Archiv der Kategorie: EX-SAMMLUNG
Begegnung mit einer hölzernen Leopardenmaske der Edo (Bini)
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Hochgeladen 25.Oktober 2020, aktualisiert 19.Juli 2023
Drei Wochen im Oktober               Â
Mein kongolesischer HĂ€ndler und Freund auf dem Markt ist immer fĂŒr Ăberraschungen gut. Von dem jungen Mann aus Brazzaville, der ihn gelegentlich mit Objekten âaus dem Nordenâ, wo die zentralafrikanischen Staaten aufeinandertreffen, versorgt, hat er eine Maske bekommen, die er âim Kongo nie gesehenâ hat. Kein Wunder, denn ist zu hundert Prozent ein Leopardenkopf im Stil der Benin-Bronzen. Damit hören die Gewissheiten aber bereits auf und die Irrfahrt durch die Fachliteratur beginnt. Der Kopf ist aus Holz.
EX. Unruhig wegen einer lakonischen Halbfigur. Kusu?
Ist der Mangbetu-JĂŒngling nur schön? (Ex)
Ăberblick
Die Mangbetu sind berĂŒhmt, wegen ihres Stils in Architektur, Mobiliar, Waffen und Werkzeugen, den bekannten Harfen, dekorierten Rindenstoffen, Geschmeide, Körperschmuck bis hin zur SchĂ€del(ver)formung und VerlĂ€ngerung der Augenlider, Musik und Tanz auf reprĂ€sentativen Festen.
Bereits lange in waldreicher Gegend im Nordosten ansĂ€ssig und ein blĂŒhendes Königreich, beeindruckten die Mangbetu den deutschen Forscher Georg Schweinfurth 1870, unter anderem mit der fĂŒnfzig Meter breiten Audienzhalle.
Wie sie sich mit den Arabern aus dem Sudan und SansibarkĂŒste arrangierten, weiĂ ich noch nicht. Jedenfalls verloren sie ihre Macht an die aus dem Nordwesten aggressiv vorstoĂenden Azande. SpĂ€ter wurden die Beziehungen so eng, dass sie ihre KĂŒnstler austauschten.
Die Figuren sind selten und aus hellem Holz gearbeitet. Der Stil ist geprĂ€gt vom Schönheitsideal der Aristokratie und dem Sinn fĂŒr Dekor. Bereits ihre Behausungen waren mit geometrischen Motiven bemalt.
(nach: Kerchache/Paudrat/Stephan: Die Kunst des schwarzen Afrika, dt. Herder 1989, S.581) >>
Bewertungen von Mbuya-Masken (Pende) – de Sousberghe oder Z.S.Strother
Den ersten AnstoĂ fĂŒr den Beitrag gab im Januar 2017 eine angebliche Mbuya-Tanzmaske , die mich aber bald nicht mehr ĂŒberzeugte. fĂŒr meine Recherche befragte ich vor allem zwei BĂŒcher, die im Abstand von fĂŒnfzig Jahren erschienen sind: L. de Sousberghe ART PENDE (1958) und ZoĂ© S.Strother PENDE (5 continents, Mailand 2008).     7.6.2022
EX Neue und groĂe Yanda-Figur der Azande
Die neue Yanda ist groĂ und krĂ€ftig und hat einen ’naturalistischen‘ Gesichtstyp, aber wirkt sehr stark, in ihrer leicht nach vorn gekippten Haltung, durch den auftragenden und umwickelten Nabel, durch kubische krĂ€ftige Beine und zwei von den Ohren hĂ€ngenden zierlichen Eisenketten mit 8 Gliedern.
Im Februar 2018 eingetauscht gegen eine etwa gleich groĂe, aber formal ungleich radikalere Yanda-Figur.
Maske Ituri-Stil Lese/Bira âLeopardâ EX
Die Wucht diese Ă€lteren Maske aus dem Bereich Lese (Stil IX) wirkt sofort, ist aber nicht leicht zu erfassen, weil die gebogene Holzscheibe klein (23.5 cm hoch) und durch den Gebrauch verblasst ist. Sie schreit nicht theatralisch oder doch so leise, dass man es ĂŒberhören, ĂŒbersehen kann.
Es wĂŒrde sich lohnen, sie zu zeichnen. Ich habe versucht, sie halbwegs adĂ€quat zu fotografieren. Das ist nicht einfach, sie ist kein Brett, ihr Bau erinnert an aerodynamische EntwĂŒrfe. Wenn sie auf dem PlexiglasstĂ€nder schrĂ€g auf dem Tisch steht, ist sie eindrĂŒcklich, auch von der RĂŒckseite, die kleine energiegeladene gebogene Holzscheibe in genau ’stimmiger‘ GröĂe mit den verdickten Partien im Stirn- und Nasenbereich, so wie man sie auch in der Hand hĂ€lt. Ein Leichtgewicht (195 g) und dreidimensional.
Yombe-Nkisi â 15 cm hoher Holztorso EX
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An die Beschreibung der anthropomorphe male figurine machte ich mich am 13.6.16 nach einigem Zögern. Da wollte ich das FigĂŒrchen bereits wieder in Tausch geben: Eine Miniatur mit kurzem Hals, Kopf und einer eckigen Kappe (âFezâ), zwischen Torso und Ruine oszillierend. Ich nehme momentan an, die Halbfigur sei Bestandteil eines Medizinpakets.
HĂ€ssliches Entlein unter Kifwebe Masken EX
Die folgenden Ăberlegungen zu den berĂŒhmten Masken der Songye im Kongo fuĂen auf Interpretationen von Dunja Hersak, Leo Felix und Beobachtungen am Objekt.
Kifwebe gleich Extravaganz
Wir alle kennen sie: Sie ĂŒberbieten sich mit abenteuerlichen steilen KĂ€mmen, glotzenden Stielaugen und SaugrĂŒsseln wie von einem anderen Stern. Sie sind mit abenteuerlichen KanĂ€len völlig ĂŒberzogen oder prunken maskulin mit FlĂ€chen in Signalfarben. Sie wachsen womöglich aus einem Geflecht frischen Raffias hervor…. >>
EX YombĂ© Mutterschaft – Stockaufsatz? Nein.
Gesamteindruck: Ein gedrungenes FigĂŒrchen. gut anzufassen. Wenig Details. 17 cm hoch, 5,5 tief, 6cm breit.   Â
FĂŒr die aktuelle Beurteilung steht der Nachtrag vom 12.4.2016!   (10.2.2018)
Ich möchte das FigĂŒrchen keineswegs schön reden, schöner als es ist. Vor einem Jahr war es sozusagen eine Eintrittskarte in die Welt der Kongo und ein Exerzitium im Labyrinth der Stilanalyse an der Hand von Raoul Lehuard. Jetzt könnte ich gut auf beides verzichten, aber so klein und zart das FigĂŒrchen ist – unter den spĂ€teren Erwerbungen scheint es genau dahin geraten zu sein, wo nach Maurice Sendak die wilden Kerle wohnen.
HartnÀckig behauptet es seinen Stammplatz im Regal.
EX Figur der Mbole oder Djonga/Jonga ?
EX Die zweite Yanda-Figur der Azande Informationen!
29.11.14
Eine anmutige armlose Yanda mit schöner Frisur! Dass ihr vermutlich drei ‚NĂ€gel‘ (Augen, Nabel) fehlen, kann man so und so sehen: als Defizit, als Zeichen der Profanierung im Fall der Ladung des Nabels oder im Fall der Augen als stilistisch gewollt. >>