Denkaufgabe: Eine abweichende Maske – Kela?

IMG_7124 Kela? fotografiert am 17.9.2022

 

IMG_7125 Kela? 17.9.2022

 

“Tempa” – Das Geheimnis der “Pseudo-Tetela Masken” (Luc de Heusch)

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aktualisiert am 22.10.23      

Auch der dritte Blog zum Thema “Tetela  und Nachbarn” geriet wieder komplex, ich schob die Veröffentlichung bis zum 18. Mai hinaus. Doch de Heuschs Diskussion einer größeren Zahl von Belegstücken lässt uns in seltener Offenheit Einblick in die ethnografische Recherche-Arbeit gewinnen. Dass sie auf so schmaler Informationsbasis geführt werden muss, war mich selbst eine Überraschung. Doch auch die Polemik de Heuschs ist schärfer als gewohnt.

Der Aufsatz war ein Glücksfall für die Sammlung: Ich konnte fünf erworbene Masken darauf beziehen. Und meine Leser waren freundlich: “41 hits”. Doch als am 30. September eine sechste Maske dazu kam, entschloss ich mich, die Beschreibungen von vier der Masken in einen eigenen Beitrag auszugliedern (LINK). An ihrem vorigen Platz verbleiben nur die DREI, das heißt die AnaWaKasongo, die NULL (früher erworben) sowie Abbildungen der  vier “TEMPA”-Masken.

Warnung: Das Verständnis des Blogs “TEMPA – Das Geheimnis des “Pseudo-Tetela-Masken” ist damit immer noch nicht ganz voraussetzungslos: Personen, Örtlichkeiten, Institutionen und genealogisch verknüpfte Gruppennamen müssen Sie vielleicht  in den beiden ersten Beiträgen nachschlagen, so wie ich das das auch manchmal tue (LINK 1, LINK 2) 

Die Vergleichsabbildungen übernehme ich direkt aus seiner Studie und weiteren Publikationen. (Erinnerung:  Abbildungen lassen sich vergrößern! )

Die Übersichtskarte von 1911 ist noch nicht ideal. Die RDC ist eben kartografisch eine Wüste, als ob die Dörfer immer noch ruhelos wandern würden.

 

Grenzdörfer am Sankuru werden Anlass zu einem Richtungsstreit

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Vier “Kifwebe”-Masken der TEMPA-SONGYE am Sankuru (Kasai Oriental)

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Veröffentlicht am 20. Oktober 2023    Ergänzt am 7. Januar 2024

Bis zum 1. August habe ich drei Beiträge auf der Basis des Aufsatzes von Luc de Heusch ins Netz gestellt :  Wanderungen und Kolonialgeschichte der Tetela (LINK),  Figuren der Jonga (LINK) und schließlich Pseudo-Tetela”-Masken” (LINK).  Anlass war der Erwerb von vier plus zwei Masken dieser Region über ein halbes Jahr verteilt. Zwei “Kifwebe” der AnaWaKasongo  (LINK), die in de Heuschs Aufsatz  eine eigene Rolle spielen, belasse ich im Beitrag “Pseudo-Tetela-Maske” 

Hier ihre Icons:   

Die übrigen vier sind nun Gegenstand eines eigenen Beitrags. >>

Die “Inungu”-Statuen der “Djonga” – nach L. deHeusch (deutsch)

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Kleine Ethnien wie die Jonga begegnen dem Sammler am ehesten in Form von außergewöhnlichen Masken oder Figuren. Kataloge können sie nur andeutungsweise verorten. Der Ethnologe Luc de Heusch benennt das Problem. Und er zeichnet auf der Basis seiner Feldforschung unter den Tetela in den 1954er Jahren mit ein paar Pinselstrichen ein Porträt der Jonga. Sie stehen jedoch nicht im Zentrum seines Aufsatzes „Beauty is elsewhere: Returning a verdict about Tetela masks. Historical and ethnological notes the Nkutshu“ (1995). Darin geht es um die Geschichte der Tetela –  kürzlich im Blog nacherzählt (LINK) – und um die von kultischen Vereinigungen verwendeten Masken und Figuren.

