Archiv der Kategorie: VON DER ELFENBEINKÜSTE BIS KAMERUN

(3.1) Drei Bootsspitzen (tange) der Duala im Vergleich – weiß und luxurierend

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Aktuelle Vorbemerkung

Im Zusammenhang der Recherchen sind beschreibende und erörternde Arbeitstexte entstanden, die auf der Plattform zugänglich sein sollten, da ich sie auch jetzt nicht in einem ‘großen’ Essay vereinigen kann. Bootsspitzen (Tanges) und verkleinerte Modelle der Duala-Rennboote sind nicht zufällig Stiefkinder der Forschung. Die allegorischen Darstellungen sind überkomplex und sie sind das Ergebnis nicht mehr nachvollziehbarer künstlerischer Entscheidungen. Und wer in der heutigen kulturellen Elite der Duala hätte ein Interesse an deren Aufdeckung? Doch näher hinzuschauen, kann auf jeden Fall nicht schaden. >>

Ungewöhnliche Bootsmodelle vom Field Museum und Peabody Essex : “Agira” und “Arche” (2.4)

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Unsere “Virtuelle Reise ins Niger-Delta” (Blog 1.4 LINK zu 1.4) hat uns bereits über Rosalinde G. Wilcox und dem Sammelband “Ways of the Rivers” (UCLA 2002)   mit “Menschen im Niger-Delta”, besonders Ijo und Ijebu, und deren festlichen Wassergeist-Kulten bekannt gemacht. Nicht mit den verbreiteten Kulten der “Mami Wata” verwechseln! (Blog LINK).

Zwei ausgefallene Bootsmodelle führen erneut zu den kulturellen Verbindungen zwischen den zwei Flussdeltas.  Als Provenienz bietet sich “Duala” an, weil sie über einen hölzernen Bootsschnabel (tange) verfügen, aber Duncans Modell in (Blog 1.4)  hat uns gezeigt, dass die gesamte Küste – von den Ijo und den Ijebu-Yoruba im Niger-Delta über die Stadt Calabar bis zum Wuri-Delta in Kamerun – in Frage kommt . Dort  hießen die entsprechenden Wassergeister “jengu” (Blog 1.2 LINK) >>

“Duala Kanu” (1.5) : “Afrikanische Ausländer” an Kameruns Küste

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„Afrikanische Ausländer“ – der Ausdruck mag, auf ‘Afrikaner’ in ‘Afrika’ gemünzt, im ersten Moment irritieren, aber er bezeichnet die Situation unendlich vieler Menschen, ja ganzer Völker im postkolonialen Afrika, und nicht nur die von Flüchtlingen. Schauen wir uns an, wie koloniale und postkoloniale Grenzziehungen, aber auch importierte ‘Rechtsordnungen’ in der Region der kommunizierenden Flussdeltas  neues Unrecht geschaffen haben. >>

Mischa Hedingers „African Mirror“ – René Gardi postkolonialisiert

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RENÉ GARDI (1909-2000)

Zwanzig Jahre nach seinem Tod – eben erst war er zur Würde eines dieser langweiligen Straßennamen gekommen, sechzig Jahre nach seinen Kinofilmen und fünfundsiebzig Jahre nach seinem Scheitern als Pädagoge, wurde ‘die Legende’ durch einen Dokumentarfilm ins grelle Licht gezerrt und musste mit umfangreichen Archivalien gegen sich selbst aussagen. Der Coup, der nur im Archiv und am Schneidetisch  gelandet wurde, muss dem Regisseur Hedinger elegant gelungen sein, denn die Liste der absolvierten Festivals ist lang. (LINK). >>

Les Douala ont façonné l’histoire du Cameroun – version française (F 1.1)

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21 avril – juin 2020  version allemande LIEN|  traduction de l’auteur 2 juin 2020

La raison de cette présentation de l’histoire est l’achat d’une maquette de bateau du Douala en novembre/décembre 2019 (LIEN 2, LIEN 3)          PRINTS: 92% = 15 PAGES

