CORONA-FIEBER DIE ERSTE STAFFEL 01-23….

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Seit 20.5.2020 erschienen

Mit  Nr. 23.  endet die Numerierung von “Corona-Fieber”, worin ich die Glossen auf der Titelseite geparkt hatte und begann einen neuen Versuch mit der Kategorie “Notierte Zitate”. Sie soll Zeit sparen und Verdopplungen vermeiden, damit nicht Alles gleich einem abgründigen Vergessen zum Opfer fällt.    16.10.2021

 

 23. 9.2021

Ein bedenkenswerter Satz im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen – ard 23.9. “Schlussrunde..”Topjournalistin Tina Hassel sagt bei ihrer Frage nach “Wunschpartnern” der “Spitzenkandidaten” sinngemäß Folgendes : “Frau Weidel, Sie können sich jetzt entspannt zurücklehnen, mit Ihnen will ja keiner koalieren.”  Noch dem letzten Wahlbürger in Deutschland ist das klar! Hassel freut sich vielleicht über einen Erfolg, der auch der ihre ist, aber im Grunde ist die Situation peinlich. Alice Weidel lächelt verständnisvoll.

23.

“Mehr Verrisse braucht das Land!”

Mit diesem Titel in der NZZ (31.7.21 Feuilleton) spricht mir Rainer Moritz aus der Seele. Ich fühle mich manchmal – nicht nur, wenn ich als “Kunstkommissar” unterwegs bin – als notorischer Nörgler missverstanden. Der Artikel behandelt klugerweise nur “Literaturkritik”, aber trifft damit eine Stimmung in der Kulturwelt, in der sich selbst ‘konstruktive’ Kritik zu verbieten scheint. Ein Zitat zur Einstimmung (LINK):

Unter dem unzweideutigen Titel «Lauter Verrisse» veröffentlichte Marcel Reich-Ranicki 1970 ein gutes Dutzend seiner wenig wohlwollenden Rezensionen in Buchform (….) in einem einleitenden Essay gab sich der später als «Literaturpapst» in die Geschichte eingegangene Kritiker alle Mühe zu begründen, warum sein Metier ohne saftige Verrisse sinnlos sei. Ein halbes Jahrhundert ist seitdem vergangen, und von der anregenden Kultur des kraftvollen Verrisses ist fast nichts mehr geblieben. Die Literaturkritik, die einst wie ein Tiger sprang, ist als zahmer Bettvorleger gelandet. Wo vernichtende Rezensionen – etwa zu Günter Grass’ «Ein weites Feld» – früher zu heftigen Kontroversen führten und dazu zwangen, über literaturkritische Massstäbe nachzudenken, waltet inzwischen ein Kuschelkurs. (….)

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  9. Juli 2021   Neidvoll und schadenfroh

Lieber Detlev, am Samstag geniesse ich noch den jamon iberico und sol-y-sombra in Espana. Afrikaner gibts auch hier: sie laufen den Strand ab und bieten billige indische Tücher an. Also erst in 2 Wochen wird ein Flohmarktbesuch möglich sein. Herzlich – H.-J.

 

Wenn er Glück hat, schrammt er nächste Woche an der Quarantäne vorbei. Wir wollen doch alle nur noch weg, ‘die Grünen’ voran!  – Vierzig Kommentare zur Baerlauch gelesen, bin völlig fertig, Ein Link hat Suchtpotential: “PUBLICO“. Die Frage: “Warum findet sie überhaupt Wähler? Weil sie einen bestimmten Typus verkörpert, und zwar makellos.”   9.7.21

21

“22.6.21 – Mail an hr info : Sprachkultur und Symbolpolitik in der Nachrichtensendung

noch separat  (LINK) – spontan als Hörerbrief geschrieben, bin gespannt ob jemand antwortet.

 

