Archiv des Autors: dvg
„Die ethnische Säuberung Palästinas“ 1948 (Historiker Ilan Pappe)
2020, am 15. April : Wählerschaft und politische Klasse in diesem skandalösen Kleinstaat scheinen unfähig zur Regierungsbildung. Ihrem unverwüstichen Repräsentanten droht wieder einmal eine Anklage wegen Korruption. Aber ist das überhaupt politisch von Bedeutung?
Nein, sagte vor über zehn Jahren bereits Ilan Pappe in „Die ethnische Säuberung Palästinas“ (2006 London, dt. bei Zweitausendeins 2007)
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„Schweizer Sapeurs“ erstürmen die Fiktion des Kongo auf dem Rietberg
ACTION!
Vier Schweizer Sapeurs stürmen am 29. Februar 2020 den Rietberg, Schatzkammer der nach Europa entführten Hoch-Kulturgüter. Süffisant und muskulös erobern sie den gepflegten Kunstsaal für sich, außerdem ein Schlagersänger. Man kann sagen: Wenigstens sie haben es in den gesellschaftlichen Olymp geschafft. Fünftausend Meilen weiter südlich treten ihre Brüder (und Schwestern) vor ihre Baracken und Häuser in Kinshasa oder Lumumbashi, hinaus auf die staubige Gasse ihres Viertels, um zu flanieren, als Musiker aufzutreten oder an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen, oder auch nur, um an ‚des Kaisers neue Kleider‘ zu kommen. >>
„Wenn es mir doch gruselte….!“ Flusser zum Hundertsten
Wenn Vilém Flusser schrieb: Wir bauen uns nach Belieben eine Geschichte, wir sind mit unseren Fingerspitzen spielerisch kreativ. Dafür steht uns alles digitalisiert zur Verfügung, was frühere Zivilisationen geschaffen haben, wir brauchen keine Lehrer mehr ….. kam mir das Gruseln.
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Wer knackt Vilém Flusser im Interview? Etwa Klaus Nüchtern? Und wozu?
EIN EXTRA ZUM 100. GEBURTSTAG
Nach der Veröffentlichung in der Wiener Stadtzeitung „Falter“ 1990 befand Vilém Flusser: „das erste Interview, das mich wirklich wiedergibt.“
„European Photography“ von Andreas Müller-Pohle veröffentlichte es 1991 als „Vilém Flusser – Ein Gespräch“ ein zweites Mal und setzte den Interviewer Klaus Nüchtern oben auf die Titelseite, dort, wo normalerweise der Autorenname steht.
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Was ist gegen den Missionskaufmann Fincke einzuwenden?
Diese Frage stellte ich mir und meinen Abiturienten bereits in den 1990er Jahren. Der Fachbereichsleiter äußerte zwar Bedenken, aber stellte sich nicht in den Weg und das Kreisschulamt in Bad Homburg gab dem Prüfungsvorschlag sogar gegenüber einem anderen den Vorzug, wenn ich mich recht erinnere.
Damals stand das Thema „Kolonialismus“ noch ganz am Rande des Geschichts-Curriculums und war kein Thema der ‚veröffentlichten Meinung‘, wie man damals bereits öfter zu differenzieren Anlass hatte . Ich hatte den Text in einer antiquarischen Publikation der „Missionskonferenz des Studentenbundes für Mission in Halle/Saale“ (Berlin 1913) gefunden und auf optimale Prüfungstextlänge gebracht. Die Beiträge vertraten geografisch und thematisch ein breites Spektrum. In Erinnerung sind mir der Vortrag eines Missionars bei den Ewe im heutigen Ghana; der die Mythologie dieses Volkes in Deutsch und Ewe publiziert hatte, sowie der Frau einer Missionars bei den Damara im heutigen Namibia, die ihre Probleme mit der ortsüblichen Hygiene (Verwendung von Kuhmist) und der ‚peinlichen Neugier‘ der Frauen schilderte. >>
Ahnenfigur der Mitoko (R.D.C., Region Maniema)
Radikal in den strengen Proportionen und der Schlichtheit.
Schreinfigur, 56 cm hoch. Oberfläche, Gewicht. Kernholz perfekt gehauen, wenig geglättet. Das Gesicht ist streng, die Haltung aktiv. Der freistehende Bart vor einem senkrechten Brustbereich und die durch einen schmalen Oberkörper (tiefer als breit) deutlich vom Rumpf abstehenden Arme vermitteln ‚reine’ Energie, nicht Muskelstärke wie bei einem jungen Mann (Figur der Lwalwa, Link). >>
Meine Schulreisen nach Polen 1985 bis 1989 – Überblick
Dieser Beitrag könnte zu einem Gerüst werden, um Originaldokumente einzuklinken : Bilder, Texte, Dokumente – als Datei oder Link 10.2.20
Mein Zugang zu Nachkriegspolen
- seit der eigenen Schulzeit (1960) – Literatur siehe: Schülerzeitung ‚mosaik’ Rezension des Satirikers Mrozek + Filme von Wajda, Kawalerowicz, Munk, Polanski u.a. im benachbarten ‚Filmstudio’ der Uni Frankfurt
- Studienreise Lehrer 1976 mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung (HLZ)
Frankfurter Flohmarkt am Nordufer! Inzwischen ist er ruiniert.
„Frankfurter Flohmarkt am Nordufer! Sobald wie möglich zurück auf die Südseite, Schaukainkai! Man darf nicht bis August warten. Bis August ist er ruiniert.“ schrieb ich im Januar an dieser Stelle. Heute wird nur noch der – früher alternierend veranstaltete – Billigmarkt im Ostend (Lindleystraße) vierzehntägig* fortgeführt, und das mit ‚Corona‘-Einschränkungen, die auswärtige Händler nur abschrecken können: persönliche Anmeldung während der Bürozeiten (Dienstag und Donnerstag) vor Ort und das zu jedem Termin einzeln. (nächster Termin: 24.10.)
Ich bin pessimistisch angesichts der über den Innenstadt-Verkehr zerstrittenen Römer-Fraktionen. 12.10.20
Falsche Beobachtungen? Dumme Fragen? Unnütze Aufregung? Leserbriefe e.t.c.
16.1.2020 Leserbrief an die FAZ : Kritik am Angebot der Rubrik „Natur und Wissenschaft“
Ich lese seit Jahrzehnten die Seiten „N“ und verwandte sie auch gern im Oberstufenunterricht (Ethik). Das lag auch an der Sprachkultur. Im Unterschied zur damaligen FR wurde nicht einfach akademische Essays unbearbeitet über eine oder zwei Druckseiten gekippt, sondern der Kern der jeweiligen Frage fachjournalistisch zubereitet. In den vergangenen Jahren hat sich der Umfang von „NuW“ leider zweimal verringert. Damit muss man leben, aber in der letzten Zeit scheint mir auch der Inhalt immer dünner und in die Abteilung ‚Vermischte Nachrichten’ abzugleiten. Dabei sollte man fordern: Nur noch das Wichtigste!