Avant-propos

La compilation des textes est expérimentale. J’ai lu divers études et j’ai repris leurs perspectives. Plus je lis, plus il y a clairement des lacunes et des écarts entre les représentations. Des traductions étaient inévitables, parfois des traductions inversées aussi. Des images historiques ont beaucoup aidé mon imagination.  Vous pouvez les agrandir en cliquant dessus. Vous trouverez une bibliographie annotée à la fin de cette première contribution. >>

Duala in der Geschichte Kameruns – Hintergrund des Bootsmodells (1.1)

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Stand: 7.8.2020                                       Vorbemerkung:

Die Textzusammenstellung erhebt keinen streng wissenschaftlichen Anspruch. Ich habe mich vom erworbenen Objekt aus in verschiedene Themen eingelesen. Je mehr ich las, desto deutlicher traten Lücken und Unstimmigkeiten zwischen den Darstellungen hervor. Außerdem waren Übersetzungen nötig. Inhaltliche Überschneidungen konnte und wollte ich nicht vermeiden. Ich denke: Für das Verständnis eines so interessanten historischen Objekts wie des Modells einer Piroge der Duala, ist ein fehlerhaft gezeichneter Hintergrund besser als gar keiner.

In einem zweiten Beitrag schildere ich den Erwerb und diskutiere Herkunft und Kontext des Bootsmodells (LINK). In einem dritten folgen Objektbeschreibung und Deutungsversuche (LINK). Ein Freund hat vorgeschlagen, mit dem zweiten Beitrag zu beginnen. Warum nicht? >>

Geschminktes Mali – mein Blues bei „Mali Blues“ (Lutz Gregor 2017)

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Filmkritik

Die ersten sechzig Minuten   (Geschrieben am 13.8.2017)

Ein Geschenk also. Der Schenkende hatte keine Chance, die DVD–Verpackung steckt voller kleiner Lügen. (LINK), ( L. Gregor LINK) >>

Nigeria in der Falle der Kolonialgeschichte – nach Johannes Harnischfeger (2006)

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95% = 6 S.

Demokratisierung und Islamisches Recht“ : Johannes Harnischfeger analysierte 2006 nicht nur den „Scharia-Konflikt in Nigeria“ 2002

Kursiv gedruckte Wörter und Sätze sind Originalzitate aus der Studie

Die Studie ist zu Recht in der Reihe „Studien des Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ (Band 51, im Campus-Verlag) erschienen und nicht in einer Reihe der Afrikanistik oder Ethnologie, auch wenn sie detailliert und anschaulich Verhältnisse und Historie vor allem des postkolonialen Staates Nigeria schildert.

Sie regt zu grundsätzlichen Fragen an – zur Sicherheitslage wie zur Innenpolitik – und sollte vor allem der ‚linken’ politischen Öffentlichkeit in Deutschland zu denken geben. Man denke nur nicht, dass alles halb so schlimm sei, da der „Scharia-Konflikt“ nun bereits sechzehn Jahre alt ist und das System „Nigeria“ immer noch recht und schlecht funktioniert!

Trotz klarer Struktur, allein aufgrund seiner Fülle an Informationen, lassen sich die einzelnen Aspekte der Problematik kaum isolieren. Ich habe drei Themen ‘filettieren’ können: 1. Die historische Islamisierung der Region ist bereits im Netz (in ‚Heidenmission’, Link), 2. die kolonialen Wurzeln des aktuellen politischen Grundkonflikts, 3. die Übertragung der Überlegungen Harnischfegers auf Europa  und seine Probleme mit dem Islam. >>

Soziale Verteidigung im Norden der Elfenbeinküste 1990 – 2011

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1985 wechselte mein Interesse  von der Côte d’Ivoire auf Polen, DDR und China. 1990 warf ich noch einen kurzer Blick in das bankrotte Benin mit der vagen Hoffnung auf eine westafrikanische „Paristroika“, wie man damals sagte. Hoffnung auch für die Elfenbeinküste? –

Jetzt nach dem Bürgerkrieg lese ich einen Aufsatz in französischer Sprache des Basler Ethnologen Till Förster. Der Titel lautet frei übersetzt „Frieden in einer Kriegszone. Die ivorische Krise von unten und über einen langen Zeitraum betrachtet“.