 

Figuren der Jonga – Abbildungen, Beschreibungen, Katalogtexte

Ich beginne mit dem  Katalog”Unrivalled Art – Spellbinding Artefacts at the Royal Museum for Central Africa”, Julien Volper (Ed.) , anlässlich der Eröffnungsausstellung 2018.

Der Text zur auf S.44 abgebildeten “Anthropomorph inungu statue” von Viviane Baeke  fasst Luc de Heusch’s  Forschungsergebnisse zusammen, aber ich vermisse darin manches , was den Jonga erst ihre unverwechselbare Kontur verleiht. Deshalb lasse ich auf Baekes Vorstellung des  Figurentyps die sperrigen Bemerkungen de Heuschs über die Jonga folgen, um den Preis, dass zum „historischen Rätsel Jonga“ noch weitere „Rätsel“ auftauchen: die Ato, die Ludya, die Ohambi, und die Yimbo, und das zusätzlich zu den Tetela-Hamba, >>

Luc de Heusch erzählt uns die Geschichte der Tetela (Nacherzählung)

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  27. APRIL 2023 18.00.                                                                    DRUCK 11 SEITEN/94% 

Das Katalogbuch

Objects – Signs of Africa“ anlässlich der Ausstellung „Hidden Treasures“ im Royal Museum ….Tervuren. Edited by Luc des Heusch,Snoek-Ducaju & Zoon 1995 , S. 175-205

de Heuschs Aufsatz trägt den sperrigen Titel: Beauty is elsewhere: Returning a verdict on Tetela masks – Historical and ethnological notes on the Nkutshu (Schönheit ist anderswo: Ein Urteil über Tetela-Masken widersprechen – Historische und ethnologische Anmerkungen zu den Nkutshu).

 

Die ausgewählten Themen

  • Die Provenienz „Tetela“ gewinnt überhaupt etwas Profil und Schärfe
  • Streiflichter fallen auf einen regionalen Ausschnitt der kongolesischen Kolonialgeschichte, vor allem auf den Zusammenhang von Eroberung, Unterdrückung, Ausbeutung und missglückten Verwaltungsexperimenten. Auf Seiten der Kolonisierten werden zwei klassische Typen, der Profiteur und der ehrliche Repräsentant vorgestellt, als Verhaltensweisen Kollaboration und (weniger deutlich) Widerstandsformen.
  • Wanderungsgeschichte und Genealogien: Licht fällt auf die Vorgeschichte, besonders auf die politische Ordnung auf der Basis von Abstammung und komplexer Wanderungsgeschichte, wobei der zwischen Regenwald und Savanne gespaltene Lebensraum des östlichen Kasai eine Rolle spielt
  • Die Korrektur der 1910-11 entstandenen irrtümlichen Zuordnung bestimmter Masken verschiebe ich in einen dritten Blog  (LINK). Informationen zur befreundeten Ethnie der Jonga, fokussiert auf einen Figurentyp, ist im Mai in einem dritten Blog erschienen (LINK).
  • Die daraus resultierenden Identitäten und Ressentiments bis 1965 hat Isabelle de Rezende in ihrer Dissertation “Colonial Visuality: The Visual Production of the ‘Tetela’  in the Belgian Congo from Ngongo Leteta to Patrice Lumumba” dargestellt (pdf in drei Teilen illustriert.) – Das wird dann noch ein Extra-Beitrag .

 

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SONGYE HOCKER vom Lomami – Karyatide

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10.12.22   redigiert 12.12.  

Erster Eindruck

Im Hintergrund links eine Figur der Milembwe Songye am Oberlauf des Lomami (LINK zum Beitrag von 2016)

 

Praktische Höhe für einen repräsentativen Männer-Hocker, schlanke, aber stabile Konstruktion

Angenehm glatte Sitzfläche

Erhaltung intakt, gepflegt

Ökonomisch in den Details – ich bin noch nicht ganz überzeugt, denn ich vergleiche den Hocker mit’ Kraftfiguren reich an Zaubermitteln.

Souveräne Gestaltung und griffige noch körnige Glättung, sorgfältige Arbeit.