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Reinhard K. Sprenger

«Falls du glaubst, dass du zu klein bist, um etwas zu bewirken, dann versuche einmal, zu schlafen, wenn eine Mücke im Raum ist.» Ein tibetisches Sinnbild. Es lässt sich übertragen auf die Gegenwartsdebatten, die von minoritären Interpretationseliten beherrscht werden. Diese Minderheiten kommen richtungspolitisch von rechts oder von links, begründen sich mit Identität oder Religion oder Nation oder Menschenrechten, mit Hautfarbe, Rasse oder Geschlecht, mit Werten, Natur oder Sprache. Bekenntnisvirtuos belehren sie die Mehrheit darüber, welchen Partikularinteressen nunmehr allgemeine Geltung zu verschaffen sei und was man sagen oder tun dürfe. Und was nicht. Die Fähigkeit dieser ebenso lautstarken wie zum Teil winzigen Minderheiten, der Restgesellschaft ihre Denk- und Sprechmuster aufzuzwingen, ist aufmerksamkeitsökonomisch so erfolgreich, dass sie sogar zur «gefühlten» Mehrheit wird. Voraussetzung für diese Aufmerksamkeit ist nicht Leistung, sondern Benachteiligung. Dafür wird die Welt eingeteilt in Opfer und Täter. Um zum Opferklub zu gehören, muss man nicht diskriminiert werden, es reicht, sich diskriminiert zu fühlen oder sich moralisch zu mandatieren, im Namen von Opfern zu sprechen. Historisches oder strukturelles Unrecht wird dramatisiert, weil nur das Zugang zu den grossmedialen Sprachrohren garantiert, die wiederum das Wertverständnis der Gesellschaft neu organisieren. Aus dieser Opferposition fordert man Rettung oder Wiedergutmachung. Um die kulturkämpferischen Anspruchskollektive milde zu stimmen, wedeln die wirklichen oder gefühlten Täter mit Tugenden. In den Verlautbarungen der Wirtschaft wabert es nur so von Gemeinwohl, Nachhaltigkeit, Werten, Ökologie und Verantwortung. Unternehmen gründen sich neu als Naturschutzbünde und vermarkten ihre Produkte als den moralisch besseren Konsum  …………..”

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Klarstellungen – 6. Mai 2021

Ich hab’s schon früher gesagt: Weg mit dem polierten ‘Blech’ nach ‘Benin’ und mit dem genagelten Holz weg nach Abomey (Fon) oder nach Boma am Kongo (LINK)! Mögen die Eliten Afrikas damit glücklich werden oder sich weiter zerstreiten!

An dem Blech aus Benin klebt reichlich Blut, wenn auch von ‘königlichen’ Menschenopfern. Die emeritierte Ethnologin B.Hauser-Schäublin erinnert in einem Beitrag der FAZ (16.3.21, S.14) daran. Das ist nur überraschend, wenn man nicht bereits weiß, dass die notorischen Sklavenhändlerdynastien Westafrikas die Vergewaltigung ihrer Nachbarn festlich inszenierten. (Link zur Moral an der Kongomündung. )

Das hauptstädtische Schmierentheater und die eilfertigen Tunnelblick-Kommentare in ‘Kulturkanälen’ sind für mich das Ärgernis, was immer an Kalkül dahinter stehen mag. Sind deutsche Kulturpolitikerinnen und Museumsdirektorinnen, die sich über britische “Strafexpedition” und “Plünderung” ereifern, über die Vorgeschichte 1897 informiert, die schon damals kurzsichtige Ermordung einer britischen diplomatischen Delegation und ihrer -zig schwarzen Träger? Oder andererseits über die bald danach wieder anlaufende kunsthandwerkliche Produktion in Benin City unter dem erneuerten Königtum, im zwanzigsten Jahrhundert natürlich für den Markt, wofür auch sonst? (LINK) 6.5.2021

 

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Klarstellungen  –  26. Februar 2021

Zur VR China fällt mir nichts mehr ein. Ich bin ja nicht der Weltgeist.

So funktional und so ordinär! Ich sehe als alter Mann auch keinen Sinn darin, auf Chinas höhere Überlebenschance zu wetten, etwa in hundert Jahren. Was könnte man mit dem Gewinn dann noch kaufen? Ich wüsste es schon jetzt nicht, steckt doch alles bereits in unserer Zahnpasta.

Institutionen sind auch nur Menschen

In den Gremien und den Studien verstecken sich Menschen. Doch Menschen, die unter Erfolgsdruck stehen, sind nur bedingt glaubwürdig. Da streiten Experten ‚fachchinesisch’ in Gremien, lassen ‚Sprecher’ vor Mikrophone treten mit ausgeklügelten Zahlen und Metaphern. Man hat uns immer belogen. Jetzt etwa nicht? Das Gesundheitssystem ist sterbenskrank durch Politik und Lobbyismus, und durch die Blödheit der ‘Patienten’. Ich wundere mich jedesmal wieder über Testpersonen, da wir auf deutschem Boden doch nicht mehr Krieg und Diktatur haben, wo Fremde und Abhängige zur Verfügung standen.      30.3.2021

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Der Sinn für Qualität verkümmert auf breiter Front.