TILL FÖRSTER  :  LA PAIX DANS UNE ZONE DE GUERRE. Politique africaine no.148 – décembre 2017, p.109-129

Überraschende ‚Inseln des Friedens’ in dem Bürgerkriegsland. Ihre konkrete Entstehung und die Bedingungen dafür bilden das Thema der Studie. Der Blick richtet sich auf das Senufoland im Norden, also auf die Gegend um Korhogo und Boundiali. Till Förster kennt sie durch lange Feldforschung ab 1979 genau und bereist sie seither regelmäßig.

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Social Defense in Northern Ivory Coast 1990 – 2011 (Blog version)

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I published a Short Report of the Study in my Blog (in German)   Here is an English Translation in a provisional version!   21.5.2018  v.Graeve  (Revised 6.8.2018)

TILL FÖRSTER: LA PAX DANS AND ZONE DE GUERRE.
Politique africaine no.148 – décembre 2017, p.109-129

The term ‘social defense’  may be not as common today as it was in the seventies and eighties (Link: Wikipedia), but it fits to the features of the crisis and activities described in the essay. 
The title of Till Förster’s dossier says freely translated: “Peace in a War Zone. The Ivorian crisis viewed from below and over a long period”. The focus lies on ‚Islands of peace’ in the area around Korhogo and Boundiali on the Ivory Coast. The author has done extensive fieldwork ever since 1979 to the present. >>

Als moderner Candide bei den Senufo. Nachwort 2018 zum Reisebericht

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Im März 2018

Hier die Links zu den Kapiteln: (1)   (2)   (3)    (4)    (5)

Endlich schaffe ich es, den Reisebericht 1985 von der Elfenbeinküste abzuschließen. Das dritte Kapitel von den Senufo war am kniffligsten.
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Bericht von der Elfenbeinküste 1985 (5) – Zurück an die Küste

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Links: (1)   (2)   (3)    (4)

Die Notizen werden nach drei Wochen dünn, obwohl ich noch einiges erlebe: das Künstlerheim von Djiré Mahé und eine kreative Möbelwerkstatt in Bingerville. Auch den greisen Enzyklopädisten Borremans. Ich genieße den Strand von Grand-Bassam und verliere meine Brille in der Brandung. Ich könnte heiraten. Nein, nicht Assita, die unglückliche Poetin aus Ferké. Ich schaue mir in Abidjan die neueste und größte Kathedrale an und laufe vor der Polizei oder wem auch immer davon, als man mich aus einer Limousine ruft…

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Bericht von der Elfenbeinküste (3) : Senufo

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C.I. Dia 016x P.Zeicnungen

 Im Dorf  Poundiou >>

Bericht von der Elfenbeinküste (4) : Zurück!

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Zurück in die vertraute Welt der Provinzstädte! >>

Bericht von der Elfenbeinküste 1985 ( I ) Abidjan – Bouna

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Vorwort

In China, Kenya, Senegal und Algerien war ich bereits gereist, aber dieses Mal zog ich allein los. Ich fuhr im Juli und August 1985 ohne festen Plan mit Bus und Buschtaxi durch die Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire). Ich besuchte niemanden, wurde nirgends erwartet und fühlte mich doch sicher, zumindest außerhalb der Metropole Abidjan. Damals lebte man auf dem flachen Land noch beschaulich. Die Polizei schien der einzige Unsicherheitsfaktor zu sein.         

Heute verfolge ich auch mit Interesse, wie der knapp über Vierzigjährige, den man gelegentlich für einen amerikanischen Studenten hielt, auf neue Situationen reagierte, nicht nur die ‘politischen’ Eindrücke, die mir damals so wichtig waren >>