 

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Ahnen, unbeschreiblich männlich-weiblich —- Lengola (Maniema)

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Erwerbung: 18.9.21 –  Beschreibung: 5.12.22  –  Ergänzung 15.5.2023

Eine 63,5 cm hohe Doppelfigur – Januskopf wäre konventionell – Beschreibung

Ich habe mittlerweile eine Schwäche für provokante Formen, andere sagen: hässliche Formen. Nicht dass sie mich nicht irritieren würden, aber vor allem machen sie als Kunstformen neugierig. Mit den Mitteln kunsthistorischer Forschung, soweit mir zugänglich, suche ich nach der Absicht dahinter, nach der künstlerischen Antwort auf Herausforderungen, die mir auch nicht gerade vertraut sind.

Vor einem Jahr habe ich eine Ahnenfigur aus dem Maniema-Gebiet erworben. Und da ihr Verbleiben in der Sammlung fraglich ist, lasse ich mich endlich näher auf sie ein. >>

Tightly Wrapped Healer (‘LUBA?) on a ‘Soul Journey’

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A provisional translation from German original (LINK), by DvG

object documentation (c dvg)

Origin ( LUBA?) and significance were unknown to the trader. Origin might be of minor relevance, he said.  But the person has a strong charisma, regardless of the feeding marks, so it’s a work of art! Care and abrasion over a long period of time let the undamaged parts of the surface shine discreetly. So it has been a cult object! >>

Totengleich auf der Pritsche – afrikanische Figur (Luba)

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Herkunft (“Songye”? “Luba”?) und vor allem die Bedeutung waren dem Händler unbekannt. Aber jeden Besucher in meinem Arbeitszimmer zog die Figur an. Der Liegende hat eine starke Ausstrahlung, ungeachtet der Fraßspuren, also ein Kunstwerk! Abrieb und Pflege über lange Zeit lassen die unbeschädigten Flächen diskret glänzen. Also ein Kultobjekt!

 

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„Luba Twins“ – Tabwa, Mambwe – Recherche

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Zuerst: 5.März 2019 Neubearbeitung 10.Nov.2019

Zwillingskult

 

Maurer&Roberts Tabwa 1985 Map

Weit weniger bekannt als der Kult der Ibedji bei den Yoruba, ist dieser Kult weit verbreitet im Umkreis der zentralafrikanischen Seenplatte, im Kongo, Tanzania und Zambia. Hier wie dort geht es um die Beschwichtigung verstorbener Zwillinge, die wie die eigenen Ahnen, aber in noch stärkeren Maße, Hoffnungen und Befürchtungen auf sich ziehen. Schon die Geburt von Zwillingen ist eigentlich wunderbar, aber bedeutet zugleich ein hohes Risiko für Mutter und Kinder. An der Sorge für den überlebenden Zwilling kann das verstorbene Kind genau ermessen, was ihm selber zusteht, in Gestalt einer kleinen Holzfigur herumgetragen zu werden, oder ersatzweise in einem eigenen kleinen Schrein verwahrt zu werden, angesprochen und gefüttert zu werden. Sonst gerät das überlebende Kind in Todesgefahr.   (frei nach A.F. Roberts 2008) >>

Begegnung mit der ‚schönen Madeleine’, einer ‘Kifwebe’ bei den südöstlichen Luba

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Upload: 5.August 2019

Auf dem Markt

Im Juni bringt der aus dem Kongo zurückgekehrte Wardin Wamba zwei Masken der „weißen Frau“ auf den Markt, die bei Kifwebe-Tänzen der südöstlichen Luba auftreten. >>

Frauen in tragender Rolle – Karyatidenhocker der ‘Hemba’ oder ‘LUBA'(?)

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Erstes Zusammentreffen  im November 2018

  –   Eleganz! Anmut! Erotische Energie!

Von W. überraschend auf den Tisch gestellt. Im Gepäck mitgebracht. Für sich selbst reserviert. Passeport, wurde bei der Inthronisation eines Chief in der Hand gehalten.

Ich bin sofort hin und weg. Diese Anmut! Diese erotische Energie! Und für jedes Fluchtgepäck geeignet! >>

‘Luba-Zoo’ – Hüte dich vor der Eule!