Nicht der Arbeitsplatz, nein, seine formale Beschreibung ist entscheidend. Jeder Stadtreiniger und jede Sachbearbeiterin weiß, was nicht ihre Aufgabe ist, was sie gar nicht darf. Das sagt ihr der Bildschirm oder die letzte Schulung, zum Beispiel über „Datenschutz“. Eine Eingehen auf die realen Erwartungen ihrer Gegenüber findet nicht statt, das hieße ja, das letzte bisschen Macht abzugeben. Und Neugier, wozu? „Ich bin nicht zuständig“. Der Programmierer programmiert, so wie er die Sache versteht; soll der Kunde sich doch in seine Welt versetzen.

Wenn eine Halbtagskraft drei andere vertritt – „home office“ , „Krankheit“, „Urlaub“ oder „Elternzeit“ sind dafür das ideale Spielfeld – erwarte nichts von ihr. Sie kann deren Aufgaben ja gar nicht übernehmen, weil sie die gar nicht kennt und kennen will. Das war schon in der Schule und der Uni so: Wenn sich ein „Team“ bildete, teilte man sich als erstes die Bereiche auf, die man dann wie ein Knecht beackerte.

Und das Publikum passt sich immer besser an. Forderungen stellen? Was für ein Aufwand! Man weicht lieber aus, und wenn man sich dabei irgendwas verrenkt. Man daddelt Alternativen oder sitzt es entspannt im Hier und Jetzt aus, das Smartphone vor der maskierten Nase. Es gibt keine fehlerhaften Angebote, nur mangelnde Flexibilität. Ich gönne der jungen Generation, dass sie noch nicht ‚geimpft’ wird! Wenn sie nicht auch dafür schon einen Schleichweg gefunden hat.

Die Studierten nahmen früher den Stolz der Hausmeister und der anderen Arbeitnehmer ohne Abitur vielleicht nicht ernst genug. Der war begründet. Jetzt haben wir den Salat. Der Fisch „Inkompetenz“ stinkt vom Kopf her.

26.2.2021

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‘POLITIK IST NICHT DIE LÖSUNG, SONDERN EIN PLAZEBO, WIE WÄR’S WIEDER MIT FÜRBITTEN?’

c. Tchidimu Tshilenga

 

NICHT NUR RESIGNATIV BLUBBERN,  DAS BRINGT NICHTS!      3.2.2021

 

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PROST NEUJAHR! – BEHERZTER GRIFF IN DIE NACHRICHTENFLUT   01.01.2021

Ich lese das Interview der NZZ mit dem AfD-Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla. Chefredakteur Gujer empfielt es übrigens heute in seiner Freitagspredigt. Chrupalla  verteidigt darin Putins Russland und erinnert an die Kriege der USA. Er fordert, wirtschaftliche und politische Beziehungen zu trennen. Er hätte hinzufügen können: Aber das tun wir doch ständig in allen anderen Weltgegenden!

In Phoenix schildert das Feature: Stadt frisst Menschen die verborgenen Seiten der chinesischen Urbanisierung und zwar über die letzten Jahrzehnte. Wie haben wir uns das denn anders vorgestellt? Dass Chinas Superstädte wie blöde wachsen können? Was aus den geschluckten Dörfern und ihren Bewohnern wird? Wo die Millionen Wanderarbeiter seit Jahzehnten wohnen und wie die Verweigerung ihrer Registrierung als städtische Bürger praktisch funktioniert? Worin die Macht der lokalen Behörden besteht? Wie es zu den tausenden Fällen von Aufruhr kommt….?

Gar nicht. Vielleicht hat uns der journalistisch begleitete Eiertanz im wie-heißt-er-noch-Forst (Dannenröder oder Hambacher Forst?) verblödet, wo bundesweit zusammengezogene Polizei mit ein paarhundert bekannten ortsfremden Baumkletter-Aktivisten in Mittelhessen ein Hase-und-Igel-Ritual aufführten. Unterdessen weist der BUND auf ein wohl wirtschaftlich wirklich nicht mehr gebrauchtes Autobahnprojekt bei Hamburg hin, wohl vergeblich nach alledem.

Im Unterricht machte ich verschiedentlich „Folter“ zum Thema. Davon nehme ich gar nichts mehr wahr – Gibt es Amnesty International überhaupt noch? – Dafür die immer gleich bebilderten Demos, einschließlich der ständig ‘neu’ entdeckten ‚Polizeigewalt’ in aller Welt. Haftanstalten sind eben undankbar für alle Arten von Medien.