Zwei Ausgaben sollen meine Kritik illustrieren.
„Kein Ende des Organmangels“ (8.1.20, N2 scheint Bezug zu nehmen auf einen entsprechenden transplantations-lobbyistischen Artikel im Feuilleton ein paar Tage zuvor. Das ist aber keine Debatte. Daneben standen isoliert ein paar Krümel aus der Forschung „Hält dein Seil?“ oder „Vegane Fehlerkultur“.
Am 31.12.19 wurde schon unter dem sibyllinischen Titel „Kann man politisches Vertrauen bauen“ der „Blockchain“-Experte Jason Potts befragt zu „noch in einer frühen Experimentierphase“ befindlichen Anwendungen der Technologie in der politischen Sphäre. Im Ergebnis, versichert er hemdsärmlig, bekämen Regierungsapparate mehr Freiräume für wesentliche Aufgaben. Kommt dieses „Interview“ nicht zehn Jahre zu früh? Es ist unausgegoren und nutzlos.
Ein drittes Beispiel, meinem Bereich näher liegend: „Papers sind geduldig“. Auch ich bin häufiger „zu Gast“ bei academia.edu (8.1.20 N3). Ich bekomme von deren ‚Algorithmus’ Lesevorschläge aufgrund vorhergehender Downloads. Ich lachte anfangs noch, wenn es gleich ein „bulk“ dreißig angeblich passenden Artikeln aus aller Welt sein sollte, der mir Wochen weiterer Recherchen zu ersparen versprach, aber das wäre dann ja schon kostenpflichtiges „Premium“ gewesen, also harmlos. Und es gibt die Antworttaste mit der Frage: „Ein guter Vorschlag?“, um weitere abzuwehren. W.Kemp spekuliert von „Utopie“ und „vielleicht die reine Digitalität zu fassen“, vom digitalen Unbewussten“, von den ‚Heroen’ W.Benjamin und Mc Luhan und vom „offenem Kunstwerk“. Seine Beispiele sind blutleer, schon weil er nicht Seiten und Namen nennt. Welchen Zeitungsleser soll das Raunen auf der spekulativen Couch interessieren?
Dass „mit relativ wenig Forschung“ auch akzeptable Paper“ erstellt und hier publiziert werden – ein Eindruck, den ich teile – hängt von den Autoren ab, und die kann man kontaktieren und ihnen „folgen“ will oder nicht. Man muss sie ja nicht lesen, wie der Artikel auf N4 („Wie weit darf Verfälschung gehen?“) in vergleichbaren Fällen vorschlägt. Über academia.edu führen viele Wege in die reale Welt wissenschaftlicher Forschung, an Institute und zu lohnendem Austausch mit unterschiedlichen Autoren, zu ‚Grünschnäbeln’ wie zu Experten. Es ist eine „Kontaktseite“. Der beklagte Konformismus der angebotenen „Papers“ hat natürlich mit der ‚personalisierenden’ Orientierung an meinen vorigen Downloads zu tun und mit dem globalisierten Angebot.
Der Konformismus („ziemlich konform“) in den kulturwissenschaftlichen und „sozialpsychologischen“ Sektoren spiegelt in meinen Augen vor allem den Einfluss von Moden, political correctness und zunehmenden Konformismus in der Universitätsausbildung und in den – die raren Jobs anbietenden – Kulturinstitutionen. Beunruhigend an academia.edu finde ich die gefühlt hundert Seiten ihrer zudem fremdsprachlichen Geschäftsbedingungen, die mich von weiteren Uploads abhalten.
Der folgende Leserbrief war am 16.1. durch Bundestagsbeschluss überholt, darum habe ich ihn nicht abgeschickt, doch man wird es wieder versuchen!
Zum Artikel „Die geringere Zumutung“ von Philosoph Nikolaus Knoepffler und Chirurg Utz Settmacher Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 8.1.2020, S.9 (Feuilleton)
Kurzfassung: Wir sind hungrig auf Transplantationsorgane und fordern die bequemere „Widerspruchslösung“
Zwei Experten betätigen sich als Propagandisten, um die Leser von weiteren Eingriffen in das Sterben zu überzeugen. Sie behaupten, dass ihr Pool über mehr geeignete Organe verfügen wird, wenn die Duldung einer Entnahme von Organen auch in Deutschland „Normalität“ wird. Dazu versuchen sie, das Problem auf die Frage der „Zumutbarkeit“ der Beschaffung einzuengen. Sie setzen „Duldung“ mit „Spende“ gleich und versprechen zudem einfachere „Angehörigengespräche“, das sei doch für beide Seiten „humaner“. Dabei sind Sorge und Rücksichtnahme auf Patienten und Angehörige im Gesundheitssystem zur Farce geworden. Sie werden in der Praxis kaum vergütet, während immer teurere technische Apparaturen und Anwendungen Geld bringen und das Sozialprodukt mehren.
Zwar wird von den Autoren das „Mephisto“-Urteil des Verfassungsgerichts soweit zitiert, „dass die Menschenwürde nicht mit dem Tod endet“, aber das soll nur für das „Persönlichkeitsrecht“ eines Verstorbenen gelten, etwa gegenüber einem Biografen, aber nicht für seinen Leib. Denn man konstruiert einen „kategorialen Unterschied zwischen der Würde der Lebenden und der Würde der Toten“. Der eben noch unter uns lebende potentielle „Spender“ wird umstandslos seiner integralen „Menschenwürde“ entkleidet und bekommt eine eingeschränkte „Würde des Leichnams“ übergestreift, flatternd wie ein Patientenkittel. „Der Ganzhirntod ist mit einer inneren Enthauptung vergleichbar.“
Eilfertig betonen die Autoren, es seien „keine Nachteile für die Ablehnenden“ zu erwarten, wo ihre Ablehnung sie dauerhaft im System begleiten wird! Man muss nicht in die VR China schauen, um zu erkennen, was auch in Europa droht.
Und nehmen wir einmal an, von der Angebotsseite her könnten alle Transplantationswünsche erfüllt werden, dann kämen bereits die nächsten systemischen und „ethischen“ Probleme, etwa eine Beschränkung der Empfänger wegen für die Gesamtheit der Versicherten untragbarer Kosten.
Wo es um so persönliche Dinge wie Leben und Sterben in Würde geht, wagen es elitäre Mitglieder akademischer „Ethikzentren“, aus juristischem Begriffsreservoir plus willfähriger Medizinstatistik sogenannte „Kriterien“ zu destillieren, die anschließend mit staatlicher Sanktionsgewalt versehen werden sollen. Für das breite Publikum werden dreist die ausgeleierten Parolen „Solidarität“ und christliche „Nächstenliebe“ mobilisiert.