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IMG_2341-Luba-Eule IMG_2285Luba-Eule

 

 

 

 

 

 

 

 

  – Blog vom 7.12.2017, aktualisiert am 18.10.2018

Die Begegnung am 19.8.2017

Eine Maske muss Ausstrahlung haben. Authentizität und Alter genügen nicht. Der Zustand muss noch den Genuss der ästhetischen Qualität(en) erlauben.

Zuhause angekommen, vertrieb die Eule augenblicklich eine schwächelnde Pende-Maske von ihrem angestammten Platz und degradierte die Luba-Vogelmaske, die bereits vor zwei Monaten von einer ehrenvollen Erwähnung im Blog (Link)  in den Rücktausch unter ‘Wert’ abgestürzt war.

Was macht ihre Kraft aus? Es ist der Realismus des Kopfs in den Proportionen auf der Basis des runden Maskentyps der östlichen Luba.

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Songye – Belande -Luba: miniature de Nkishi

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Publié le 14 février 2017

Version originale : 10 février 2017

Quel genre de figure?

Songye Miniatur IMG_8314 Fétiche (Nkishi) : ouvertures dans le dos et le nombril

Esclave : ses mains liées ensemble – Felix (100 Peuples) mentionne le statut traditionnel des esclaves.

Belle femme : coiffure noble élaborée avec le front rasé, le cou droit et assez long avec trois rouleaux; La femme porte 11 minuscules clous de cuivre comme ornement: 3 du nez à l’arrière, 2 aux yeux, 6 à la droite et à la gauche des tempes; elle a des yeux haricots expressifs (élévations plus ongles) et un sourire désarmant comme un visage souriant. Elle regarde directement le spectateur avec les sourcils levés et marqués et les yeux perçants, son sourire transmet la sérénité. Elle est très enceinte avec un ventre attrayant, creux inférieur dos et belles fesses. L’attitude est impeccable. Le maître n’a rien fait de superflu.

Style, design, soin et condition – Une miniature parfaite de 21 cm

Proportions: classique et vitale: Vue frontale: tête et cou plus d’un tiers (8,5 cm), le tronc des clavicules au  clitoris (8,5 cm), genou,  pieds et  piédestal (4 cm). Et par derrière: les mains liées forment un centre abaissé : 8 cm en dessous et au dessus de 13 cm.

Design: Contours clairs et encisions fortes: cheveux, oreilles, sourcils, yeux, ailes de nez, bouche, clitoris, pieds

Polissage : Le visage apparaît plus poli que le corps, où les coupes fines sont encore visibles d’une manière agréable. Les coupes sont beaucoup plus petites que celles du cavalier Mbala.

Soin et entretien: Soin-patine sombre comme celle de mes plus anciens Ibedjis. Le front, le nez et la bouche, les seins hauts, les avant-bras, les mains attachées et les pieds montrent une abrasion brillante et reflètent la lumière, de sorte que la figurine semble toujours intéressante. Les petits défauts du bras et du bas du corps apparaissent comme des défauts du bois. Odeur fraîche très discrète.

Provenance

Qui aime douter si le fournisseur propose une provenance! Dans ce cas, c’était Zela en premier lieu, ou Luba-Katanga, Hemba, Luba-Shankadi , qui signifiait une origine à l’est de la Lualaba vers les lacs.

D’où est-ce que je connais la coiffure? De deux miniatures de médecine, de l’est du Congo à la Tanzanie. La forme en croissant de la bouche me rappelle les masques de singes des Hemba. Je cherche des arguments plus formels et les trouve dans Nooter / Roberts Memory (Luba) p.213 cat.90 : chef masculin de Kusu (bouche); p.181 cat. 75 Luba masque considérablement allongé (la bouche); p.158 fig. 149 Luba chef photo 1916 (sourcils), ainsi que dans Nooter Secrecy chat. 36 L’arc luba se dressait : cou, seins, lèvres, pieds vifs – mais l’impression générale ne souligne que les différences typiques entre les figures luba et lubaized d’un côté, et les fétiches Songye de l’autre.

Dès le premier moment j’étais convaincu d’une origine Songye-Belande-Milembwe !