Zufällig gerieten jüngst ein paar italienische Fischer in die Fänge eines – mit wem noch, Türkei oder EU? – verbündeten libyschen General Haftar und dürfen nun nach einem Vierteljahr von ihrer Haft etwas erzählen, was in hundert über den Globus verstreuten Ländern ständig passiert. Eine Radiomeldung dieser Tag erwähnt in einem Nebensatz traumatisierte politisch Verfolgte. Sie seien in Griechenland von der gesetzlichen Bestimmung  besonders bedroht, dass schließlich anerkannte Asylbewerber ihren bisherigen Anspruch auf Unterkunft verlören.

Ach, die gibt es noch? Etwa auch ‚postraumatische Störungen’ unter Mitgliedern polizeilicher und militärischer‚Ordnungskräfte’ ?

Ich will heute auf den Luxus-Provinzialismus der Mainstream-‚Blase’ schimpfen, die über aufgeblähten Wehwehchen vergisst, was global Alltag ist. Als moralischer Rülpser wird dann von Zeit zu Zeit über ‚die Menschenrechtssituation’ irgendwo schwadroniert. ARTE  macht als Kommunikationsartist gleichzeitig beides.

Quellen:

  • https://www.nzz.ch/international/afd-chef-tino-chrupalla-das-erinnert-mich-an-die-ddr-ld.1592761?reduced=true
  • https://duckduckgo.com/?q=Stadt+frisst+Mensch+-+Ch%239AC25E&t=ffab&ia=web (2018)
  • Schreie von Gefolterten und eine Scheinhinrichtung – italienische Fischer berichten von General Haftars Verliesen – Andres Wysling, Rom NZZ 24.12.20

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“…..das Schlechteste aus der Gesellschaft herauszuholen … “

Die Rezension des Netflix-Beitrags “Das Dilemma mit den Neuen Medien”  von Julia Bär in der FAZ vom 26.9.2020, S.14 unter ‘Medien’ – bündelt Antworten auf die Frage “Sind wir dieser Technologie wirklich gewachsen?”
Ex-Mitarbeiter von Facebook, Twitter, Pinterest und Google äußern vor der Kamera, dass sie mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, ein Monster zu erschaffen und von der Kette zu lassen, das heute die Sicherheit und geistige Gesundheit von Milliarden Menschen beeinträchtigt. Tristan Harris: “Die existentielle Bedrohung ist nicht die Technologie, sondern ihre Fähigkeit, das Schlechteste aus der Gesellschaft herauszuholen.”
Aber was tun gegen die Sogwirkung dieser Plattformen? Die Wirtschaftswissenschaftlerin Shoshane Zuboff: “Wir sollten sie verbieten. Das ist keine radikale Position. Das machen wir bei anderen Märkten wie dem Organhandel und Sklavenhandel auch.”  – Ein Witz, dass der Film nur auf ‘Netflix’ zu sehen ist !  Man muss also dem Printmedium dankbar sein!                    30.9.20

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“Wann wir schreiten Seit’ an Seit’ …fühlen wir, es muss gelingen. Mit uns zieht die neue Zeit” (politisches Lied 1916, LINK)

Momentan sind Geo-Strategen im Vormarsch, um “normative Standhaftigkeit des Westens” im Schulterschluss gegen China und andere ‘Schurken’ zu propagieren.

Das kommt mir bekannt vor, vielleicht, weil Henry Kissinger noch zu Lebzeiten (*1923) Auferstehung feiert , z.B. in Maximilian Terhalle’s demagogischem “Plädoyer für eine machtgestützte Sicherung des Westens” (Doppelrezension, NZZ 20.8.20 – LINK)

Kissinger, jener deutsch-amerikanische Professor, der als “Realpolitiker” für das lange Hinauszögern der US-Niederlage in Indochina,  für den Putsch in Chile und diverse Kollateralschäden der imperialen Interessenpolitik federführend war. Noch vor zwanzig Jahren wurde er als “Kriegsverbrecher” gehandelt (Hitchens), freilich nur theoretisch, denn die USA haben schlicht keine Kriegsverbrecher und paktieren nicht mit Diktatoren.                 9.9.20

12

Bundespolitiker zeigen sich erschüttert über Fernsehbilder vom Herumschwenken ungültiger angeblich deutscher Staatsflaggen vor dem Reichs(?)tag – ja “Reichstag”.

