Im vergangenen Jahr hat mein eingetrübtes rechtes Auge eine neue Linse erhalten. Man kann von geistiger Eintrübung sprechen, wenn die theoretisch in den Blick genommenen Menschen in den auf sie projizierten Begriffen verschwinden, zu Schemen werden. >>
Flusser – Schirrmacher – Blumenberg – Potpourri
Lieber D. H., unversehens habe ich wieder einen Text für Sie, und wenn es auch nur eine Fußnote zu einem Zitat ist: Diejenigen, die sich für die Revolution engagiert haben und gestorben sind, sind aus Naivität gestorben. (Vogelflüge S.31 in Regen) >>
Resumé des Jour Fixe am 27.6. 2013
Über die Universitätsphilosophie – Zitate und Kommentierung
zur Vorbereitung 26.6.13 (Kommentare und zwei Belege Kursivdruck) >>
Kultusminister Schopenhauer – 2.kritischer Kommentar
zu Schopenhauer: Über Erziehung in Parerga et Paralipomena §§ 372-76
Seitenangaben nach Haffmanns (Lütkehaus) Ausgabe der Werke in 5 Bänden >>
Über Erziehung 1. Kritik
zu Parerga und Paralipomena, Kap. XXVIII Über Erziehung : Begriffe sollen aus Anschauungen entstehen. (§ 372) >>
‚Uma crítica flusseriana a comunicólogos …‘
II ‚Os Fundamentos Científicos da Comunicação.Uma crítica flusseriana a comunicólogos cearensese seus desdobramentos‘ von Michael Hanke in den Flusser Studies no.15 im Mai 2013: >>
Schopenhauer, Europas erster Buddhist?
Sehr geehrter Herr Urs App,
Dass Sie vorgestern, am 14., nicht zu uns nach Frankfurt kommen konnten, ist sehr schade. Ich wünsche Ihnen gute Genesung. Sie stellen uns einen späteren Termin für den Herbst in Aussicht?Das Thema „Europas erster Buddhist?“ weckt mir spontan Fragen, die ich gern an Sie weitergeben möchte. >>
Portugal 1975 in der Erinnerung (Skizze)
Re Ex oriente, Minos, 11.5.2013
Lieber Dirk, errichten Sie nur den alten Europäern ihren tumulus*, bevor diese – nicht nur – von der Troika aus ihrem verschatteten Paradies vertrieben werden! Ich war schon Jahre nicht mehr in Lissabon, das letzte Mal kurz nach dem Erdbeben – oder war es ein bloßer Einsturz in der Altstadt?
Flusser muss das Zimmer des ‚Monsieur Teste‘ lieben!
Kreta, Paleochora, Südküste, Donnerstag, den 9. Mai 2013
Lieber Rainer, ich erhole mich gerade auf dem Balkon von einer ganztägigen Wanderung die Klippen entlang und lese in bisher übersprungenen Winkeln meiner Neuentdeckung: Wolf Lepenies „Melancholie und Gesellschaft“ (1969, stw 967,1998).
Unter dem Aspekt Intérieur behandelt er gerade Paul Valéry Der Abend mit Monsieur Teste – >>
‚Nachgeschichte, Postmoderne und Telematik‘ (Michael Hanke)
‚Nachgeschichte, Postmoderne und Telematik: Chiffren philosophischer Gegenwartsdiagnostik bei Vilém Flusser‘ wurde von Michael Hanke auf dem Kongress in Natal im Dezember vorgetragen und ist in dem Kongressband „Vom Begriff zum Bild“ S. 103-134 im Dezember 2013 im Tectum Verlag, Marburg veröffentlicht. Ich habe dem Autor meine Einschätzung seines Aufsatzes zugeschickt. Er zeigte sich darüber erfreut. >>
Beim Lesen von Hans Blumenberg
Bei der Lektüre von Hans Blumenberg: „Der Prozess der theoretischen Neugierde“, stw24, 1980, fällt mein Blick auf Vilèm Flusser.
Menschenrechte in China? Ja, sagt Harro v. Senger.