Neyt: Songye p.380-81 Style I caractérisé par le sourire Makishi, dans une région à 100 km à l’ouest de la Lualaba et aujourd’hui à environ 200 km au nord-ouest de la proposition, Zela.

Les meilleurs exemples sont cat. 4 et 8 , les deux 58 cm de haut:

Neyt-Songye, Tf. 4 style I

Neyt-Songye, Tf. 4 style I

Neyt-Songye, Tf. 8 style I

Neyt-Songye, Tf. 8 style I

 

Arguments pour une origine des Songye-Belande dans la région de transition vers Luba!

  • Pas de fille Luba timide avec des yeux baissés et des mains-à-ses-seins, mais sûre d’elle.
  • Pas de tatouage du ventre, mais un petit tatouage cloué au visage qui pourrait tout aussi bien avoir la fonction de médicaments.
  • L’ouverture dans le crâne aurait pu loger une corne ou un bouchon sur certains médicaments
  • Le corps hautement enceinte avec le dos creux typique, l’agilité physique, le sourire effronté et l’ouverture
  • en particulier les pieds et le piédestal: la bande de séparation droite entre les pieds et leur adaptation active à la base hémisphérique
  • Je ne vois nulle part dans le livre cette solution technique pour les yeux, mais le même effet peut être atteint différemment, par exemple par des globes oculaires également bossu.
  • Neyt_Miniatures Zaire Songye Titel

    Neyt_Miniatures Zaire Songye Titel

    Neyt_Miniatures Zaire Songye 21 cm

    Neyt_Miniatures Zaire Songye 21 cm

Resolution par Palaver (or Brainstorming )

Maintenant W. entre la scène. Il est congolais aussi, et il confirme son collègue: la coiffure est purement Luba, et aussi le nez, les fesses, les jambes. Il nous montre même sur son smartphone ce genre de bouche – comme une demi-lune – comme Luba. Les pieds sont cependant absolument Songye. Après tout, il situe la figure sur la même frontière intertribale que moi. (Je suis un bon client!) Son compatriote se corrige légèrement: Autour de Kongolo sur le Luba Luba live, Hemba et Songye dans un mix coloré.

Songye Miniatur IMG_8313 Songye Miniatur IMG_8327

 

 Question: Les Songye avaient-ils traditionnellement des “esclaves”?

Oui, ils l’avaient. Alan P. Merriam (Un Monde Africain – Le Village Basongye de Lupupa Ngye , 1974) écrit à la p.234 à propos d’ un deuxième type de mariage , mukashanda a bubika, qui signifie à peu près «femme esclave» (et cela à côté d’un troisième et quatrième type de mariage). La femme est acquise dans une transaction en espèces et a un statut intermédiaire fixe. Elle n’est pas une femme  mulangantu . Si sa famille est connue, vous n’auriez pas à respecter son père ou sa mère. Le prix de la mariée est payé à la fois et en espèces. Sa force de travail et ses enfants appartiennent à l’homme et à sa lignée. Si la relation reste sans enfant, elle peut être revendue. Le problème de ce statut pour la femme est: Elle n’a aucun soutien dans sa famille d’origine. – Cette forme de mariage existait aussi sous le Bakongo, au moins depuis le 19ème siècle ( MacGaffey). Était-elle répandue dans tout le Congo?

Selon les informateurs de Lupupa, ces femmes ne sont jamais des Songye, mais plutôt des Luba ou des Tetela. – Nous avons donc affaire à des étrangers. Cela ne correspond-il pas parfaitement à l’institution du fétiche? J’ai lu un peu dans Fritz KramerDer rote Fez” sur le  “pepo” sur la côte Est (page 99 et suivantes) et j’ai quelques idées:

Oui, la femme achetée de l’extérieur peut souffrir d’un manque de soutien; et ses enfants sont expropriés, mais elle reste aussi étrangère à son mari. Questions intéressantes: Pourquoi l’a-t-il épousé? Quel était son rôle social dans le village?

Le fétiche incarne aussi une sorte d’étrangeté similaire. Est-ce que les mains liées indiquent  plus le statut d’étrangeté que le manque de liberté? Le symbole des mains liées sous cet aspect peut-il être comparé à la bisexualité ou à la duplicité des autres figures de Makishi?