Ein andauernder Skandal ist, dass die Mediziner als Berufsgruppe nach den medizinischen Verbrechen im 20. Jahrhundert immer noch öffentlich einen „humanitären“ Anspruch vor sich hertragen dürfen. Ähnliches gilt für ‚die furchtbaren Juristen‘ (des ‚Dritten Reichs‘ und danach). Damit sollte sich vielleicht der Philosoph und Dekan auch noch einmal beschäftigen. Akademische Historiker sind leider zu diskret.
4.1.2020 Wer stoppt die ’nützlichen Idioten‘ einer forcierten Digitalisierung?
Während man den Bürgern noch den Umgang mit Behörden über die App des Smartphone als verlockend darstellt, werden in Hessen getrade mal ein paar Stadtverwaltungen und eine Universität (Gießen) erfolgreich ge’hackt‘ und für einige Zeit außer Gefecht gesetzt.
Und wie lautet die Antwort darauf? ‚The Game Must Go On‘, also Versprechungen weiterer Aufrüstung und eines Ausbaus der notorisch unterbesetzten Cybersicherheit. Dabei muss jeder wissen, dass „Wettrüsten“ eine schier endlose und immer teurere Spirale in Gang setzt.
Was war so schlimm am Papierverbrauch für den Schriftverkehr mit der Obrigkeit ? Mit dem Wechsel des Mediums haben sich doch nur die Formen der Unterwerfung geändert, oft sogar verschärft. Auf jeden Fall muss man nach den Profiteuren fragen und nach ihren ’nützlichen Idioten‘ (Lenin) in den Verwaltungen.
Die Perspektiven für den privaten Internetnutzer verfinstern sich. Selber in seinen Aktivitäten immer umfassender durchleuchtet, bleibt er (oder sie) immer häufiger in immer höheren ‚Fire Walls‘ und in Bezahlsystemen hängen. Wiederholte Daten-Lecks und immer raffiniertere ‚Viren‘ und ‚Trojaner‘ lassen Dienstleistungen ausfallen, auf die man sich früher verlassen konnte. Wenn gefälschte Adressen nur noch für Experten erkennbar sind und ein einziger Mausklick bereits Datendiebstahl und Erpressung das Tor öffnet, ist der ‚Nutzer wider Willen‘ unübersehbaren Risiken ausgesetzt ( > ein aktueller Link zum Thema ‚Emotet‘ in „hr info ’netzwelt‘-Interview“ unter der Suchfunktion, 28.5.20). Sobald man aus dem Netz aussteigt, ist man abgemeldet, kann man sich wohl bald die Kugel geben.
WELT-BIODIVERSITÄTS-BERICHT
Kommentar zum Bericht in der FAZ vom Mai 2019 in der Rubrik „Natur und Wissenschaft“
Die Pointe war:
„Die Biodiversitätskonvention (Rio 1992) ist immer im Schatten des Klima-Themas geblieben, mit mäßigem Erfolg …. die Kohlendioxidemissionen wachsen und wachsen. Sie hat bis zu diesem Montag weniger Schlagzeilen gemacht und noch seltener die Mächtigen der Welt beschäftigt. Von der Konvention gegen die Wüstenbildung wissen überhaupt nur Experten.“
Bevor man sich zu den „Auswege(n)“ weiterleiten lässt, empfiehlt es sich innezuhalten und zu fragen: Was macht den Unterschied für die Menschheit zur früheren Klimageschichte?
Die Antwort des Autor: „.. der Klimawandel wird uns doppelt und dreifach zusetzen .…“ (1.Sp.)
Ja, wegen der extrem verkleinerten traditionellen „Auswege“ der Wanderung und Flucht:
Für die paar tausend Jahre des Neolithikum galt immerhin, dass zwar ‚Reiche’ in dramatischen oder stillen Katastrophen untergingen, aber Menschen auswandern und irgendwo auf bescheidenem Niveau neu anfangen konnten. Dafür ist künftig kein Platz mehr (Desertifizierung, Überflutungsgebiete…)
Die traditionellen individuellen Chancen der Anpassung sind für das Gros der verstädterten und entwurzelten, in beiden Fällen von hochkomplexen Systemleistungen abhängigen Menschen verschwunden.
Ich nenne als weiteren Grund – wenn es den noch brauchte – die von Kapitalinteressen gesteuerten technologischen Lösungswege.
Die Autoren fordern eine „Rechte-Revolution“ ein, die bewirken soll, dass durch eine echte weiträumige „Renaturierung“ , „Naturschutz“, zugleich der „Klimaschutz“ verbessert wird, weil darin neue CO2-Lager entstehen. Das ist nur theoretisch eine Lösung. Denn sie finden keinen ehrlichen Treuhänder. Sie erkennen darin das „Gefangenendilemma“ der Spieltheorie, kurz gesagt: Den Schaden haben systemisch nicht die Verursacher, die Folgen treffen die Falschen. (4.Spalte)
Das gemeinsame existentielle Interesse, das Gemeinwohl wäre treffend als herrenloses Gut charakterisiert. Was man im ‚finsteren‘ Mittelalter „Allmende“ nannte, trug das mittelalterlicher Dorf Verantwortung, und später der Grundherr, der die Bauern daraus vertrieb. Wir suchen vergeblich einen politischen Souverän, wie alle vormodernen Staaten ihn besaßen und dessen Nachruf die bürgerliche Gesellschaft als „Absolutismus“ oder „Despotie“ systematisch beschädigt hat, zumindest als „Polizeystaat“. Wenn die Fürsten ihre Territorien als eigenen Besitz bewirtschafteten, so waren deren Ressourcen doch nicht als herrenloses Gut schutzlos. Und ihre Stände und Untertanen hatten in Europa genügend Sonderrechte („Privilegien“), um dem „Souverän“ Grenzen zu setzen.
Die zerstrittenen politischen Institutionen von heute treffen ihre Entscheidungen bedrängt von Tausenden von Lobbyisten. Alarmierte Ökologen träumen da schon verdächtig oft von Erziehungsdiktatur – wie bereits Bahro damals in der DDR. Aber was können Öko-Aktivisten – etwa die Gesundheitsapostel – am ehesten durchsetzen? Die bürokratische Drangsalierung von Bürgern durch Symbolpolitik. Die funktioniert nur mit Duldung oder Rückhalt von gut organisierten Interessengruppen, wenn diese ihre materiellen Interessen oder Ideologien mit dem Gemeinwohl schmücken wollen oder neue Geschäftsideen darin entdecken.
Auf den Abfluss öffentlicher Gelder wird – entweder lärmend oder unauffällig – so Einfluss genommen, dass sie durch die eigene Tasche fließen. Am proklamierten Erfolg der gemeinsamen Sache ist man desinteressiert, also dass staatliche Förderung von ‚Forschung und Entwicklung‘ in hellem Licht dasteht. Eine Unzahl von Studien und Pilotprojekten entstehen aus dieser Mesalliance.
18. März 2019 Ein weiterer ohnmächtiger Ausfall des alten ‚Nestbeschmutzers’:
Die Bürger haben kapituliert.