An einer öffentliche Veranstaltung des Exzellenzclusters „Normative Ordnungen“ an der Frankfurter Universität sollte er zusammen mit Prof. Heiner Roetz kontrovers über Menschenrechte diskutieren. Aktualisierende Anmerkung ( 6.1.2019) am Schluss >>
Besuch bei ‚Hr. Pestaluzzi‘ in Burgdorf 1804
23.2.13 per eEmail; beim JF vorgelesen (Briefe)
Hr. Pestaluzzi
Beginnen wir zwei Jahre früher, 1801, als Pestalozzi sein Erweckungserlebnis als Lehrer in Stans 1799 in seinem Buch „Wie Gertrud ihre Kinder lehrte“ schildert. Er hat es als Folge von Briefen an einen Freund konzipiert. >>
Liao Yi-wu, gesehen durch die Optik von „Humanismus in China“
Veranstaltungsidee für die „Lounge“ des MAK Frankfurt Januar / Februar 2013:
Liao Yi-wu’s Erzählungen, gesehen durch die Optik von „Humanismus in China – ein fotografisches Porträt“, MMK 2007
Als ich die Geschichten, genauer die literarischen Interviews, in „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser“ las – in deutscher Übersetzung – schienen die Menschen ganz nah zu sein. Ich meinte sie deutlich wahrzunehmen, zumal beim Lesen mein angesammeltes Hintergrundwissen sich ständig bemerkbar machte wie ein junger Hund. (LINK zu ausgewählten Kapiteln)
Als ich dann den Katalog von „Humanismus…“ aufschlug, entdeckte ich die Bilder ganz neu. Die Ausstellung in Frankfurt 2007 hatte mich, trotz einer gewissen Aufgeregtheit, mit dem überwältigenden Strom auftretender Individuen kalt gelassen. Heute weiß ich: Sie waren stumm geblieben. Sie werden das im strengen Sinne auch bleiben. Doch erscheinen sie mir jetzt anders als damals, plastisch, entzifferbar. Es scheint möglich, wenigstens einigen von ihnen Worte oder Sätze in den Mund zu legen – auch erklärende Worte – die sie selber gesagt haben könnten. Man mag über so eine Skrupelhaftigkeit den Kopf schütteln und auf das Allgemeinmenschliche verweisen, das uns alle verbinde. Mir ist darin zu wenig Greifbares, auch zu wenig Interessantes.
Dann schaue ich mir den gut einstündigen Film über ein Treffen von Freunden mit Yi-wu zum Gedenken an die Opfer der ‚Anti-Rechts’kampagnen in einem abgelegenen ehemaligen Haftgebäude, einem Kuhstall, in den Bergen über Dali in Yünnan an. Ich sehe ein ziemlich beliebig erscheinendes nächtliches Ritual und verfolge sehr emotionale Dialoge zwischen den Teilnehmern, höre den Schlag der kleinen Trommel, Yiwus Flötenspiel und seine Beteiligung am Lautenspiel der einzigen Frau unter den Anwesenden.
Die englischen Untertitel sind mühsam zu verfolgen, die Sätze dunkel und krass, von einsetzender Ermüdung und vom Rausch befeuert. Ich höre Liao Yi-wu schluchzen und seine wilde Rezitation des Klagelieds – sie erinnert mich entfernt an den unvergesslichen heulenden Duktus des Russen J. Brodsky. Er ist wieder fremd. Paradoxerweise kenne ich ausgerechnet die Landschaft um den Erhu-See, auch das Panorama vor den Stallfenstern ist mir bekannt.
Der bescheidene, mit einer wackligen Handkamera gedrehte Film, vermittelt eine neue Dimension. 1988 ging auch ich arglos und ahnungslos über diese buschig bewachsenen Berghänge, einzig berührt vom nahe gelegenen kleinen daoistischen Kloster, damals bereits wieder aufgebaut. Von ihm ist im Film aber nichts zu hören oder zu sehen.