Chez les Milembwe et les Belande, on fabrique souvent des Makishi purement féminins. Est-ce que les mains liées indiqueraient la présence d’un esprit capturé dans le Nkishi si les mains n’étaient pas nécessaires pour accentuer l’énergie du nombril? Parfois, un masque représente déjà un esprit féminin spécial! Nous devrions vérifier à nouveau avec Dunja Hersak le statut de la sorcière parmi les Songye!

 

Commentaire sur l’esclavage – un tabou pour les gens autour de moi!

En Europe, toute forme d’esclavage est actuellement taboue , même si elle se produit considérablement dans notre sphère d’influence.

Merriam a parlé du cas du village de Songye. L’État providence doit intervenir par des mesures et des paiements de transfert. L’ise de la «famille nucléaire» dans la société moderne généralise l’isolement des individus. Dans des situations problématiques. Pendant ce temps, l’institution du mariage est affaiblie et dissoute dans l’arbitraire.

La variété des modèles pour les couples dans les sociétés africaines traditionnelles est vraiment moderne! Les gens ne semblent pas s’en passer.

(Mon auto-traduction pourrait être une amélioration du texte original.

27. février
Aujourd’hui, les comparaisons que j’ai trouvées éclairantes il y a quelques jours me semblent inappropriées.

L’occasion est typique de la perception d’un Européen de l’Ouest: un rapport circulant sur le net sur le mariage forcé au Congo. Le site Web du HCR – <em> http://www.refworld.org/docid/3f7d4e0a15.html; Le document RDC41768.F – diffuse un rapport reçu par la Commission de l’immigration et du statut de réfugié du Canada le 14 juillet 2003 d’un scientifique de l’Université de Kinshasa. Ce sera probablement toujours d’actualité. – Français original:

En RDC, il y a plus de 300 tribus [au sein desquelles] la plupart des femmes sont victimes de coutumes et de traditions négatives qui poussent à se suicider, à quitter le pays …

Parmi ces tribus nous avons les Yansi avec le système des mariages forcés «Kityul». Les Yansi sont matrilinéaires. Les filles et les femmes constituant les richesses pour le clan car elles sont elles qui sont «les» enfants et garantissent le clan. [C] ‘est grâce à filles qui génèrent des «filles» que la famille est riche pour continuer avec le système «Kityul» qui enrichit le clan avec les dots destinés au grand-père de la fille.

Les filles sont forcées de se marier avec [leurs] grands-pères, ses cousins ou neveux. La fille peut avoir 12 ans et le mari 70 ans, 80 ans. Les parents n’ont rien à dire devant la décision qui vient des ancêtres. La fille est mariée, c’est un don de clan. Par contre, pour nuire à la fille en cas de refus de mariage, le grand-père fiancé demande le remboursement de la dot fictive qu’il n’a pas payé [e], un montant exorbitant dont le nouveau fiancé peut même être incapable de calculer.

Pourquoi les filles acceptent cette violence? Pourquoi les parents sont dépassés? Ils ont peur de [mourir] à cause de la sorcellerie qui décime le clan jusqu’à la 5e génération.

La fille ou la femme veuve est aussi léguée comme héritage après la mort de son mari au frère, cousin ou grand-père du mari car il a reçu la dot. Avant de reprendre sa vie sexuelle après la mort de son mari, elle doit être couchée par un homme choisi par le clan du mari soi-disant pour se débarrasser des mauvais esprits de son mari défunt.

Conséquence: les femmes et les jeunes filles vulnérables et qui ont été étudiées ou qui ont été sensibilisées [s] par les ONG qui militent pour la paix préfèrent prendre la poudre d’escampette, fuir pour aller vivre ailleurs. Tribus au Congo: chez les Bakongo, les gens de Bandundu, chez les Baluba, etc.

Les femmes Baluba sont également victimes des mariages forcés avec des diamantaires, des polygames et qui ne respectent pas la femme comme personne. Un homme peut marier trois ou quatre filles sœurs de même père, même mère; pour l’homme, c’est son argent qui compte, les épouses habitent la même maison et se partagent tout en commun. Pour un homme qui refuse les ordres du clan ou une fille qui refuse, tous les deux sont ensorcelés, empoisonnés et méritent la sanction de la mort.

