16.12.2010 – Urs App hat mich nicht enttäuscht. Vor siebzehn Jahren in Frankfurt faszinierte mich bereits seine Methode, die so schlicht aussieht und so viel hartnäckiges Suchen und Fragen bedeutet. >>
16.12.2010 – Urs App hat mich nicht enttäuscht. Vor siebzehn Jahren in Frankfurt faszinierte mich bereits seine Methode, die so schlicht aussieht und so viel hartnäckiges Suchen und Fragen bedeutet. >>
Ich bin Frankfurter. Die angesengte Bonbonniere aus der ausgebombten elterlichen Wohnung (Leerbachstraße) ist mein Bürgerschaftsdokument.
In: Die helle Kammer – Bemerkung zur Photographie, 1980, dt. 1985, 2005 bei Suhrkamp
Nicht bloß als Konsument von Fotos, sondern als empfindendes Subjekt. >>
„We shall survive in the memory of others“ – Der Titel des Projekts, vier Videos Flussers in englischer Sprache zu verbreiten*, wirkt schräg, wenn er nicht einfach auf die Sentimentalität potentieller Käufer zielt. >>
Ein dummer Film, was ich so nicht erwartet hätte. Eisenstein muss ich geradezu Abbitte leisten, den ich im „Panzerkreuzer Potemkin“ als üblen Propagandisten verabscheute, der aber um einiges raffinierter, reflektierter war und ein genialer Perfektionist. Hier wurde – nicht nur wegen der Schäden an der Kopie – häufig sichtbar gestoppelt. Direkt rührend. >>
Liu Binyan: A Higher Kind of Loyality – A Memoir by China’s Foremost Journalist, Pantheon Books, New York, 1990; Erstausgabe auf Taiwan.
Liu Binyan, geboren 1925, bietet seine Autobiografie, eine politologische Studie des Herrschaftssystems der KP China und aus diesem Blickwinkel eine Parteigeschichte bis zum April 1989, zum Protest auf dem Tian An Men, seinem erneuten Sturz nach dem Tod seines Mentors Hu Yao-bang und seiner eigenen Ausreise auf Einladung einer amerikanischen Universität: Parteigeschichte als Beziehungsgeschichte…. >>
Mit meinem Kollegen und Freund M. G. besuche ich die Ausstellung im Kommunikationsmuseum am Main. Sie ist als Olympiade der Spicker, als Leistungsschau organisiert, mit Spitzenleistungen und mit Champions, die es im Leben noch zu etwas gebracht haben – >>
Über Fritz W. Kramer: Ominöse Objekte. Fundsachen in der Kunstwelt in: Gottowik, Jebens, Platte : Zwischen Aneignung und Verfremdung – Ethnologische Gratwanderungen – Festschrift für Karl-Heinz Kohl, Campus 2009. S.513-21 >>
(Nur EIN Aspekt des Musikfilms „Kinshasa Symphonie“ *im ‚Mal Seh’n-Kino, wenn auch die dominierende Perspektive, eine andere kommt unten in einem Nachtrag zur Sprache)
Eine furchtbar hässliche Ruinenstadt, zahnlos, endlose schlammige Schneisen durch Slums. „Zement ist zu teuer“. Massen von Menschen wie Ameisen auf einer Ameisenstraße. >>
Verdienen Amateure nicht am ehesten den Titel „Fotografen“?
Von Parkbank zu Parkbank nehme ich ein altes Paar wahr. Gerade als ich fragen will, warum sie fotografiert, bemerke ich : Die Frau fotografiert mit großer Geduld ihren kleinen Pekinesen. Der Mann raucht entspannt und ihr zugewandt an einer Zigarette. >>
Es handelt sich bei Müller-Pohles Programm [1] im Zeichen der digitalen Medienrevolution um eine Neuauflage des Modernismus, >>
Tagebuch einer Lektüre von „Psychologie der modernen Linken“.
Ted Kaczynski hat bekanntlich durch seine Briefbomben an akademische Vertreter des militärisch-industriellen Komplexes die Publikation seines zeitkritischen Manifests in der Washington Post erpresst. Was steckt in dem Text? >>
Am 10. Juli 2010, irgendwo in Frankfurt. Wir lauschen einer lebhaften Diskussion zwischen zwei Grauköpfen.
K
Wo du bereits deine Schwächen eingestanden hast, geh zu dem, was du für deine Stärken hältst: deinem theoretischen Sinn. >>
Das Duell mit Picasso im neuen Zentrum Paul Klee in Bern.
Ergebnis 2:1. Er hatte seine Chance. Um den Ausdruck „Augenhöhe“ zu verwenden, den die Ausstellung suggeriert: sie war genau Klees Problem.