Ich denke an einen multimedial gestützten Auftritt: Einleitend Liao Yi-wu’s Musik und eine Folge von Bildern aus „Humanismus“, auch entsprechende Reisefotos von 1988. Am Ende eine Filmsequenz. Im Vortrag sollten die Zitate aus Liao Yi-wu von einer zweiten Stimme gelesen werden. 29.1.2013
Der Film ist Teil der Produktion „Erinnerung bleib…“ (Essays von Herta Müller u.a.,CD,DVD; dt.,engl., chin.; FlyFastConcepts bei Lieblingsbuch Berlin o.J. 2012
Ich lernte Yao Yi-wu nicht über die Medien kennen, sondern über sein Buch in der Mitte der Sommerferien. Es gab ja viel Wirbel um ihn. Und der hat sich bis zum Herbst (Friedenspreisrede in Frankfurt) noch verstärkt. Seither habe ich die nagende Sorge, mein Zugang über das Buch könnte verschüttet gehen. Jemand fragte mich: wie Pekingmenschen (dt.1986)? Ich konnte mich gar nicht mehr recht erinnern. Als ich Stephans Angebot einer Veranstaltung bereits angenommen hatte, las ich darin und bemerkte die erste Hürde: Das oberflächliche, vordergründig politische Interesse der Leute an solchen Berichten und die entsprechende Rezeption. Dagegen ist Liao nicht gefeit, wie Wen Huang in seiner kritischen Rezension der amerikanischen Übersetzung zeigt. Liao Yi-wu ist eminent politisch, aber auch wieder nicht, genau wie seine Rede in der Paulskirche: Er kündigt der KP einfach das Mandat des Himmels auf. Er hat das Zeug zum visionären Bauernkaiser.
Dann kam mir die Sprachbarriere zu Bewusstsein. Selten habe ich es so schmerzlich empfunden, nicht den Originaltext lesen zu können wie diesmal. Übersetzung ist immer Vertrauenssache. In diesem Fall fand ich ein positives Indiz: Eine von Linda Jarvis näher beleuchtete Textstelle haben die deutschen Übersetzer treu übersetzt.
Immerhin: Wir können wenigstens für lichte Momente die Wände um unser Glashaus einreißen und uns chaotischen Gefühlen überlassen. Liao hilft dabei. Er ist Reisender durch diese Sphären, mancher seiner Gesprächspartner auch. Que Yue: Wir sind alle blind – wir wissen alle nicht, wo’s langgeht. (ebd. 486)
Später am Abend.
Soll doch der Hans Peter Hoffmann auftreten! Privatdozent und Übersetzer der Geschichten, der „gerne zu Lesungen kommt“, wie auf seiner Website steht.
Ich spüre eine Menge Fäden, aber durchwegs abgerissene Fäden zu China! Selbst die chinesischen Rockmusiker der Achtziger sind weit weg! Mich haben meine eigenen Reiseerinnerungen verlassen. Was mich aber immer noch elektrisiert, sind die Bilder. Dabei war der Nachklang von „Humanismus in China“ extrem dissonant. Mit dem Katalog öffnet sich mir eine neue Dimension. Ich hasse Bilderfluten und Bilderinflation. Die alten Fotos aus der französischen Zeitschrift ’VU’, Hedda Hammer, Kollegin Wiegmanns und v.Brandts Zeitungsstiche …. dann die Klänge, die wilden Klänge: Von chinesischer Oper und Trauermusik zu Liao’s Gebrüll mit Flöte (Das Mädchen Hallo.. , 465) … die Legenden, Opernstoffe und Romane, die Geschichte, der Maoismus als Kulturgeschichte oder die Geschichte der Unterdrückung in Das ummauerte Ich mit seiner Higher Kind of Loyality.
War ich nicht seit der Zweiten Examensarbeit stolz auf meinen historisch fundierten Durchblick? Ich stehe für unorthodoxe Blickwinkel, den synästhetischen Medienmix, die Detailbeobachtung, das Crossover zwischen Wissenschaft und Poesie. Ich schrecke heute vor einer so breiten Aufgabenstellung zurück, ebenso wie vor der Konkurrenz zu Fachleuten. Flusser hat mich lange viel Kraft gekostet, in China werde ich aber immer Analphabet bleiben; jetzt dachte ich sogar an eine Pekingreise. Mir werden die unbeackerten Felder in meiner Nähe bewusst. Die Lebensepoche der provozierten Fremdheit ist für mich vorüber. Ich werde in rasantem Tempo bescheidener – und bequemer. Die chinesischen Früchte hängen mir zu hoch. Abschied nehmen? Vielleicht, wenn’s die Geschichten, Bilder und Töne und Legenden zulassen.