Jusque là, nous en tant que ONG, essayons de sensibiliser les femmes sur la violence dont elles sont victimes. Nous sensibilisons aussi les hommes […] sur la discrimination à l’égard de la femme, mais jusque là, le pays juge les victimes suivant la loi coutumière et nous proposons au Parlement [d’adopter] certaines lois pour lutter contre le phénomène Kityul »et le mariage précoce des filles car les filles sont majeures à l’âge de 14 ans. Nous avons adressé une note à un gouvernement pour que les dispositions concernant l’âge nubile de la fille soit revue [s] to 18 years and supprimer certaines dispositions coutumières qui avilissent l’image de la femme et violent ses droits et la pousse à s ‘ immigrer.

Une telle moralité destructrice des chefs a des effets désastreux sur le groupe, alimentant la discorde dans le groupe et entre les générations. MacGaffey et Ekholm Friedman décrivent cette maladie de la société congolaise, qui a émergé parmi les peuples côtiers esclavagistes au 19ème siècle et a survécu aux dirigeants coloniaux. Les chefs et les sorciers irresponsables se sont fait détester pour les avantages à courte vue des deux derniers sièclesLeur position qu’ils espèrent cimenter par la ruse et la violence. Despotes du village!  Alors Kinshasa éclatera et la terre plate saignera encore.

Songye Miniatur : ‚Nkishi’ und Sklavin

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 1O.2.17

  Songye Miniatur IMG_8314Beschreibung:

Fetisch (Nkishi): Öffnung im Hinterkopf und im Nabel

Sklavin: auf dem Rücken gebundene Hände – Felix (100 Peoples) erwähnt traditionellen Status des Sklaven. Etwas anderes kann das auch nicht sein.

Schöne Frau: kunstvolle adlige Frisur mit ausrasierter Stirn, gerader und recht langer Hals mit drei Wülsten; die Frau trägt 11 winzige Kupfernägel als Ziernarben: 3 von der Nasenwurzel zum Hinterkopf, 2 auf den Augen, 6 rechts und links an den Schläfen; sie hat ausdrucksvolle Bohnenaugen (Erhebungen plus Nägel) und ein entwaffnendes Lächeln wie ein Smiley. Die Figur blickt den Betrachter direkt an mit hochgezogenen und markierten Augenbrauen und präzisen Augen, das Lächeln vermittelt gelassene Heiterkeit. Sie ist nicht zuletzt hochschwanger mit attraktivem Bauch, Hohlkreuz und Po. Die Haltung ist tadellos. Der Meister tat nichts Überflüssiges: So auch keine Schmucknarben am Rumpf – Klar! Es ist doch eine Songye!

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Stress mit zwei ‘Nkishi’ (Songye) im Dez.2015

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5.Dez.

Der Nkishi, der Beschützer der Familie! Bodenständig, robust, zuverlässig. Wie eben Schutzengel nicht nur bei den Songye sind. Keine sensible Natur wie der entnervte Schutzengel in der Erzählung ’Schuld und Sühne’ von Slawomir Mrozek! (‚Der Elefant’, Henssel Verlag, Berlin 1962, S.149-153)

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Wohl kein aus seinem Wirkungsfeld entführter Kerl, aber auch keine graue Ruine. Die Besitzer, inzwischen wohl die Erben, haben ihm den auf dem vorgestreckten Bauch lagernden Medizinsack abgenommen, aber den strammen Rock, die Ohrpinsel, das Haarkleid aus Wildleder sowie das kräftige Antilopenhorn, weiß gesprenkelt, gelassen. Unter den Augen des deutschen Zöllners musste Wa. die (Haare) poils einer von modernen internationalen Abkommen geschützten Meerkatze abschneiden, um damit die Grenze passieren zu können. Zweite ‚Desakralisierung’, diesmal ‚politisch korrekt’. Ist doch nicht untypisch für die uns umgebende Welt! >>

The power of the Nkishi in the leather skirt (Milembwe – Songye)

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published 17 february 2017

Original version 22 november 2016  

The attached picture numbers ( no ) refer to the monograph by Francois Neyt : La redoutable Statuaire Songye d’Afrique Centrale, Fonds Mercator, Antwerp (5 continents) 2004.

