Archiv für den Monat: September 2018

M.-A.Couturiers Notizen. Oder lieber »Braque, Matisse, Picasso« ?

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Öffnet Couturier einen Zugang zu verschütteten traditionellen Künsten?

Marie-Alain Couturier habe ich Autor von „L’Art Sacrébereits in zwei früheren Beiträgen vorgestellt:

Marie-Alain Couturier (1897– 1954) und die zerstörten Fetischeam 

und Eine arme Mbole-Figur inmitten Europas sakraler Kunst am 

Obschon afrikanische Künstler nicht im Zentrum seiner Kunstbetrachtung standen, bietet ein 1964  erschienenes Buch mit Notizen zwischen 1947 und 1954 die Chance, aus seiner Perspektive Gewinn für dies Feld der Kunst zu ziehen. Damals war Couturier an legendären Bauprojekten im kirchlichen Raum Frankreichs engagiert und stand den beteiligten Künstlern nahe.

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Das MAK K Frankfurt – 6 Jahre am Puls der Zeit sind genug

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Die Wolken ziehen flott über Frankfurt hinweg, es regnet selten. Wozu auch?

Sechs Jahre habe ich mich gegrämt über den massiven Substanzverlust im ehemaligen Museum für Kunsthandwerk. Was für ein gediegener Name, und so präzise!

Erst kamen Jahre der Bausanierung, dann die Kulturrevolution K, die die Säle leerfegte. >>

Charles Ratton et la Question de «Provenance»

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 Ma plus belle version francaise – Des citations en anglais en version originale!

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„Verantwortung Europas in der Welt“ – Bloss Feuilleton!

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Sigmar Gabriel, Wolfgang Ischinger, Christoph von Marschall schreiben in der FAZ (8.9.2018 Nr.209 S.11). SIE MÜSSEN DIE LIBERALE ORDNUNG SCHÜTZEN – Die Alternative zum Weltuntergang heißt Verantwortung, nicht Raushalten. Sie antworten Peter Gauweiler („Die Kreuzritter der Moderne“ FAZ 25.8.2018)
Vergessen Sie diese „Debatte“ ! Für mich ist sie bereits gestorben. Die offenen Links hielten gerade mal drei Tage. Neues Spiel, neuer Hype. Nur nicht aufregen.: ‚Berlin‘ bereitet sich  auf eine lauwarme ‚Interventions‘-Beteiligung in Syrien vor. Das Argumentationsbesteck wird bereits öffentlich desinfiziert.
Hat Trump den wunderbaren Deutschen im Weigerungsfall exorbitanten Strafzöllen gedroht oder will man bloß mitspielen?  Man sieht sich wieder in fünf Jahren bei der Investigativ-Dokumentation.      16.9.18

Ach was. Ich weiß schon gar nicht mehr, wo ‚Syrien‘ liegt.  (Vier Wochen später)

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Dank Gottes Hilfe auf der Insel Lampedusa gelandet (Fuocoammare)

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Fuocoammare“ , ein Dokumentarfilm von Gianfranco Rosi (I/F 2016), wurde in ARTE am 5.September gezeigt. Er wird erst einmal nicht wiederholt. (offizieller Trailer Link). Es werden aber DVD und Streaming angeboten.

 Ich gebe nur eine Szene wieder, eigentlich nur den Text dieser Szene – zunächst als deutschen Untertitel. Er sollte aber bald ersetzt werden durch die direkte Transkription des nigerianischen Englisch. Die Szene erschien mir als am ehesten greifbarer Moment, bei anderen verschlägt es mir die Sprache. Meine Gedanken sind noch nicht klar, aber sie drehen sich um eine Umkehrung der Perspektive. Lassen auch Sie die Worte erst einmal auf sich wirken!

Fünfzigste Filmminute. Abend im Internierungslager. Der junge Wortführer einer Gruppe von Nigerianern legt im Predigerton Zeugnis ab. Die Gruppe unterlegt seine epische Erzählung mit einer Litanei in der Muttersprache, gegen Ende der Schilderung Rufe und immer lebhafter im Ton:

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Ein Jahrhundert nach Alekseev – Der ‚alte Greis’ China wird jung, der Westen altert.

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9.7.18 – 9.9.2018
Alekseevs Reisetagebuch von 1907 (Link) macht dem Leser die Probleme Chinas in ihrer ganzen Tiefe bewusst, mehr als Thoralf Kleins Quellenstudie (Link) aus der Perspektive der geistig beschränkten Basler Mission das kann. Denn auf dem Land ging das elende Leben ja irgendwie weiter, wie bereits seit Jahrhunderten.
Nach Alekseevs Eindrücken und Gesprächen 1907 zwischen Peking, Schantung und Sian erschienen Chinas Probleme unlösbar. Wo sollte man überhaupt anfangen? >>

Ein starker Fetisch in Tervuren – Objekt-Recherche von Maarten Couttenier

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Der Weg des Objekts EO.0.0.0.7943 aus Boma ins belgische Exil

Wer die ganze Story kennen will, für den hat sie BMGN – Low Countries Historical Review,vol.133-2 (2018) pp. 79-90 – in ihrer Juni-Nummer hochgeladen, aber den  Link inzwischen  wohl gelöscht. Zum pdf: EO.0.0.7943.  Gut zu lesen, anschaulich, nicht zu lang.