Und gerade die Bürgerlichen, die Studierten. Sie sind zu zerstreut, um sich für Zusammenhänge zu interessieren. Etwa zwischen ihrem Konsumstil, dem Aufwand, den sie treiben und dem Geiz, dem sie frönen, zwischen ihrem Coffee to go und ihren in Plastik gehüllten Zwergenportionen und dem Müllexport, ihrem Herrenleben und der Sklavenarbeit bei foodora und amazon….
Sie lassen sich von dem Chor der Medien vorgeben, worüber sie sich gerade aufregen. Die Zeitungsleser unter ihnen lesen sie täglich, aber wozu ist das gut, wenn man es gleich wieder vergisst. Da müsste man ja bewusst auswählen, dass man auch Unbequemes zur Kenntnis nimmt, vielleicht sogar gegen die Macht erfolgreicher Formate.
8. Januar 2019 : Mein Feedback zur Abmeldung vom SZ-Newsletter
Sehr geehrte Redaktion,
ich bin 74 Jahre alt, pensionierter, früher engagierter Gymnasiallehrer (Pol,G,Eth,F) und
füttere seit fünf Jahren meinen kulturellen Blog. Soweit zu mir.
Nun zur Abmeldung. FAZ oder SZ kaufe ich mir zweimal die Woche am Kiosk, höre aktuell dlf und lese gern „Newsletter“, vor allem aber auch kürzere wissenschaftliche Artikel. Seit ein paar Wochen parallel „NZZ-am-Morgen“. Ich bin in Versuchung, die digitale NZZ zu abonnieren.
Es mag Zufall sein, dass ich dort mehr substanzielle Artikel angeboten bekam, weniger
Berliner oder Münchner Politklatsch oder Human Interest; Prantls Granteln hatte ich
bereits früher abbestellt.
NZZ- Also weniger Bemühung um Werte-Nachschulung für dickköpfige deutsche und EU-Erwachsene als eine gewisse Distanz zu bundesdeutschen Bauchschmerzen – und vor
allem mehr Analysen. Vielleicht lag’s an den Redakteuren, die allabendlich die Auswahl
trafen.
Konkret konnte ich auch die Themen VR China (und Afrika) vergleichen. Unangenehm ist
mir in Erinnerung „China Mythen statt Wachstum“ (5.1.) von Lea Deuber, konventionell
und getränkt mit Ressentiments. Fanden Sie niemanden mit größerer Erfahrung? War ihr
Wirtschaftsjournalismus in Shanghai mit den Themen der ausländischen Investoren
wirklich die passende Qualifikation?
Vielleicht ist Ihnen mein Brief nützlich, sonst eben nicht. Ich bin zugegebenermaßen
enttäuscht. Danke für den Newsletter
Tightly Wrapped Healer (‘LUBA?) on a ‚Soul Journey‘
A provisional translation from German original (LINK), by DvG
Origin ( LUBA?) and significance were unknown to the trader. Origin might be of minor relevance, he said. But the person has a strong charisma, regardless of the feeding marks, so it’s a work of art! Care and abrasion over a long period of time let the undamaged parts of the surface shine discreetly. So it has been a cult object! >>
Totengleich auf der Pritsche – afrikanische Figur (Luba)
Herkunft („Songye“? „Luba“?) und vor allem die Bedeutung waren dem Händler unbekannt. Aber jeden Besucher in meinem Arbeitszimmer zog die Figur an. Der Liegende hat eine starke Ausstrahlung, ungeachtet der Fraßspuren, also ein Kunstwerk! Abrieb und Pflege über lange Zeit lassen die unbeschädigten Flächen diskret glänzen. Also ein Kultobjekt!
depot number EO.0.0.0.7943 from Boma to Tervuren (Review)
KULTUR STAAT MINISTER(IN) SUBVENTIONSKULTUR
In einem Porträt der Kulturstaatsministerin – „Macht und maximale Verflechtung“ in der SZ vom 26. Oktober 2018 – hat Jörg Häntzschel das fein gesponnene Netz der Hardcore-Politikerin Monika Grütters skizziert. Wie gut, dass ich keine Staatsknete brauche. >>
Drei kleinere Figuren der „Lengola“ im Blockstil
Der freundliche männliche Schutzgeist aus Ubangi (Ngbandi)
Hochgeladen am 7. Mai, aktualisiert am 5. Dezember 2019 und am 18. Januar 2021
Von West nach Ost, vom Gebirgsriegel am Atlantik bis zum ostafrikanischen Grabenbruch erstreckt sich nördlich des Kongoflusses zwischen der RDC, Congo-Brazzaville. Zentralafrikanischer Republik und Sudan eine disparate ‚Stilregion’ ohne die üblichen ‚Highlights’, und deshalb ebenso stiefmütterlich behandelt wie lange Zeit Tanzania. Als sich bei mir bereits ein Dutzend ‚schräger’ Figuren und Masken angesammelt hatte, begegnete mir kürzlich das erst 2007 (Grootaers*, Actes Sud, Bruxelles) erschienene Handbuch „Ubangi“. Ich profitiere bereits jetzt davon und freue mich darüber, dass wieder ein großer ‚weißer Fleck’ auf meiner inneren Karte verschwindet.
Figur des mythischen Ahnen und Helden Sètò der Ngbaka (UBANGI)
Veröffentlicht am 12.Nov.2019, ergänzt am 17. Januar 2021
‚Kunstprovinz’ UBANGI
Freund Joe unterschied im Gespräch gestern ‚die afrikanische Ästhetik’ von ‚der europäischen‘, blieb aber dabei stehen.
Wir sehen mehr, wenn wir ‚Realismus’ bloß in fremdem Gewand unterstellen. Dafür bieten – anders als ‚reine’ Kompositionen – ‚Kultfiguren’ ideale Ansatzpunkte: die Rolle, die sie eingenommen haben und die Erwartungen und Versprechungen, die mit ihnen verbunden waren (MacGaffey). Um den ‚Realismus’ einer Figur (oder Maske) zu erfassen, muss man sich aber schon für die soziale Welt interessieren, aus der sie kommt. Dann kann die wieder freigesetzte ästhetische Kraft, diese eigentümliche Schönheit auf den Besitzer als Betrachter zurückstrahlen.