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‘Kriemhild’ vom Lomami – Eine Nkishi der Songye

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Im prallen Leben am 15.11.2016

Im prallen Leben am 15.11.2016

Der exotischen Figur scherzhaft einen Namen geben? Geht das? Ich verweise auf das Vorbild eines Sammlers nepalesischer Wächterfiguren und – der theoretischen Absicherung wegen – auf James Clifford, dessen Ermutigung im Aufsatz “Über das Sammeln von Kunst und Kultur” (dt. in “Neger im Louvre – Texte zur Kunstethnographie …”, Hrsg. M.Prussat und w.Till, Fundus-Bücher 149) ich noch immer nicht vorgestellt habe. Es geht dort um “Aneignungen persönlicher Art”, damit solche Objekte “wieder zu objets sauvages werden, Quellen der Faszination mit der Kraft zu beunruhigen”.(S.305)

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Die Kraft der Figur im Lederrock (Nkishi, Milembwe – Songye)

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Die  angefügten Abbildungsnummern ( no. ...) verweisen auf die Monografie von Francois Neyt: La redoutable Statuaire Songye d’Afrique Centrale, Fonds Mercator, Antwerpen (5 continents) 2004.

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Nkishi-Figuren der Songye Die Vierseitige und die Zweiseitige

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Ich denke, ich sollte in der nächsten Zeit ein paar Beschreibungen, wie sie bereit liegen, hinaus schicken. Bei dieser Tätigkeit erschließt sich dem Auge und dem Gedächtnis schon so manches Detail. Der Kontext soll nachziehen, das ist auch spannender.

   Rein weiblicher Doppelstempel aus extrem schwerem Holz mit ovaler Schnute

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Der Arm teilt sich doch tatsächlich am Ellenbogen in zwei Richtungen. Die Torsi spiegeln einander ebenso wie die Köpfe, bloß um 90 Grad verdreht. Die Ladung besteht aus einem – mit einem noch kleineren verstärkten – abgebrochenen Hörnchen und zwei schmalen Wülsten, die aussehen wie abgerutschte Bikini-Oberteile. – Ich verjuxe wieder einmal, was für manche relevantere Betrachter bitterernst sein mag.

Augen und die vorgeschobenen Lippen (protruding lips)sind sinnlich, expressiv. Im Lampenlicht zum Beispiel am Schreibtisch gewinnt die Figur noch. Sie ist von der Konzeption her großzügig (plain), aber mit 44 cm auch fast so groß wie die ‘vollständigen’ Figuren mit Beinen, Füßen und Sockel. Mächtige Volumina. Der Physiognomie nach eine Riesin. Das Gewicht ist phänomenal, fast drei Kilo. – Ich kenne solche Frauen und halte respektvoll Abstand.

Nicht unerhebliche Details: die Länge der Finger, der platte Nabel, das dünne Kinn, die nur unauffälligen Unterschiede zwischen den Gegenseiten.


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Drei runde Kifwebe der Luba (plus eine) EX

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Ach so, Luba Kifwebe, die runden, die kennen wir schon! rufen die Voreiligen. – Nicht ganz! sage ich jetzt, nachdem ich in ein paar Büchern nachgeschaut habe: >>

Hässliches Entlein unter Kifwebe Masken EX

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Die folgenden Überlegungen zu den berühmten Masken der Songye im Kongo fußen auf Interpretationen von Dunja Hersak, Leo Felix und Beobachtungen am Objekt.

Kifwebe gleich Extravaganz

Wir alle kennen sie: Sie überbieten sich mit abenteuerlichen steilen Kämmen, glotzenden Stielaugen und Saugrüsseln wie von einem anderen Stern. Sie sind mit abenteuerlichen Kanälen völlig überzogen oder prunken maskulin mit Flächen in Signalfarben. Sie wachsen womöglich aus einem Geflecht frischen Raffias hervor…. >>