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V.M. Alekseev : Register für die ersten hundert Seiten von „China 1907“

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DER SCHWERPUNKT LIEGT AUF DEN VOLKSDRUCKEN, VOR ALLEM ‚NIANHUA‘ UND IHREM SOZIALEN UND IKONOGRAPHISCHEN KONTEXT.
BEREITS DIE STICHWORTE UND ANDEUTUNGEN VERMITTELN EINE AHNUNG VON ALEKSEEVS BEOBACHTUNGEN UND EINDRÜCKEN.     9.-11.7.2018

Das Wesentliche wird  auf den ersten hundert Seiten des Reiseberichts bereits erkennbar. Danach dominiert eher Redundanz.  Zwei weitere Artikel über Alekseev!  „Ein Jahrhundert nach A.“ (Link) und “ Versöhnung von Sinologie und Ethnologie“ (Link)    habe ich noch anzubieten.     20.5.2020

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V. M. Alekseev – Versöhnung von Sinologie und Ethnologie

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‚Vorkämpfer einer komplexen Orientalistik‘ und wissenschaftlicher Entdecker der chinesischen Volksdrucke (Nianhua)

Zum Lesebericht veröffentliche ich einen thematischen Index für die im Tagebuch auf 370 Seiten verteilten Beobachtungen und Erklärungen bei (Link)  – bis Seite 100 ist der Index bereits fertig.

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So wie später der Farmerssohn Victor Davis Hanson aus dem amerikanischen Mittelwesten die bäuerlichen ‚Banausen’ neben den urbanen ’einzig wahren Athenern’ aufwertete ( in ‚The Other Greeks – The Family Farm and the Agrarian Roots of Western Civilization“, N.Y. 1995), so schenkte der Sinologe Alekseev, das geniale Arbeiterkind aus St. Petersburg, ab 1907 den einfachen Chinesen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. >>

Einfach Engel oder mögen Sie eine post-mittelalterliche Angelogie lieber?

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Cattin/ Faure „Die Engel und ihr Bild im Mittelalter“ (Zodiaque, dt. Schnell & Steiner 2000) nach dem Besuch von Auxerre betrachtet

Eins der spirituellen Bücher von Zodiaque will mir auf den zweiten Blick nicht mehr gefallen, nachdem ich es noch freudig ins Reisegepäck stopfte. Der Philosoph Yves Cattin schwärmt, der Mediävist Philippe Faure schlägt die Bilder vor und erklärt sie. Die eindrücklichen Fotos stammen aus unterschiedlichen Quellen, teilweise von Zodiaque. >>

Eine arme Mbole-Figur inmitten Europas ’sakraler Kunst‘

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Gefühle im Widerstreit

Sie hat mich gleich am Stand überzeugt, bei allen Vorbehalten, die ich gegen den Figurentyp hege. Überraschenderweise wirkte sie auf mich vom Gesicht her. Es hat einen weichen Ausdruck, was doch (als ‚Modernismus‘) alarmieren sollte.

‚Seele’ sollte man bei dieser zur Warnung gezeigten Darstellung eines Gehängten am wenigsten erwarten! Die ‚afrikanische Ästhetik ist in solchen Dingen äußerst lakonisch. Doch deshalb ist noch nicht Schematismus gefordert, zumal bei einer erzieherischen Figur. Auch sind die Gestaltung des Themas durch den Schnitzer und die kultische Verwendung nicht dasselbe. Manche Künstler legen mehr hinein als sie müssten.

Ich konnte und kann nicht eine verbotene Zutat erkennen! Keine naturalistische Dramatisierung.

Das ist ja kein Abbild eines in Wirklichkeit Gehängten, sondern die Metapher einer Botschaft, hier einer moralischen Mahnung. Der Körper der Figur weckt bei mir altem Lutheraner das Bild eines starken Kruzifix’. Äußerste Konzentration bei erheblicher Größe (84 cm). Gehe ich fehl, wenn ich Trauer, Reue, Bedauern in den Gesichtszügen lese? >>

Charles Ratton – schlechte und gute Provenienz im Kunsthandel

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Zu einem Aspekt der Laborausstellung im Weltkulturenmuseum, Frankfurt/Main

Am Ende des Beitrags:  Rattons Rolle bei der „aufgeschobene(n) Entdeckung von Kuyu-Objekten“aus Kongo-Brazzaville.

 

 Die verschiedenen Stimmen, in der Reihenfolge ihres ersten Auftritts :

  • Gesammelt Gekauft Geraubt – eine Laborausstellung 2018 im Weltkulturenmuseum, Frankfurt am Main, 15.8. 2018 bis 1.9.2019 (Link)

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