Wie beruhigend, dass wenigstens sie die gültige kennen und sich nicht täuschen lassen. Vielleicht sollte man sie noch mit der Flagge der DDR auf die Probe stellen! Wo wir schon bei Zusätzen sind, hier ist mein Vorschlag für einen Flaggenaufdruck: “Die Verehrung ungültiger Hoheitzzeichen ist streng verboten.”        31. August 202

11

Gestern bekam man in der FAZ die Zukunft europäischer ‘Urbanität’ in einer grammatischen Vergangenheitsform vor Augen geführt, als nostalgischer Text “Es war einmal – Gang durch eine zerstörte Stadt”, aufgeladen von der orientalisierenden Fassade des Sursock Museum in Beirut (Foto von 1970) – Nun zu finden bei de Boeck “Das Lachen Kinshasas”   9.8.20

 

10

In der “Zusammenstellung der meistgelesenen Buchrezensionen dieser Wocheder NZZ aus Zürich findet sich zuverlässig eine Portion Fliegenschiss. Warum wohl wurde Klaus Theweleits “Warum Cortés wirklich siegte. Technologiegeschichte der eurasisch-amerikanischen Kolonialismenrezensiert unter dem bezeichnenden Titel: Haben die Gehirnstrukturen der Europäer den Kolonialismus ermöglicht?Um Extra-Clicks zu generieren. Habt Mut zu echten “Empfehlungen”. Wahrscheinlicher ist die Wiederholung in der kommenden Woche.      9.8.20

 

9

Menschen sind ‘unvernünftig’, wie angeleinte Hunde zerren sie nach hier und nach da. Nur noch selten erinnern sich Experten, Politiker und Bürokraten an das starke Gefühl ganz zu Anfang des ‘Stopdown’, ‘Verantwortung zu tragen’.

Jetzt ertrinken die Effekte ihrer Entscheidungen in einer Flut unbeabsichtigter Nebeneffekte. Die Reisebranche ist ein Wirtschaftszweig, Bildung ist umsonst. Woher soll noch die Kraft kommen, wenigstens ein paar gute Vorsätze in die Tat umzusetzen, wenn sie nicht bereits vergessen sind? Selbst Zeitungspapier vergilbt heute schneller. 2.8.2020

8

„Fragen Sie Ihren Apotheker!“ „Fragen Sie Ihren Arzt!“  – Wen?

11.7.20

Die Produkte werden immer besser – lassen wir das fürs erste einmal so stehen – die gesellschaftlichen Beziehungen immer schlechter, formaler, unpersönlicher. Dabei meine ich nicht einmal enge oder intime Beziehungen.
Die Verschlechterung, ja der Verlust gewohnter menschlicher Dimensionen, zeigt sich ganz schnell bei Notsituationen aller Art, wenn sie auf Geschäftsbeziehungen treffen. Entscheiden nur noch Kriminelle  aufgrund komplexer Urteilsbildung?

Etwa in Apotheken, wenn man als Kunde ein fehlerhaftes oder (nach Menge oder Stärke) nicht ausreichendes Rezept vorweist, geschweige denn bloß eine aufgebrauchte Packung. Nicht einmal der argumentierende bürgerliche Kunde reiferen Alters wird Erfolg haben. Wie selten ist der Stammkundenbonus geworden. Denn im Computer steht…, der Gesetzgeber verbietet...

Wenn man den Kunden dann weiter schickt, denkt man nicht an dessen Chancen oder weitere ihm nicht bekannte Hindernisse. Zur Not gibt es ja immer eine Institution, egal zu welcher Uhrzeit oder in welcher Entfernung. Die kann “Ambulanz”, „Notarzt“ oder bloß „Arzt“ heißen. Dieser mit unbegrenzter Kompetenz ausgestatteten Personenkreis allein ist befugt und befähigt, das Computersystem zu ignorieren.
Die soziale Kälte ist natürlich auch in der Produktwelt etabliert, etwa in den Produktgrößen: gnadenlos überhöhte Preise oder das gänzliche Fehlen geringer Mengen für Kleinverbraucher, mit Vorliebe bei Verbandszeug. Dafür günstige Großpackungen bei Suchtmitteln, bekanntlich in den USA. Großkonzerne entwickeln gerade wieder gezielt teure Kleinpackungen für Slumbewohner der Dritten Welt.

7

Die Welt wird bitterernst, bis in die letzten Winkel meiner Seele

Was wissen wir schon in Deutschland von Niederlagen, von historischen Krisen die zum Zerfall führen? Warum ist der Elefant am Tümpel in Botswana verendet? Vergiftet? (FAZ am 6.7.,Luftaufnahme)

Ich respektiere China, die neue Weltmacht mit allem was ich von ihr weiß. Wieviel Leichen im Keller! Ich hasse sie nicht. Es liegt nicht an Xi Jinping, dass China aus der Deckung gehen muss, da die Gelegenheit günstig ist. Das ist schon die Lehre des Strategen Sun Zu. Denn so ist die Welt. Sie kennt keine Schonfristen.

