IMMER NEUES BLECHERNES GLÜCK

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Eine emaillierte BLECHSCHÜSSEL aus der Volksrepublik China, um 1970 – Als Blechgeschirr in den Sechziger Jahren Afrika erreichte, begann es sofort, die einheimischen Töpferwaren zu verdrängen: Leicht zu tragen, unzerbrechlich, von optimistischer Farbgebung und billig. Blechschüssel_IMG_2858   

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Ebenso leicht setzte sich Wellblech auf den modischen neuen rechteckigen Flachbauten durch. 1985 war das traditionelle, gut klimatisierte Rundhaus fast überall an der Elfenbeinküste verschwunden zugusten einer stickigen Baracke..

Den elegant konstruierten DRAHTBUS habe ich 1978 im Süden des Senegal einem Zwölfjährigen vom Fleck weg abgekauft, den genial gefederten BAUMWOLLTRANSPORTER aus Blech im Benin bereits planvoll erworben, von einem Jungen an einer Ortsdurchfahrt, wo die schweren Laster im Januar 1990 ständig durchkamen.Drahtautos_IMG_3065

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Die Geschwindigkeit des Wandels hat sich hat sich für die Afrikaner früh mit dem Phänomen der Motorisierung verbunden, auch wenn das eigene Auto ein ferner Traum blieb. Wer Auto fuhr, wurde bewundert und beneidet. Kleine Jungen spielten endlos mit Spielzeugautos und Lastern, die sie selber aus Palmholz, alten Blechbüchsen oder Draht herstellten. Der Ethnologe Van der Geest* erinnert sich an einen havarierten alten Ford in einer Kleinstadt, der ständig von einer Schar Kinder, umlagert war, die ihre Träume auslebten. Ein Fahrer, der fünfmal die Woche die Hauptstadt anfahren konnte, repräsentierte die Mobilität und Freiheit, die die meisten Menschen auf dem Land ersehnten. Sein Lebensstil galt als schick und beeindruckte die junge Generation.

*in: Jan Bart et al.: The Speed of Change – Motor Vehicles and People in Afrika 1890-2000, p.260

YAW AMANKWAA ist ein Bronzegießer aus Krofoforum, Ghana, der seine ‚technischen Träume eines westafrikanischen Künstlers’ 1996 – 1997 im Museum für Natur und Völkerkunde, Freiburg zeigen durfte. Warum wirkt die Szenerie auf dem Poster so kriegsmäßig düster?

Der Plastiker HERVÉ DI ROSA hat den Begriff Modestes Tropiques, bescheidene Tropen geprägt. Er zeigte 2014 im berühmten Musée du Quai Branly in Paris seine Sammlung von ‚art modeste’, die in Afrika und anderswo als Souvenirs, handgemalte Ladenschilder oder als Figuren entstanden. Er entdeckte darin überraschende ästhetische Qualitäten. Liegen sie nun im Trend? Die beiden Drahtautos hätten die Anerkennung durchaus verdient. Sehen Sie auf die Details! Irgendwo habe ich auch noch die Fotos der jungen Künstler verlegt.