Die weite Kunstprovinz nördlich des Kongobogens zwischen Atlantik und Nil macht es uns nicht leicht. Von Kunsthistorikern wurde sie vernachlässigt – mit Ausnahme der Mangbetu und Azande und spezieller Sammelgebiete wie etwa Waffen. Sie war traditionell Durchzugsgebiet aller möglichen Völker und endete als Flickenteppich kolonialer Grenzregionen. >>
‚Ngakola‘ und seine Gattin – Schutzfiguren (Banda, Ubangi)
„Luba Twins“ – Tabwa, Mambwe – Recherche
Zuerst: 5.März 2019 Neubearbeitung 10.Nov.2019
Zwillingskult
Weit weniger bekannt als der Kult der Ibedji bei den Yoruba, ist dieser Kult weit verbreitet im Umkreis der zentralafrikanischen Seenplatte, im Kongo, Tanzania und Zambia. Hier wie dort geht es um die Beschwichtigung verstorbener Zwillinge, die wie die eigenen Ahnen, aber in noch stärkeren Maße, Hoffnungen und Befürchtungen auf sich ziehen. Schon die Geburt von Zwillingen ist eigentlich wunderbar, aber bedeutet zugleich ein hohes Risiko für Mutter und Kinder. An der Sorge für den überlebenden Zwilling kann das verstorbene Kind genau ermessen, was ihm selber zusteht, in Gestalt einer kleinen Holzfigur herumgetragen zu werden, oder ersatzweise in einem eigenen kleinen Schrein verwahrt zu werden, angesprochen und gefüttert zu werden. Sonst gerät das überlebende Kind in Todesgefahr. (frei nach A.F. Roberts 2008) >>
Der Weg des Lehrers – in Karikaturen 1972-2006
„Raucherzimmer“ und „Lehrerstress“ am Ende der alten AKS
Google bietet wohl nicht diese Cartoon-Seite, sodass ich sie nicht datieren kann. Das Original hing eines Tages an der Wand der kleinen Raucherecke vom Format eines Eisenbahnabteils im Flur hinter dem Lehrerzimmer und sorgte für Heiterkeit. Vor dem großen Fenster lag ein Innenhof. Von der Stimmung und den Gesprächen in den Großen Pausen her war das unsere beste Zeit. Gern setzten sich auch Nichtraucher dazu. Oberstufenschüler rechneten sich Chancen aus, mit ihren Fragen und Wünschen Gehör zu finden.
Dann aber fühlte sich jemand aus dem Lehrerzimmer von schädlichen Rauchpartikeln gestört, die sich durch die immer wieder geöffnete Tür einschlichen, die Person wandte sich zur Wahrung seiner oder ihrer Persönlichkeitsrechte an die Schulleitung, und da damals der „Datenschutz“ gerade neu erfunden worden war, erfuhren wir empörten Raucher nie, wem wir die Vertreibung zu verdanken hatten. Das geschlossene „Raucherzimmer“ ein paar Meter weiter markierte den Niedergang. >>
Raum 248 in der AKS – Momente 1996, 1900, 2000, 2001
Reisebilder aus der DDR im Februar 1987. Lesekatalog Blätter 1 – 15
7. Okt.2019 Anklicken der Bilder vergrößert sie in zwei Stufen !
Vergangenen Herbst habe ich die 16 Kartons mit den originalen Fotos und einmontierten Texten noch dem „DDR-Museum“ in Berlin angeboten, erfolglos, schon weil die Raumverhältnisse dort das nicht hergeben. Das Museum, eines „der interaktivsten der Welt“ (LINK) möchte ich übrigens dringend empfehlen! Bringen Sie Zeit mit!
Falls jemand eine Ausstellungschance sieht: Noch sind die Kartons intakt.
Für den Blog muss der fotokopierte „Lesekatalog“ ausreichen. Der leichteren Ladung wegen habe ich ihn aufgeteilt. Ein paar echte Fotos und farbige Dokumente füge ich gelegentlich hinzu.
I Dresden Impressionen – II Die Pädagogische Provinz < Blätter 1 – 15
(LINK) 16 – 26 > III Seitenblicke auf Urlaub, Kirche und Kunst und die romantische Winterreise auf der Reichsautobahn
Reisebilder aus der DDR im Februar 1987. Lesekatalog Blätter 16 – 26
J.P. Dubosc über chinesische ‚Neujahrsbilder‘ Typoskript 1950
Der befreundete Künstler Fritz Wiegmann (Link) hat mir neben seiner Sammlung an ‚Nianhua‘ auch einen kurzen orientierenden Text hinterlassen, den Jean-Pierre Dubosc (Link) um 1950 verfasst und die Romanistin Edith Weyel ins Deutsche übersetzt hat. Nur dieses 6-seitige Typoskript ist in Durchschlägen auf dünnem Papier erhalten – und hier durch 6 PDFs vertreten.
Für zwei Jahrzehnte waren das die einzigen Erläuterungen, welche dem Sammler Wiegmann zur Verfügung standen. Das Thema war in Westdeutschland ganz unbekannt. Die Bundesrepublik hatte mit der VR China keine diplomatischen Beziehungen. Hinter dem ‚Eisernen Vorhang‘ waren DDR-Diplomaten (wie Pommernanz-Liedtke) nicht genügend an den religiösen und sozialen Hintergründen chinesischer ‚Volkskunst‘ interessiert, und der Sinologe und Anthropologe V.M. Alekseev (+1952, Link) war unerreichbar.
Die im einzelnen beschriebenen Göttergestalten werde ich vielleicht noch durch entsprechende Abbildungen ergänzen. Hier wenigstens ein Verweis auf meinen Beitrag von 2002: Link >>
4 Kommentare zu “Die Weissen halten unsere Geister gefangen “
Über “Die Weissen halten unsere Geister gefangen “ – Unterwerfung, Magie und Entfremdung ”
Deutsche Sammler : Ängste – Autoritäten – Allergien
Lauter Fassaden
Während einfallslose Medien uns einreden wollen, unsere zahnlose „Bundeswehr“ stelle eine reale Gefahr für unser Überleben dar und beeinträchtige überdies den dringend nötigen Beitrag Deutschlands zur Förderung von Frieden und Menschenrechten in der Welt, während Medien mit Klima (groß) und Mikrofeinstaub (klein) „die deutsche Angst“ noch größer und „deutscher“ reden und damit die letzten ‚wahren Männer’ im Lande der AfD zutreiben, versuchen sie womöglich bloß, ihr Publikum von der ärgerlichen und bitteren Erfahrung ablenken, die jeder alle Tage machen kann, dass Infrastruktur und gesellschaftliche Moral durch Betrug und Heuchelei jeden Tag weiter zerfallen. >>
Begegnung mit der ‚schönen Madeleine’, einer ‚Kifwebe‘ bei den südöstlichen Luba
Upload: 5.August 2019
Auf dem Markt
Im Juni bringt der aus dem Kongo zurückgekehrte Wardin Wamba zwei Masken der „weißen Frau“ auf den Markt, die bei Kifwebe-Tänzen der südöstlichen Luba auftreten. >>
„LIVETICKER“ DEUTSCHLAND ( Sorry, oft Pause wg. Überlastung )
2. August 2018, 21.00
Abendlicher Berufsverkehr. Urplötzlich der vertraute Klang aus versunkenen Tagen. „Autofahrer, schämt euch!“ schallt es ein Dutzend Mal von der Friedberger. Also ein Trupp „Friday for Future“. Ja, so waren die studentischen Aktivisten1968 auch. Kompromisslos naiv. Sie konnten und wollten nicht rechnen, so wie ihr Stammvater Marx wohl auch, bei dem es bekanntlich nicht zum Haushalten reichte. Eine Stimme ragte damals heraus. Ein Student auf dem S-Bahnsteig in Berlin, auf den Fahrplan starrend: „So was schaffen wir nie!“ Zwar konnte Mao konnte rechnen, aber auf chinesische Art undauf dem Abakus. Den verstanden wir auch nicht.