Die sprichwörtliche „westliche Welt“ ist ein Schrottplatz mit eingelagerten sorgsam gepflegten Vorgärten. Dumm ist nur, dass ich auf dieser Seite allgegenwärtiger Politik-Blockaden leben muss, weil ich bereits über siebzig Jahren in dieses Leben eingepasst wurde. Nirgendwo sonst würde ich es länger als einen Besuch aushalten. Ein Trost: Auch da ist der individuelle Tod nicht weiter weg als hier.

Der gerade jetzt bemühte Begriff „Wertegemeinschaft“ hat sich als dreckiger Wundverband erwiesen, unter dem vergammelt, was schon bis zum Erbrechen als „Mißstände“ angeprangert worden ist. Selbst Juristen sind mit ihrer antrainierten Akrobatik am Ende.

Protest regt sich gerade überall, lese ich in der Zeitung, aber wogegen? Gegen die bösen Väter, gegen die beschützende Macht nur vortäuschenden Mütter? Wenn die Protestler manchmal unsagbar dumm erscheinen, so blind um sich schlagen („Hambi“, „Fryday“, „Racial Profiling“, Straßennamen,…) so auch deshalb, weil die von ihnen angegriffenen angeblichen Erfolgsrezepte der Technokraten und Kleptokraten so dumm sind.

Der „Afropessimismus“ von ‚Frank B. Wilderson III’ rührt mich an (FAZ 6.7.20, Interview Verena Lueken), aber das Thema ist für heute zu groß.

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GEGEN LINKE VERWAHRLOSUNG NICHT NUR IN SACHEN POLIZEI !

Bettina Röhl (LINK) zeichnet die langen Schatten “linker” Hassprediger in Deutschland von “1968” bis heute, in einem Gastkommentar der NZZ am 30.6.2020 (LINK). Wenigstens dem Zeitgenossen sollte eigentlich nichts davon neu oder fremd sein.

Die Parteileitungen der All-Inclusive-Grünen und der Gerechtigkeits-SPD und natürlich alle Vorbeter in den Leitmedien möchten die beschämende Tradition klammheimlicher Freude (1977) bei ‘linker’ Gewalt vergessen machen. ‘Antifa’ und ‘Die Linken’ sind sowieso blind, “die taz” auch, auf einem Auge. “Politische Kultur” und “Gewaltmonopol” im “Rechtsstaat” gelten bereits als extrem einseitig –  außer wenn sie aufgehoben sind in der Liturgie des Palais Bellevue. Schöne Aussicht!

01. Juli 2020

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GENDERN ? GENDERN?????

“Wehrt euch, leistet Widerstand!”  Los tontos, los violines de culo no passarán!

Wer zum x-ten Mal geduldiges Argumentieren im bewährten softlook verlangt : LINK zur NZZ: René Scheu  am 04.10.2019 : “Liebe Sprachbenutzerinnen und Sprachbenutzer: Wie halten Sie es mit der Sexualisierung der Sprache von oben? ….”  und das längs Bekannte zum wiederholten Mal        25.6.2020

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25.6.20                    Lieber Daniel,

Was ist inzwischen alles passiert! Und nächste Woche geht meine liebe Frau ins Krankenhaus. Sie sagt: es ist alles so irreal. Allerdings schließt sie nach fünfunddreißig Jahren auch ihre Logopädie-Praxis mit ihren Kindern, denen sie gerne weiter ins Leben hinein geholfen hätte.
Du musst nicht glauben, ich dächte nicht an dich da im Norden Englands. Im Gegenteil, bei allerlei Gelegenheiten.

Corona hat mich noch mehr vereinsamt, mein hobby, die afrikanische Zeitgeschichte und die vage Hoffnung auf Gesprächspartner in Universität und Museum waren nicht genug. Aber die Sache – Sammlung und Blog ( Look! ) – ist auch mein Eremiten-Gehäus.