Liao Yi-wu’s literarische Interviews – eine Vorrede
Vorrede für eine (nicht realisierte) Präsentation auf der Baustelle des MAK Frankfurt im Frühjahr 2013
Warum fällt mir Brecht ein, der alte Haudegen unter den Poeten? Oder Lu Xun’s Warnrufe: seine Vergleiche des Alten in seinem Garten oder des brennenden Hauses und der Ruf „Rettet die Kinder!“ >>
„Humanismus in China“ -Fotoausstellung im MMK 2007
Konzeptionell, ethisch, politisch, methodisch und biografisch sind die verschiedenen Kunstszenen Chinas miteinander verbunden. Humanismus in China, eine Zusammenstellung von 600 Fotos von 250 Fotografen über 50 Jahre, mit Betonung der letzten 25 Jahre, wurde 2007 in Frankfurt im MMK gezeigt. Da die damaligen Katalogtexte nicht gut zugänglich sind, fasse ich deren Kernbotschaften hier zusammen und erörtere sie in Richtung Liao Yi-wu und seiner literarischen Interviews.
Ein ganz besonderer Abend und ein ganz persönliches Protokoll
Ich hatte Nietzsches Aufsatz gelesen und dabei gemarkert: Nietzsche-Schopenhauer als Erzieher-markiert
Schopenhauer der Erzieher – Jour Fixe am 31.Jan.2013
„Schopenhauer als Erzieher“ (Nietzsche) – Ich platze eigentlich ungewollt mit meiner Enttäuschung heraus, dass er sich bloß auf die Vita beziehe, so als hätte er das Werk Schopenhauers gar nicht gelesen. >>
Der Schopenhauer-Jour-Fixe des Jahres 2013
SCHOPENHAUER-GESELLSCHAFT Sitz: Frankfurt am Main
„Der Mensch wird zwar erzogen, aber er bildet sich selbst.“ (Ernst Jünger)
Der Schopenhauer-Jour-Fixe des Jahres 2013 steht unter dem Titel „Schopenhauer, der Erzieher“. In Anknüpfung an Nietzsches berühmten Essay „Schopenhauer als Erzieher“ (1874) geht es um die Erziehung des jungen und vor allem die Bildung des ganzen Menschen.Für den Frankfurter „Selbstdenker“ war die „Selbstbildung“ Pflicht und nie abgeschlossene Lebensaufgabe.
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Nachtrag zum Schopenhauer Jour Fixe in Form einer Hypothese
Nachtrag zum Fragenkatalog in Form einer Hypothese
Als naiver, aber energischer Entdecker habe ich während des Jour Fixe bei Schopenhauer den säkularen Trend zur Verlagerung der moralischen Instanz ins Innere des Menschen gespürt und abgelehnt, weil ich eine Linie vom besseren Ich zu den diversen Neuen Menschen zog. >>
Fragen an App am Ende des Buches
(Urs App stellt im Januar einen Termin im Juni in Aussicht)
Überlegungen zu den Fragen an App am Ende des Buches, aus dem Abstand. 16.1.13
Wir haben an diesen elf Terminen des Jahres 2012 Ihre Botschaft vernommen und uns mit ihr auseinandergesetzt. Doch nehme ich an, dass niemand von uns die Reichweite Ihrer Entdeckungen ermessen kann, auf jeden Fall kaum jemand verstanden hat, was eigentlich das Neue war, das durch das Oupnekhat in Schopenhauers Philosophie gekommen ist. >>
„Winternomaden“ Manuel v. Stürler
Der Dokumentarfilm – Nachdenken über das Medium
Der Film über einen viermonatigen winterlichen Schaftreck – einer Transhumance – von achthundert Schafen durch die Westschweiz von heute ist nicht nur bildstark, er regt mich auch spontan zum Nachdenken über das Medium Film an. >>
Popper versus Wittgenstein Lektüre-Tagebuch
Literatur:
David J.Edmonds/John W.Eidinow: „Wie Ludwig Wittgenstein Karl Popper mit dem Feuerhaken drohte – Eine Ermittlung“, DVA Stuttgart – München 2001
Matthias Kross: „Zwischen Logik und Existenzialismus. Flussers Wittgenstein“ in „Das Dritte Ufer“ (2009) >>
Flusser und die Musik (R.Guldin). Aber auch Schopenhauer und die Musik.