„The Whites hold our Spirits !“- Submission, Sorcery and Alienation
READER of three reports which offer views from additional perspective. They demand and invite to further reflexion. Please, take your time with your own print-outs (9 pp. 97% PC) as I will do.
Jan Vansina: Paths in the Rainforests (1990) chapter 8 (overview)
Pierre Petit: Power and Alienation among the Luba of Katanga (1996)
Zoé S. Strother: Suspected in sorcery (1996)
„Die Weissen halten unsere Geister gefangen “ – Unterwerfung, Magie und Entfremdung
Die drei Berichte korrespondieren miteinander auf überraschende Weise. . Sie fordern zum Zusammendenken auf. Nehmen Sie sich vielleicht mit Ausdrucken (10 S.) Zeit.
- Jan Vansina: Paths in the Rainforests (1990) chapter 8 (Überblick)
- Pierre Petit: Power and Alienation among the Luba of Katanga (1996)
- Zoé S. Strother: Suspected in sorcery (1996)
Bembe (Kivu) Schleichkatze (Hocker) – 7.6.2016, aktualisiert
„Du hast gerade einen anderen Hocker zurück getragen, der dich eins, zwei Tage lang geblendet hat. Den hast du formal bis ins Detail ausgekostet. Und nun triffst du auf einen unbekannten Hocker in Tiergestalt, ‚Bembe’ – die ganz im Osten des Kongo. ‚Chamäleon’ sagt W. Nun gut: ein solides Stück, eine kräftige Gestalt auf vier stämmigen Beinen, eher angespannt als geschmeidig wirkend und ohne den dekorativen Fries wahrscheinlich langweilig. Immerhin sind dir die markanten runden Augen von den ‚Kalunga’-Stülpmasken her bekannt. Man musste dich nur darauf aufmerksam machen. Du bist vorsichtig und machst nur eine Anzahlung. Doch du hattest auch schon Interessanteres.“ >>
dvg
28. Juli 2019
Gardemass und radikaler Bauplan bei den Lengola (?)
Pakete aus dem Regenwald
Über die Jahre erhält L. immer wieder Pakete von seinen Agenten aus dem Nordosten des Regenwaldgebiets beiderseits des Kongo. Die Objekte sind meist unscheinbar, manche intakt und mit durchdringendem Harzgeruch, manche verdreckt und provisorisch repariert, nie aufgehübscht. Wer weiß, wo sie die letzten Jahrzehnte verbracht haben. „In den Dörfern“ behauptet L., und das scheint mir plausibel.
Was heißt „LUBA“ zu sein – P. Petit vs. F. Neyt
Être „LUBA“ – Ce que le nom signifie (P.Petit vs. F.Neyt)
Heimliche Deponien in Deutschen Museen
Blick in renommierte Ethnologie-Museen in Deutschland, den ein investigativer Kulturredakteur der Süddeutschen Zeitung mit frechem Blick, Jörg Häntzschel, interessierten Lesern gewährt: „Ethnologische Museen Deutschlands: Verseucht, zerfressen, überflutet“, SZ vom 9. Juli 2019
EU-Parlament 2019 – „Richtungswahl“ auf der Sandbank NEU
NACHSCHLAG 19.6.2019 – TREPPENWITZ – oder ETWAS KORRESPONDENZ
“ ….. Wir hoffen, du arbeitest nicht zu sehr heruntergekühlt und kannst ein wenig für dich tun. Und Vögeln wie Insekten lauschen. …..
Jetzt können wir uns wieder von der Europa-Wahl erholen, denn mit dem Gerangel um die Posten will niemand den ‚Souverän‘ belästigen.
Ich informiere mich jetzt wieder lieber über Hintergründe im kostenlosen „Leserservice“ (Emails zur Auswahl) der Neuen Züricher Zeitung, etwa was die Nachbarn so machen, gestern, wie die Dänemark seine „Ghettos wegplant“.
Bei einer Diskussion fiel mir eine bessere, weil bissigere Alternative zu den europaweiten „Fraktionen“ im Europa-Parlament ein: „Nationale“ beziehungsweise regionale Fraktionen, die entsprechend den Wahlergebnissen von ihren Wählern ‚zusammengestellt‘ würden. Sie hätten nicht mit den Sprachbarrieren (über Dolmetscher oder Pidgin-Englisch) zu kämpfen und kulturelle Gräben zu überspringen. Sie müssten wie in einer nationalen Großen Koalition bereits in ihrem Rahmen Kompromisse finden, wenn sie im großen Chor überhaupt gehört werden wollen.
Sie kämpften auf derselben Ebene wie ihre nationalen Regierungsvertreter im Europäischen Rat und Ministerrat, könnten z.B. die Haltung ihrer Regierung stützen oder auch desavouieren, beziehungsweise deren Positionswechsel vorbereiten.
Statt der bloß fiktiven ‚Integration‘ unwilliger EU-Europäer in einem großen ‚grenzenlosen‘ Schein-Parlament würden die Parlamentarier für ihre Wähler wieder sichtbar und greifbar. Die nationalen Parlamente hätten ‚in Brüssel‘ parlamentarische Gegenüber, über deren Entscheidungen, eingegangene Kompromisse sie streiten könnten, denen sie aber auch den Rücken stärken könnten.
Regionale Zusammenschlüsse wären in Grenzen frei zu bilden. Sie könnten öfter nahe der ‚Heimat‘ tagen. Das Parlamentsplenum wäre ausgereiften Entscheidungen und hervorgehobenen Demonstrationen vorbehalten.
Ich sehe darin neue, in der jetzigen Situation sehr notwendige Reibungsflächen, fruchtbaren Streit, Themen für öffentliche Kontroversen und vor allem Auffrischung für die langweiligen ‚politischen‘ Medien heraufziehen.
Und ‚Scheinriesen‘ wie die stolzgeschwellten deutschen „Grünen“ und andere, die
nur regional punkten konnten, aber „Brüssel“ als Hebel nutzen wollen, entstünden erst gar nicht.
‚Brüssel‘ und das EU-Parlament haben nichts verstanden; die wollen ‚weiter so‘, solange es eben geht.
Punkt.
Es wird warm auf dem Balkon. ….“
Funktion: zur Aktualisierung von „WELCHE DER KLEINEN BETRÜGER SOLLEN WIR WÄHLEN?“ LINK Stand: 26.5. 0.30
Natürlich bleibt es nicht bei der “FDP“, der Konkurrenten der „Grünen“ für die Mehrheitsbeschaffung. Ich bekam eine bedenkenswerte Antwort : „Huh, Liberale wählen und feiern gehen klingt ist für mich die Resignation.„
Recht so: Einzelne gute Köpfe im Angebot ändern daran auch nichts.