1
From: „Dirk Schulz“- Subject: Lesen am Kap – Date: Sun, 7 Feb 2010 21:48:53 +0200
Lieber Detlev, (…..) lese ich zur Zeit in Flussers Essays „Vogelflüge“. Mir gefällt, wie er schreibt und wie er, ausgehend von Alltagsphänomenen, seine Denkkreise zieht, sie erweitert, sich berühren und schneiden lässt. Ehrlich gesagt springe ich von Titel zu Titel, kreuz und quer, >>
Verabschiedung 1.Juli 2010 von Renate Ahnert und Achim Bank in einer Kneipe in Oberhöchstadt. Ich bringe zwei Briefe mit, die auch als Reden funktionieren würden. Dazu kommt es nicht bei dem reichhaltigen Programm. >>
Der Schamane reist auf eine Anforderung aus seiner Gemeinde hin in einem Ritual in die entfernte Welt der abgeschiedenen Geister. Er versetzt sich dafür in Trance. Die Abläufe und – so welche gesprochen werden – die Worte sind weitgehend festgelegt. >>
caricatura-Museum, Frankfurt Main, 30.5.2010 >>
Schriftkultur ade? >>
Anlass gab mir Reiner Speck: Peter Ludwig, Sammler (insel tb.,1986) >>
Du sollst nicht lügen – vielleicht das einschränkendste der traditionellen Verbote. Es begründet alle anderen Einschränkungen, ist aber auch eine Quelle von Kraft und somit der Konflikte. >>
Wer ist ohne Fehler?! Die historischen Vorbilder haben ihre Nasen verloren, wenigstens äußerlich. Gut, dass es „Kultur“ gibt, die kann davon abstrahieren: Sie kann es sogar ignorieren mit Hilfe der digitalen Rehabilitation. >>
DER SCHRECKEN WÄCHST AUS DER LEEREN MITTE. THRONE SIND ERRICHTET VON ALLER WELT. DIE BAHN HEBT AB AUS SUBTERRANEN SILOS. GESCHICHTE, EIN STÜCK BEMALTER WASCHBETON. DEN BROADWAY HAT NIVEA GESPONSERT. WIR ERREICHEN DIE KATHEDRALE, DAS SAKRALE SONY-CENTER. GEHEN SICHER DANK IN DEN BODEN EINGELASSENER ZEICHEN.
Du glotzt nicht einfach Menschen an, du erfindest Geschichten, die du für wahr hältst. Du beobachtest.
In Berlin hattest du zwei Wochen lang ungelogen zwei oder mehr Stunden täglich Gelegenheit dazu, nur um auf Umwegen von A nach B zu kommen. >>
Stadt der symbolischen Befriedigungen, des Voyeurismus, der endlosen Vorlust. Stadt der Drapierungen, der durchsichtigen Täuschung, des Als-ob, der vorgespiegelten Extase, derer, die sich zufrieden stellen und derer auf der Angebotsseite. >>
Ein stilles Gelöbnis erfüllen: ihn in Berlin zu Hause zu besuchen, ihn den mein Lehrer Wiegmann so verehrte. Seinen herbstlichen Garten, sein Stück Wannseeufer.
Ich stand im Büchermarkt vor der amerikanischen Ausgabe, blätterte. Na, für 15 €! Aber wer würde sich bei einem anonymen Künstler für so etwas interessieren? Am Heiligen ist alles heilig, am Genialen alles genial. Man verwertet die Reste. Ist 2006 auch Mainstream-Strategie darin? Etwa die: Photography and Fine Art? Adelt der Kirchner nun das Medium? >>
Kulturkritik mit Vilém Flusser
Flusser Verteidigung des tropischen Barock 1966 als naive sündhafte Nachahmung des wahrlich dekadenten, hohlen europäischen Vorbilds, einer überalterten Kultur,… die in der Illusion die verlorene Wirklichkeit sucht, und dies bewusst tut (nach Guldin 2005 : 51 – 52). >>
In leidenschaftlichem Schwarz und in Grautönen habe ich das Leben registriert. In Schnappschüssen. Solche Aufnahmen sind Ikonen. >>
Serge Guilbaut: „Abstrakter Expressionismus – Freiheit und Kalter Krieg. Wie New York die Idee der modernen Kunst gestohlen hat“ frz .Erstausg. 1983, Verlag der Kunst 1997
Das Buch war für mich eine zweiter starker Scheinwerfer auf die newyorker Kunstszene der Nachkriegszeit, es erweitert die Perspektive von Lee Seldes`„Das Vermächtnis Mark Rothkos“. >>
Eine Biografie, eine Familien- und Werksgeschichte 1903 bis 1970, ein Kriminalroman in den Sphären der spekulativen Kunstfinanz in der Epoche ihrer revolutionären Ausbreitung, die einige Künstler mitreißt und ihnen den Boden unter den Füßen wegzieht. Auch bei Rothko tauchen die Kennedys auf.
eMail an einen ehemaligen Schüler am 28.02.2009 >>
Deutsches Filmmuseum Frankfurt/Main, Vernissage 20. Januar 2009 von ‚H.R.Giger. Kunst-Design-Film‘
Wer hat eigentlich Blade Runner ausgestattet, wenn Giger doch bloß Wurm und Drachen in Alien oder Dune kreierte? >>
Uwe Tellkamp am 19.1.09. Lesung in der Sparkassenhalle der „1822“. Zwei Fotos. >>
27.7.2008
Die kleinen Jakobiner von 1968 haben die studentischen „Massen“ in die Polizeiknüppel getrieben und überhaupt als Rammbock ihrer Utopien verstanden – Man kann das auch in den veröffentlichten Reden Rudi Dutschkes nachlesen, die „damals niemand“ gelesen hat, ich auch nicht.