Der Essay : „Mit Einbildungskraft musizieren – Zum Verhältnis von Musik und Mathematik in Vilém Flussers Werk“ wurde von Rainer Guldin für den Kongress in Natal im Dezember 2012 geschrieben und ist in dem Kongressband “Vom Begriff zum Bild” ( Tectum Verlag, Marburg, 2013) abgedruckt. >>
Sich wohnlich einrichten in Ruinen
Mich wohnlich einrichten in Vilém Flussers „Ruinen“
So wie er Ruinen in „Häuser bauen“ beschreibt, sind sie tauglich für ein Leben in Provisorien und im Takt von Updates! Und wohnen kann man auch in ihnen, immer noch besser als auf Koffern in Hotelzimmern. Zudem haben Menschen immer wieder in Ruinen gewohnt. Was sind denn Ruinen abseits des Klischees?
Ermüdung über Kapitel 10 Veda-Weisheit und Gnosis
29.11.12 Apps Weg durch die Geschichte der Traditionen hat enge Seitenbegrenzungen: die Bildungsgeschichte Schopenhauers und seines Systems auf der einen Seite, die Wirkungsgeschichte eines im siebzehnten Jahrhunderts (1656, App: 108) als Kompilation und Übersetzung entstandenen persischen Buches. >>
‚Fräulein Hallo und der Bauernkaiser‘ (Liao Yiwu)
Der Beitrag scheint auch 2016 noch gelesen zu werden, was mich freut, aber ihm folgten 2013 noch mehrere andere zu diesem Thema, die man ruhig auch zur Kenntnis nehmen sollte (LINK)
Ein paar Wahrheiten über China in „Fräulein Hallo und der Bauernkaiser“
In Liao’s literarischen Interviews erscheint der chinesische Kosmos in seiner Vielschichtigkeit. Ich bin auf Spurensuche. Die Wahrheit ist etwas mit tiefen Falten. Und zwar so tief und verwickelt, dass wir sie immer bloß ein Stück weit auswickeln können. >>
Über Flussers Ethik reden?
D.H. (Mail vom 24.10.2012)
„…. Mich würde jedoch interessieren, wo und wie die Ethik bei Flusser wirklich aufscheint. Was ist Flussers Ethik? Hätten Sie Lust mit mir darüber ein paar Ideen auszutauschen? Meine Antworten werden zwar manchmal etwas dauern, aber es würde mich trotzdem freuen.“ >>
Notiz zu „Engagement“
Im Essay „Für eine Philosophie der Emigration“ aus den 70er Jahren hat Engagement eine strategische Position, („Von der Freiheit des Migranten“,31ff.) als ein Element der Freiheit, als eine Bewegung zu der gegenläufigen der Ironie: „Die Bewegung aus der Ironie heraus ist ein Engagement. Mit dieser Bewegung kehrt der Mensch in seine Bedingung zurück, um sie zu ändern“. (31) – >>
Flusser as an art critic
Veröffentlicht in: http://www.flusserstudies.net/pag/13/abstract-marburger.pdf
Flusser as an art critic – On Marcel Marburger’s Flusser und die Kunst. Edition _ I/f/u/S, Köln 2011, ISBN 978-3-9814246-0-7, 214 S. 23 €
Vilém Flusser was not a professional art critic. He basically pursued his own theoretical interests within the field of the arts.
Der Mensch in der Falle der digitalen Revolution
zu: „Welt ohne Menschen“ Dokumentarfilm von Philippe Borel, 97’, F 2012 ausgestrahlt in ARTE
Die digitale Revolution verändert uns zweifellos tiefgreifend, auch wenn ich es gern anders hätte . Es kommt dabei nicht auf Ideen oder Ideologien einzelner Initiatoren oder Strategen an. Sie handeln als intelligenter Schwarm entsprechend den Möglichkeiten, die sich ihnen bieten. Sie werden mit harten Realitäten konfrontiert, jeweils auf ihr Sichtfenster begrenzt, aber bedrohlich. So wird die Menschheit weiter wurschteln. >>
Flusser Transhumanist ?