„Die FDP ist die Partei, die am stärksten für all das steht, woran unsere Kultur gerade kollabiert: die aufgeblasene Technologiegläubigkeit, eine weitere Unterhöhlung politischer Macht zugunsten von Großkapitalisten und die Überzeugung, dass beides dann schon irgendwie eine sozial stabile Gesellschaft formen wird (das geht vielleicht, wenn alle in ihrer Zufriedenheitsblase [wahlweise: Fußball, Fernsehserien, Fitnessstudio, um die Welt Jetten, Saufen] ihr Glück finden). Da bevorzuge ich dann doch den politischen Stillstand und schieße meine Stimme in den Wind. (….) „
Ein anderer Gesprächspartner findet, dass ‚die Grünen‘ neuerdings mit dem smarten Habeck noch technologiegläubiger als die FDP geworden seien , von der man ja nichts Besseres erwarten könne. Auch ich finde, dass sie damit und in ihrem freischwebenden hedonistischen ‚Alternativ‘-Gehabe ihre aufklärerische und orientierende Aufgabe in der Gesellschaft verraten haben.
ALSO DEN EIGENEN BLICK WEITER SCHÄRFEN!
Ich habe dieser Tage viel gelesen und Features angeschaut. Auf zwei erfreulich klare Übersichten in ard (wdr?) und 3sat möchte ich näher eingehen. >>
Gastkommentar „Europa“ und „EU“ – zu „Richtungswahl…..“
Autor: Paul Pfeffer am 27.Mai 2019
Der Link zu „Richtungswahl auf der Sandbank“
Kommentar
Ich ärgere mich immer, wenn die Begriffe „Europa“ und „EU“ synonym gebraucht werden. Gerade im abgelaufenen Wahlkampf zur Wahl des Europäischen Parlaments wurde der Unterschied meist unterschlagen. Ich kann aber ein überzeugter (deutscher) Europäer sein und gleichzeitig die EU als Fehlkonstruktion ansehen.
Frauen in tragender Rolle – Karyatidenhocker der ‚Hemba‘ oder ‚LUBA'(?)
Erstes Zusammentreffen im November 2018
– Eleganz! Anmut! Erotische Energie!
Von W. überraschend auf den Tisch gestellt. Im Gepäck mitgebracht. Für sich selbst reserviert. Passeport, wurde bei der Inthronisation eines Chief in der Hand gehalten.
Ich bin sofort hin und weg. Diese Anmut! Diese erotische Energie! Und für jedes Fluchtgepäck geeignet! >>
Welche der kleinen Betrüger wollen wir wählen?
K. und ich diskutieren über die Europa-Wahl.
Für mich wäre wichtig: „weniger“ Europa, aber auch weniger Beschiss. Die Parteistrategen gehen arbeitsteilig vor, wie sie es in den Koalitionen gelernt haben. Die Grünen wollen uns Bürger umerziehen (Feinstaub, Diesel und Fahrverbote, willkürlich gesetzte Klimaziele, dazu „open borders“ ohne Kenntnis dessen, was nachkommt, Genderisierung der Umgangssprache), die SPD eiert so zwischen Marx und wem auch immer. CDU und CSU verteilen Beruhigungspillen, damit keine Protestwähler zur AfD laufen, welche unentwegt die Große Sturmglocke läutet.
ABER an die Großen wagen sie sich ALLE nicht – besonders zynisch sind seit jeher Verkehrminister und und Agrarminister der CSU, die anderen wirken eher hilflos. Das Große Kabinett streitet sich um Wölfe, E-Roller, grundlose Grenzwerte, Fahrverbote, … aber wagt sich nicht an die Verursacher des Artensterbens (Konferenz in Paris), darunter auch deutsche Großagrarier, nicht an die Rüstungsproduzenten und die Müllexporteure. Es subventioniert seit langem die privatwirtschaftlichen Konkurrenten des Güterverkehrs der Bahn, die ihr doch gehört, subventioniert die Konzerne, die ihre Produktionsketten über hundert und mehr Länder verteilen und ständig mehr „Verkehr“ produzieren. Von den Profiteuren der chaotischen Steuersysteme nicht zu reden.
Wie bei einem permanenten Debütantinnenball werden von „der Politik“ ständig irgendwelche Neuerungen eingeführt, welche die ohnehin ausgedünnten niederen Verwaltungen überfordern und überlasten. Das kann nicht funktionieren! Kein Mensch blickt mehr durch. Jeder schaut wo er bleibt. Rette sich, wer kann. Sankt Florians-Prinzip! Die besten Lösungen werden nicht studiert und übernommen, was ein normaler Mensch erwarten würde. Aber wer sollte sich darum auch kümmern?
Ich entscheide mich wahrscheinlich für die Liberalen und schau‘ bei denen lieber gar nicht so genau hin. Sie sind klein, sind Mehrheitsbeschaffer, weil sie anschlussfähig sind und auch in anderen Ländern „die Mitte“ repräsentieren. Was haben wir denn für eine „Wahl“?! (Seit Jahren)
Wenn wir in derselben Stadt leben würden, könnten wr wenigstens feiern und saufen!
Soweit für heute (Interpretiere die Uhrzeit nicht falsch) Detlev
>>
African Slave Coasts – Brutal Materialism and ‚Traditional Fine Art‘.
Designed 9.5.16 while reading by Wyatt MacGaffey and Kajsar Ekholm Friedman, revised on 5.5.2019
I would like to recall a few insights, because Europe’s understanding of the African societies is getting worse, as result of the moralization of ‘political correct’ speech! Compared to that, the attitude of the early sailors was downright open and curious. >>
Afrikanische Sklavenküsten – Brutaler Materialismus und verfeinerte Kunst.
Entworfen 9.5.16 während der Lektüre von Wyatt MacGaffey und Kajsar Ekholm Friedman, überarbeitet am 5.5.2019
Ich will ein paar Einsichten festhalten, denn das Unverständnis in Europa für die fremde afrikanische Gesellschaften wird im Zeichen der Moralisierung der Politikdarstellung immer größer! Dagegen war die Haltung der frühen Seefahrer geradezu offen und neugierig. >>
DIE ZEIT ist ein progressiv geschminktes Lifestyle-Blatt
Begegnung mit der ZEIT nach Jahren, doch mit der dritten Nummer, Nr. 15, reicht’s mir.
Die dreißig knisternden Seiten großes dünnes Zeitungsblätter hochzuhalten, ist unbequem und anstrengend. Für die Parkbank oder den Economy- oder Zweite-Klasse-Bahnsitz ist DIE ZEIT zu sperrig, gerade richtig für den Couchtisch – da ist er ja endlich!
Jörg von Kitta-Kittel (1940-2019) – 2008 und 2009
Aus den Familienanzeigen der FAZ (23.3.2019, S.46) erfahre ich: Kitta-Kittel ist am 16.3. gestorben. Typisch für eine Großstadt. Natürlich werden wir dich niemals vergessen!