Ebenso fanatische, aber im Stillen wirkende Leute nutzten wiederum diese ganze Jugendbewegung à la longue als Schlägertruppe und Abrissbirne für störende Traditionalismen. >>
Ich lese im Mai 2008 in Vilem Flussers Nachgeschichten (Bollmann 1990!) und notiere: >>
Die Sache ist im Grunde ganz einfach, wie Wahrheit und Lüge, oder besser: Ehrlichkeit und Betrug. Basta! Doch wenigen Leuten nahezubringen. Warum?
Josephson und Tichy im MMK – ich betroffen davor und erst recht danach 22.3.08 >>
Derek Freedman : Liebe ohne Aggression – Margaret Mead Legende von der Friedfertigkeit der Naturvölker, Kindler 1983 – „gewidmet Karl R.Popper“. Die inzwischen vergilbte Seite aus dem Newsweek/February 14, 1983, 61 hatte ich im Sinn, als ich das Buch im Februar 2008 über ZVAB bestellte. >>
„Dass man um diese Zeit schon so weit war“ – Wegen dieser zu erwartenden Aussage einer unbedarften Besucherin hätte ich die Ausstellung zur „Vorgeschichte der Abstrakten Kunst“ für das breite Publikum verboten. >>
Die einfachen starken Farben, wie das Essen riecht, Fahrradklingeln vom Hotelzimmer aus …. Eine einfache Moral, ohne Gewissensdruck, hart an den Bahnen der Emotion entlang.
Unterdrückung und Widerstand auf Comic-Niveau, plakativ die Wunscherfüllung im Maoismus: Schlage deine Lehrer und Fliehe die Bildung, nein, das ist ein ganz anderes Terrain, nicht das des Apuleius, sondern des Epikur!
Wie über China aufklären? – D. war hier. Was China angeht, spricht er von einem vagen Eindruck unversöhnlicher Widersprüche, einem zweigeteilten Bild Chinas, wie es die westliche Wahrnehmung seit mehr als hundert Jahren strukturiert: >>
3.10.2003 Vom Antikmarkt auf der Zeil zu Warhols Time Capsules
28.8.2007 Wir reden über das Wegwerfen >>
Möeh:
Schön, daß Sie sich melden; eigentlich hätten wir Herrn Graeve erwartet.
Spirit :
Der Mann interessiert sich einfach nicht mehr für Schule. Er hat mich geschickt. Mir gibt das Themenheft „Umbruch an der AKS“ aber zu denken. >>
Ein Film und ein Schlüsselerlebnis
Zur Erinnerung:
„Der sogenannte Unabomber Theodore Kaczynski (*1942) verübte über 17 Jahre hinweg Briefbombenanschläge auf Wissenschaftler. Der Film begibt sich auf die Suche nach den Motiven des Täters und beleuchtet die gesellschaftlicen Einflüsse, die auf Kaczynskis Generation wirkten.“ (arte-Magazin 6/o6)
Ausstellungsprojekt, entworfen im Blick auf das MAK-Frankfurt im März 2006 ! >>
Seit die Aufmerksamkeit der Studenten schon beim ersten Schulpraktikum ganz von den Vorgaben der Universität bestimmt wurde und die erste Begegnung mit der Schule nach der Schulzeit den Sinn verloren hatte, ein letzter unabhängiger Praxistest der getroffenen Berufswahl zu sein, war ich ausgestiegen. Das ging mich nichts mehr an. Für den Unterricht war es nie eine Bereicherung gewesen. Meiner Erinnerung nach sprang ich trotzdem Ende 2004 für einen Kollegen ein und übernahm die Betreuung einer kleinen Gruppe von Studenten. >>
Ich habe im Vorfeld der Abiturprüfungen 2005 meine Schüler in einem Merkblatt vor dem neu eingeführten Angebot gewarnt, eine „Präsentation“ an die Stelle einer mündlichen Prüfung zu setzen. >>
Abiturarbeiten gehören beerdigt, wie das bisher üblich war, nicht noch durch die Gegend geschwenkt. Wie die schon ihre Papiere falten! Lauter Doppelbögen, die ohne Heftklammer nicht beisammen bleiben! >>
„Erinnern an Meidner“ – Kein Wert an sich. Kommt darauf an, wer sich erinnert. Hüte dich vor allem Musealen, je älter du wirst, desto kompromissloser! >>
Brief an die lieben Abiturienten!
Ist es nur ein Entwurf geblieben? – Nein, er findet sich auf S.85 in „abi null vier – die Besten sind wir“ als – unaufgefordert eingereichter – Beitrag unter der Rubrik „lehrerrevier“. Welche Genugtuung! Denn der wehleidige und ‚verchillte‘ Scherz-Test auf S.88/89 „hier waren wir: Spanien vs. Frankreich“ ist mir immer noch zum Kotzen. Oder lese ich ihn heute etwa zum ersten Mal? 22.6.2014