Flusser musste je länger desto mehr Kunst, sofern sie nicht den Umbau des Menschen betreibt, für lächerliche Gadgets halten. Marcel Marburger verwischt in seiner Dissertation den Punkt des No-Return, indem er sich als Interpret geschmeidig über der Demarkationslinie hin- und herbewegt.
Flusser spielte Transhumanismus. Der ist keine bloß dekorative Erweiterung seiner Metaphorik. Er formulierte ja immer hintergründig. >>
Etwas Munition für die Kapitel 11 und 12 (Nov/Dez)
Verfasst im Cafe „Moksha“, Sonntag, den 9.9.; Bearbeitung 21.10.2012
Im vorletzten 11. Kapitel, „Willensbejahung und Willensaufhebung“, vergegenwärtigt uns Urs App noch einmal den bisher gegangenen Weg. Seine Darstellung bietet immerhin Diskussionsstoff. >>
Flusser als Kunsttheoretiker ….
Rezension von: Marcel René Marburgers Kölner Dissertation über „Flusser und die Kunst“ Edition _ I/f/u/S, Köln 2011, ISBN 978-3-9814246-0-7, 214 Seiten, 24 €
Marcel Marburger formuliert zupackend. Mit großem Elan und trockenem Witz sind Vorwort und Einleitung verfasst. >>
Gespräch über Joan Fontcuberta 2012 (mit 4 Abb.)
Frankfurt am Main am 21. Mai 2012. Die Flusser Studies 13 sind erschienen. Zwei gewöhnlich boshafte und manchmal missgelaunte Freunde – wir nennen sie der Einfachheit halber A und B – haben sich den Aufsatz von Andrea Soto Calderon und Rainer Guldin über Vilem Flusser und den spanischen, nein katalanischen Fotografen Joan Fontcuberta vorgenommen.
Liebe und Einung in Kapitel 7 und im Vorgriff
Beginnen wir beim Leichtesten: Mein vorherrschender Eindruck bei der Lektüre ist, dass damals ein buchstäblicher Run auf den Ursprung stattfand, leidenschaftlich wie der europäische Run auf die Pole! Die letzten Reservate der Philosophie, die letzten Geheimnisse der Existenz zu lüften. >>
Jour Fixe im Tal der Ahnungslosen – Protokoll vom 27.4.
Lauter Neue, Zugvögel und Nichtleser von App. Regehly trägt wenigstens erst mal vor, wenn auch resümierend. >>
Arthurs Kompass und der Zeitgeist – Kapitel 4
Fortsetzung des Dialogs aus dem vorigen Monat, den man aber nicht kennen muss. Denn an die Stelle des Selbstgesprächs tritt der Dialog mit dem 4.Kapitel von Urs App und mit ein paar weiteren interessanten Autoren.
Neid des Mandarin / Höhlengleichnis
Der Neid des Mandarin
Der Neid chinesischer Mandarine auf ihre Untergebenen muss ungeheuer gewesen sein. Eine Vermischung hat wohl nie stattgefunden. Anerzogener Dünkel, Berührungsängste gegenüber den „Erdmenschen“. >>
Erstes Flugblatt zu Kapitel 3 für den 24.März.