Die Todesanzeige , wie sie inmitten der anderen mit einer seiner charakteristischen Zeichnungen geschmückt und von der bodenlosen, aber kongenialen Poesie der Elisabeth Borchers begleitet wird, weckt alte Sympathie. Ich suche seine Webseite. (LINK; am 29.10.2023 existiert sie nicht mehr!)
Vorbild für ‚politisch denkende‘ Menschen? Althistoriker Christian Meier! Wirklich?
Zu seinem 90. Geburtstag organisierte das Feuilleton in der FAZ ein Interview unter dem Titel „Weil wir Anarchiker waren“. Gesprächsführung: Jürgen Kaube, Simon Strauß.
Im Netz ist es für Nichtabonnenten bezahlbar herunterzuladen (LINK), ich zitiere aus der Printausgabe vom 16. Februar 2019 aus der „Fortsetzung der Seite 11“ auf Seite 13.
Nein, das reicht nicht! >>
In tiefster ARTE-Nacht: Der Traum vom perfekten Tropenholz
Im ARTE 3.3.2019 Nachtprogramm : CONGO – GORILLASCHUTZ MIT KETTENSÄGE 55′ WDR/ARTE
Geschminktes Mali – mein Blues bei „Mali Blues“ (Lutz Gregor 2017)
Francfort sur Main. Brocante en 2019 – Illumination spontanée du Moine
Écrit le 12.2., rédigé le 8.3.2019 (2nd version d’un Allemand) Original allemand :LINK
La pièce devant moi serait-il authentique? Incroyable.
Je ne comprends toujours pas le marché mondial. Comment les biens matériels peuvent-ils migrer si indétectables? La richesse, incroyablement concentrée dans notre région, les suce irrésistiblement.
Flohmarkt ‚Museumsufer’ 2019 – Spontane Erleuchtung des Mönchs
MATALA, schöner Tänzer der achtziger Jahre (Maske,Pende)
DEBATTE UND 4 FOTOS VON MARVIN GOERTZ AM ENDE! (Erste Fassung seit 28.12.2018 im Netz, englische Fassung seit 31.12. : LINK
Jüngster Kommentar vom 9.4., 9.00:
Lieber D., jetzt habe ich Matala gelesen — eigenartig, wiesehr an diesen Masken eine ganze Weltsicht hängt. Es erinnert mich an romanische Plastiken oder Ikonenmalerei, die in scheinbaren Details ganze komplexe Ideale verbergen. G. M.-Z.
MATALA: Beautiful Dancer of the Eighties (Mask, Pende)
NEW EDITION 07.03.2019 (First edited 31.12.2018) WITH DEBATE AND 4 PHOTOS BY MARVIN GOERTZ Link to the German Version (since 28.12.18)
Preliminary Note
„There is so much malnutrition in the Bandundu Province that people have not been dancing much since 1990“ (Z.S.Strother, 2007) „Although the masking situation in the Bandundu was unhealthy in 2007, in 2017-18 there were a number of (large) mukanda camps in the Kasai“ (Z.S.Strother, Jan. 2019)
Once upon a time …. The Pende liked dance performances like crazy. Social event! >>
GEIL, DIESE FALLISCHEN MEGALITEN IN ETIOPIEN!
THEMEN
- Die schnell langweilende Dokumentation (92 Minuten) – „ Äthiopiens phallische Megalithen“, die ARTE am 2.2.19 ausstrahlte (Nicht mehr verfügbar – LINK) – Bereits die eingesprochene Einleitung lässt erkennen, wohin der Hase läuft.
- Die Popularisierung archäologischer Forschung (Fernsehen, Ausstellungen)
- Ein Forschungsansatz westlicher Archäologen in Afrika und sein Nutzen für die akademische afrikanische Geschichte. Was hat ein Sammler afrikanischer Kunst davon?
- Verschiedene Kontexte archäologischer Grabungen im postkolonialen Afrika, etwa „Weltkulturerbe“
- Buchempfehlung : John Iliffe: Geschichte Afrikas. Cambridge 1995, dt.Übersetzung im C.H..Beck Verlag, München 1997, 2000 – ein fesselndes Buch, mit dem die endlosen Weiten und Herausforderungen Afrikas über einen großen Zeitraum als Denkhorizont zu gewinnen sind.
„Tausend Augen, aber kein Blickkontakt “ im „Quai Branly“ 2019
Der Berliner Tagesspiegel veröffentlichte am 22.01.2019 die Impressionen seiner Ressortchefin Kultur im Musée Quai Branly in Paris
Vorsicht! Mbole-Hocker mit Nebenwirkungen
Erwerb
Warum habe ich guten Gewissens nach dem grauen Stück gegriffen, wo doch die Bodenplatte zuletzt noch einmal feucht geworden war?
In der Ahnung eines eigenen Stils? Schließlich leben die Mbole in drei räumlich getrennten Milieus! Das könnte ich noch undeutlich erinnert haben.
Oder wegen des spürbaren ästhetischen Potentials, besonders der betonten Kantigkeit an den Gliedern der vier Figuren? Die wird durch eingeschnittene Rillen an den Augenbrauenbögen (an einer Figur abgewetzt) und auf den traditionell verdrehten Armen eigens betont. >>
ALTER-NATIVEN : HEINZ SAUER UND ALFRED SCHMIDT
Ihr Publikum ist im Durchschnitt so um die Sechzig. Beide sind in ihrem Leben sehr verschiedene Wege gegangen, der Frankfurter Jazz-Saxophonist und der Erbe des Lehrstuhls von Teddy Adorno. Ich begegne ihnen innerhalb weniger Tage, am 13. und 15. Januar 2011.
WIEDER GELESEN, IMMER NOCH AKTUELL, UND ICH BIN SCHON WIEDER ACHT JAHRE ÄLTER – JA, ICH WEISS: GREY IS THE NEW PINK (Link) 9.1.19 >>
Über Bruce Gilley reden oder lieber über Xi Jinping?
Von einem vermeintlichen Opfer akademischen ‚Mobs’ zu den wirklichen globalen Fragen finden, ohne Zeit zu verlieren – Brief an einen jungen Freund
Welche Distanz zu China suchen? – über Reisen, Kaiser Kangxi und Hans Jonas
Erster Upload am 17. 9. 2017
Gelegenheit, über die passende Distanz zu China nachzudenken. Welche Distanz soll denn wozu passen?
Gespräche und Anfragen zu China machen mir klar, wie lange ich nicht mehr selbst im Land gewesen bin, fast dreißig Jahren, und dennoch sprudeln heute die Gedanken nur so.
Studium am Schreibtisch
Was soll nach dreißig Jahren überhaupt noch ‚Distanz’ bedeuten? >>
Alles gut. Restitution? Ja bitte!
Win-Win / Paris London / Berlin und Benin
Ich habe es in der New York Times gelesen und im Guardian: Jede Beunruhigung von Museen und Bürgern durch die Kulturgüter-Rückgabe-Debatte ist gegenstandslos! >>