Du wirst eine Menge zu tun haben, mit ‘digitalisiertem’ Unterricht. In Deutschland haben Autoren der FAZ schon Bedenken, dass die Leitungen die analoge Präsenzlehre weiter überlasten, ausdünnen und verschwinden lassen wollen. In der Bibliothek, an deren Souterain-Fenster ich bequemerweise anklopfe, weil alle Eingänge bis auf den weit entfernten Haupteingang geschlossen sind, zeigt sich ein halb verschleiertes Zweitsemester und bekennt, dass sie ihre kontaktfreien Aufgabenstellungen nicht wirklich erledigt. Wieviel Studienzeit, wieviel Lebenszeit wird in diesem Semester verschwendet. Zentrale Lösungen sind eben keine, zentrale Anweisungen werden von Dummköpfen exekutiert. (Aber du wirst widersprechen.)
Wie geht es dir? Ich wollte gar nicht schwätzen, ich wollte dir nur ein Lebenszeichen setzen.

Herzliche Grüße

3

Brief an einen Studenten (Kulturwissenschaften) im Auszug – 17.6.2020

(….) Häng’ dich nicht an die ‚Befreiungsbewegungen’ unserer Zeit, sie sind infiziert und infiltriert, schau’ wer hier und jetzt kostbare Freiheiten verteidigt, und zwar gegen alle Bannerträger.

Ich fühle mich persönlich und in meiner Werthaltung in Deutschland von Frauenbeauftragten, Klima-, Flüchtlings-, Antisemitismus- und Beauftragten für Selbst-Dekolonisierung beeinträchtigt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Gibt es schon eine*n Anti-Egoismusbeauftragte*n zur Förderung ausschließlich fremder Interessen durch Gehirnwäsche. Oder nur NGOs?
Das geschieht selbstverständlich nur in einer „Blase“ – das berührt nicht die Geschäfte – aber ungewollte Nebenwirkungen sind schon spürbar, während die versprochenen ‚fortschrittlichen’ Wirkungen als FataMorgana über dem Horizont stehen bleiben. Irre, wie rasch Slogans erfunden werden, etwa „Black Lives Matter“, in Amerika, wo sich Studenten jedesmal vor Begeisterung überschlagen, wenn wieder Präsidentschaftswahlen anstehen. Ich fand ein gutes Interview mit dem – muss man schon hinzufügen – schwarzen Ökonomen Glenn Loury, 68. Gewöhnlich müssen erst Mitglieder der betreffenden Gruppe auftreten und auf vergessene/verschwiegene/nicht gewusste Aspekte hinweisen. In der Regel pochen sie dabei auf Selbstverantwortung und Verzicht auf Selbstmitleid. Es passiert dann leicht, dass sie in der eigenen Gruppe und in einer auf Empathie eingestimmten Öffentlichkeit in Verruf geraten, als ‘fehlgeleitete’ Juden, Frauen, Muslime, Farbige …

In diesem Interview werden auch kritische Nachfragen und sachliche Einwände fruchtbar. (NZZ 6.6.20 Glenn Loury – Rassismus existiert, aber..)

Als komplementärer Beitrag, der Statistiken nicht als gegebene Fakten nimmt,  ist sehr zu empfehlen: Meret Baumann “Warum Schwarze in den USA für das gleiche Delikt öfter verurteilt werden und länger im Gefängnis sitzen als Weisse” (NZZ 20.6.20, LINK)

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12.6. hochgeladen, rückdatiert da  bisher nur 2 Beiträge

AB IN DEN FLIEGER!   (zeitweise auf der Titelseite)

WIR DEUTSCHEN MÜSSEN DAS OPFER BRINGEN, DENN DIE VOLKSWIRTSCHAFTEN DER ZIELLÄNDER DÜRFEN NICHT ZUSAMMENBRECHEN! WENN WIR ALLERDINGS DIE AKTUELLE  ABSTANDSREGEL EINFORDERN, WIRD FÜR DIE  MALLORQUINER UND KANAREN KEIN PLATZ  MEHR SEIN. MÜSSEN WIR UNS DANN FÜR DEUTSCHLAND SCHÄMEN?
WAS HEISST “AKTUELL”?  DIE ÜBLICHEN MASKEN, DURCH DIE WIR DEN BEHÖRDLICHEN VORSCHRIFTEN NACHKOMMEN, SIND LÄNGST ALS PLACEBO ENTTARNT. PSST! AUCH DIE ABSTANDSREGEL (“ZWEI UND ZWEI MACHT DREI”) HILFT NICHT GEGEN DAS NEU ENTDECKTE AEROSOL, NACHDEM KINDER ALS VIRENSCHLEUDERN ENDLICH AUS DEM FOKUS SIND UND WIEDER ZUR SCHULE GEHEN DÜRFEN.      WERDEN DIE JEMALS WIEDER IHRE ‘ANALOGE’ SCHULE SCHWÄNZEN?
UND WAS HILFT? FRISCHE LUFT! DAS PREDIGTEN SCHON UNSERE ELTERN. AN DIE FRISCHE LUFT WOLLEN DOCH AUCH WIR URLAUBER! BLOSS EBEN NICHT HIER. DAS IST JEDENFALLS BESSER ALS IN DIE OPER GEHEN. DENN SINGEN UND SINGEN LASSEN IN GESCHLOSSENEN RÄUMEN, HAT NOCH NIEMANDEM GUT GETAN, SO WENIG WIE GOTTESDIENSTE ÜBER DEM TAUPUNKT. AMEN.
2. JUNI 2020