Schopenhauers „Anata“ war etwas mit Copyright! – Dialog über das 3. Kapitel von Apps Buch 24.3.2012 Detlev (A) + von Graeve (B) >>
Der Maulkorb ’sho-pen-hao-er‘
„Der Staat, dieses Meisterstück des vernünftigen (..) Egoismus alles, hat den Schutz der Rechte eines jeden in die Hände einer Gewalt gegeben, welche (…) unendlich überlegen, ihn zwingt, die Rechte aller andern zu achten. (…) Diese Tausende, die sich da vor unseren Augen im friedlichen Verkehr durcheinander drängen, sind anzusehen als ebenso viele Tiger und Wölfe, deren Gebiss durch einen starken Maulkorb gesichert sind.“ Arthur Schopenhauer
Der zivilisatorische Maulkorb funktioniert in den verschiedenen Weltgegenden ganz unterschiedlich. Vergleichende Studien sind unbedingt nötig! >>
Objekt Atlas – Feldforschung im Museum. Manöverkritik
Die Zeichen der Zeit
Vor Weihnachten lag „Die Geschichte der Welt in 100 Objekten“ von Neil McGregor (British Museum/BBC) in den Buchhandlungen. Die Aneignung von Kultur(en) durch das Publikum der Museen tritt immer mehr in den Vordergrund. Das MAK Frankfurt zeigt eine neue Wertschätzung für den Sammler – nicht erst bei den „Chinesischen Dingen[1]. Mit der Museumspädagogik, mit den Kindern, hat es vor Jahren begonnen. Jetzt treten im Weltkulturenmuseum-„Labor“ Künstler in Aktion, die Gourmets u.s.w. folgen. >>
Brief nach dem versäumten Termin
lieber Thomas Regehly,
Ich habe das 2. und 3. Kapitel gelesen. Kein leichter Stoff, erst Recht nicht für die wilde Galerie-Truppe. Urs App durchpflügt den Boden, aus dem Schopenhauer wuchs, wie ein – Verzeihung! – emsiger Regenwurm. Ich kann da manches nur zur Kenntnis nehmen.
Für mich sind ‚chinesische Dinge‘ …
Mein Beitrag zur Sammelaktion des MAK Frankfurt: htpp//de-de.facebook.com/pages/WAS SIND FÜR SIE CHINESISCHE DINGE/ I
Zukunftsvisionen ohne Schrift (FS 12)
Hallo Annika Berressem! Ich bin ein Nachbar von Ihnen in den Flusser-Studies 12 und möchte nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen, Ihnen mitzuteilen, was mir bei der Lektüre von „Zukunftsvision ohne Schrift“ berressem-zukunftsvision fs12 durch den Kopf gegangen ist. Es wird zu wenig diskutiert, auch in dieser Publikation. >>
China 1973 – Streiflichter
Liebe H…. Nun zu deinen Fragen zum Scherenschnitt: Ich fand sie hilfreich und habe sie schon vergangenen Sonntag beantwortet, aber in der Hektik dieser Tage noch nicht abschicken können. >>
Vorstellung des Jour Fixe 2012 – Th. Regehly
Das Folgende ist ein Text der SCHOPENHAUER-GESELLSCHAFT, Sitz: Frankfurt am Main zum Jour Fixe 2012 von Dr. Thomas Regehly (Offenbach)
Meine Flugblätter für diesen Jour Fixe, meine Fragen an Urs Apps Buch und an Arthur Schopenhauer finden Sie in der Liste der Kategorien rechts unter der Überschrift „Schopenhauer Love Affair“. Gv >>
Flusser an die Schule! (Vorbemerkung und LINKs)
Mein Artikel richtete sich an zwei unterschiedliche Adressaten: die Leser der Flusser Studies sowie an Lehrer und ein breites Publikum.
Der erste Teil beleuchtet zunächst das schulpolitische Umfeld und Flussers generelle Haltung zur Schule. Ein Erfahrungsbericht zeichnet des Autors Abenteuer mit Flusser an einer gymnasialen Oberstufe nach und bewertet es aus zeitlichem Abstand. Die folgenden Kapitel reflektieren die spezifischen Herausforderungen, die sie bieten, sowie ihre demokratische Dimension und politische Aktualität.
Der zweite Teil konstruiert eine – fiktive – Unterrichtseinheit, die um existentielle Fragen der Heimat und der Vertreibung kreist, aber auch um die Freiheit des Migranten. Flusser erweitert die Sicht um die Dimension des globalen kulturellen und gesellschaftlichen Wandel, den er in den achtziger Jahren (1991 +) noch in „embryonalem Entwicklungsstand“ erlebte, der aber inzwischen „durch die vorangegangenen Gesellschaftsstrukturen [bricht] wie etwa ein Unterseeboot durch eine Eisdecke emportaucht.“ (Flusser 1985).
In einem Anhang werden abschließend Auszüge aus vier Texten von Schülern dokumentiert und einer davon kommentiert.
Weiterlesen: erschien am 4.Dezember 2012 als PDF in der Nr. 10 der Flusser Studies. Hier das PDF: graeve-flusser-schule Dazu: Inhaltsverzeichnis . Nicht enthalten ist eine Sammlung für Unterricht und Prüfung redigierter und gekürzter Texte Auf dieser Homepage erscheinen sie separat (LINK).
Betrifft: „Lesefrüchte vom Dritten Ufer“ – Baitello Jr.
Nachtrag, der den ersten Beitrag verschlingt. Oder doch nicht?
Norval Baitello Júnior : „Schrift verschlingt Bild verschlingt Schrift. Auf der Suche nach dem anthropophagischen Denken bei Vilém Flusser. Kommunikation als das Verschlingen des Anderen“, in: Susanne Klengel/Holger Siever (Hg.) „Das Dritte Ufer. Vilém Flusser und Brasilien“, Königshausen&Neumann Würzburg 2009, S.145 – 158
Als ich jüngst diesen Essay von 2006 las, merkte ich, dass in der Versammlung meiner „Lesefrüchte“ etwas Wesentliches fehlt. >>
Schnellgericht über ‚Snap Judgements‘ (Enwesor)
…New Positions in Contemporary Photography’ – Den Untertitel ignoriere ich erst einmal. (Klar, der Herausgeber ein Dokumenta-Kassel-Macher!) Doch „Urteile aus dem Augenwinkel“ – das ist fotografisch.
Lesefrüchte vom Dritten Ufer – eine Buchempfehlung
Susanne Klengel/Holger Siever (Hg.), Das Dritte Ufer – Vilém Flusser und Brasilien, Würzburg 2009 ISBN 978-3-8260-3687-3
Das war wohl ein Kongress – in Germersheim (Deutschland) 2006 –, an dem man gerne teilgenommen hätte, der auch Jahre danach nichts von seiner Brisanz verloren hat. Vielstimmigkeit, >>
Vom Elend der Bilder – frei nach Vilém Flusser
Früher waren sie behütet, behaust. Sie wurden bewundert und verehrt, gefürchtet und verfolgt, standen in Kirchen und Tempeln, waren als Fresco sogar fest mit der Wand verbunden, wurden in sorgsam verwahrten Büchern aufgehoben, und so weiter und so fort. >>
Nachschulung in Sachen Anselm Kiefer
Mit dem Montagsticket im Mal Seh’n „Über unseren Städten wird Gras wachsen“. Neunzig Minuten lang eine filmische Hommage an Anselm Kiefer geseh’n. Frage: Ist er eine Coverband der großen Katastrophen? Etwa der Chefdekorateur eines Todes, der sich in der Langeweile am überzeugendsten verkörpert?
ANHANG TEXTE – A: Schüler B: Vilém Flusser
In meinem Archiv haben sich diese profilierten Rückmeldungen von Schülerinnen und Schülern erhalten. A
Flussers stilistische Eigenart ließ es mir – bis auf „Häuser bauen“ als Einstieg – ratsam erscheinen, seine Essays umsichtig zu kürzen, bei Examenstexten (Abitur) ohnehin notwendig. Sie können nun von jedermann als ‚barrierefreier‘ Zugang zu seinem Denken und seinem Stil benutzt werden. B
Weiterlesen: Flusser ANHANG TEXTE
Die Zeichnung erweckt zum Leben …
…. Das Foto nimmt Leben. >>
„Vom Gast zum Gastarbeiter“ – Text und Interpretation
Clemente – Bild groß …
Information: Das Manuskript konnte nur durch die Fotografie übertragen werden. Die WORD-Datei lässt sich nicht mehr öffnen. Einfluss? Bitte durch Anklicken vergrößern.
„Bild groß, viel Moos“ – Dieser Spruch fiel mir ein beim Betreten des Saals. Ohne das Großformat würde kein Schwein hingucken. Wirkung und nochmal Wirkung.
BERICHT 1985 (2) Die Geisterseherin von Ferké
Lässt sich die Aura fotografieren?
Flussers Teppiche
Teppiche kommen aus der Parallelwelt der Nomaden in die Großreiche der Hauskultur. >>