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Auszug aus einer Ausstellungskritik “Grey is the new pink” (Vorwort 24.5.2020; LINK)

“Nicht erst mit der ‘Pandämie’ wird ein abstrakter Anspruch auf Lebensverlängerung über jedes Maß hinaus stärker im Blick auf die sie finanzierenden Generationen in Zweifel gezogen.  Ihre eigenen  ‘Wertvorstellungen’ politisierend,  haben die ‘uns repräsentierenden’ Eliten das in Selbstermächtigung für unumstößlich erklärt, im Einklang mit  morbiden Staatskirchen und interessierten Wirtschaftszweigen. Die wirtschaftlichen und sozialen Kosten werden nach dem shut-down nicht mehr vernachlässigt werden können. Die uralte Frage nach sinnvollem Leben und würdigem Sterben lässt sich auf Dauer nicht unterdrücken. Wenn mir jemand beiläufig erklärt, dass die über neunzigjährige Mutter “ein wahrer Cyborg” sei, und wenn gleichzeitig Pflegekräfte aus ärmeren Ländern angelockt werden, wenn es an Landärzten und Kinderärzten mangelt und man in vielen Ländern der Welt ohnehin schlechte Karten hat, dann stimmt doch etwas nicht mit der angeblich hohen Moral unseres Gesundheitssystems! Ich möchte heute meine Schicksalsgenossen daran erinnern:  “Das Alter ist die wichtigste Todesursache” (Hausarzt). Und:  “Dass ein Leben ein Recht auf Leben impliziert, ist undurchführbar” (H.Blumenberg “Die Vollzähligkeit der Sterne” 1997, S.95), auch wenn wir das selber gerne hätten.

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20.5.2020 Israel

Warum lassen mich die endlosen Fortsetzungen dieses empörenden und deprimierenden Konflikts nach über fünfzig Jahren ‘Zeitzeugenschaft’ noch immer nicht los?

Ein Grund ist die vom offiziellen Deutschland in Berlin regelmäßig bekräftigte “unverbrüchliche Freundschaft” mit dem “Staat Israel”.

Wenn ich nach passenden Worten suche, habe ich bereits die polyvalente “Antisemitismus”-Keule vor Augen und breche meinen kleinen ‘Shitstorm’ ab. Denn eigentlich weiß die ganze Welt Bescheid, egal auf welchem Informationsniveau.

Ich bedanke mich ausdrücklich bei den Menschenrechtsaktivisten, Whistleblowern und Historikern in und aus Israel. Dass diese Menschen im Land selbst völlig ins Abseits geraten sind, kann keine Überraschung mehr sein, aber bedeutet eine Tragödie für das Land, die Region und irgendwann auch für Europa. Israel ist nicht “Europa”, das sollte es ursprünglich auch nicht sein, sondern eine koloniale Siedlergesellschaft.

Ich sortiere markante Zeitungsartikel und Buchkapitel, die sich in einem halben Jahrhundert angesammelt haben und stelle fest:

Alle Arten von Empörungen und Enttäuschungen sind bereits dagewesen. Auch die Beschwörungen der angeblich letzten Chance.

Leser in Deutschland haben Besseres zu tun, als sich an den dramatischen Wendungen dieser endlosen Konfliktspirale aufzuregen. Israel ist ein auch kommerziell erfolgreiches Labor für ‘Sicherheitsarchitektur’ im sich abzeichnenden globalen Bürgerkrieg. Auch Deutschland und EU profitieren bereits. Deshalb lohnt es genau hinzuschauen. Seine mit 70 Jahren kurze Geschichte ist geradezu ein Lehrbuch des modernen Machivellismus. Darum hält auch sie Lehren bereit.

( = Vorwort zur Kategorie “ISRAEL/PALÄSTINA”)

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