Archiv für den Monat: November 2018

Notiz zu Figuren der Pere (Maniema,RDC)

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Die neue Pere-Figur ist gar nicht zu vergleichen mit der braven Zwillings-Doppelfigur! Oder doch? Beide sind auf ihre Art dynamisch!

Die Jagdfigur der Männer (Felix, 100 Peoples…) ist natürlich stärker im Gebrauch verkrustet als die ‚häusliche’ Zwillingsfigur. Sie ist zupackender, energisch nach vorn gebeugt mit großen Händen und entschlossenem Gesicht.

Nackenmuskel und straffer Po kommen zur Geltung. Hals und Nacken sind kräftig, die Vorwärtsneigung ist die eines Boxers, die Füße sind groß und geben festen Stand, die Hände gewaltig und schützend vor die Brust gehalten, Die Gestalt ist stämmig, die Glieder kräftiger als beim Paar und das Kinn erhoben. Eine Kraftfigur!

Die Farbschichten sind schwer zu trennen. Da ist das an vielen Stellen aufgerissene Weiß. In der Schicht darüber scheint auch Rot eine Rolle zu spielen, als Farbtupfer oder durchgehend?

Zwischen den Beinen findet sich auch eine Spur von Hühnerflaum. >>

Männer und Frauen bei den Yanzi (RDC, Bandundu) – Lesenotizen zu J.F. Thiel

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Josef Franz Thiel: Jahre im Kongo – Missionar und Ethnologe bei den Bayansi, Otto Lembeck Verlag, Frankfurt/M 2001

 

Vorbemerkung

So bescheiden das Buch auftritt, so wertvoll ist es für einen Leser, der keine vergleichbare Erfahrung gemacht hat. Der Begriff „Feldforschung“ deckt ja vieles ab, doch in diesem Fall greift er zu kurz.

Der Verlag der Erstauflage existiert nicht mehr.  JustBooks.de listet im November 2018 nicht einmal zehn Exemplare, Preise nicht unter 100 €. Vielleicht wird es ja neu verlegt, wenn der Markt leergefegt ist, und sei es als E-Book.

Ich las das Buch vor einem Jahr und verfasste ein detailliertes Inhaltsverzeichnis mit einem thematischen Schwerpunkt, der nicht der des Verfassers ist: Männer und Frauen bei den Bayansi. Und doch ist er in der Darstellung wie in der Erfahrung des Missionars Thiel angelegt.

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Nigeria in der Falle der Kolonialgeschichte – nach Johannes Harnischfeger (2006)

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95% = 6 S.

Demokratisierung und Islamisches Recht“ : Johannes Harnischfeger analysierte 2006 nicht nur den „Scharia-Konflikt in Nigeria“ 2002

Kursiv gedruckte Wörter und Sätze sind Originalzitate aus der Studie

Die Studie ist zu Recht in der Reihe „Studien des Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ (Band 51, im Campus-Verlag) erschienen und nicht in einer Reihe der Afrikanistik oder Ethnologie, auch wenn sie detailliert und anschaulich Verhältnisse und Historie vor allem des postkolonialen Staates Nigeria schildert.

Sie regt zu grundsätzlichen Fragen an – zur Sicherheitslage wie zur Innenpolitik – und sollte vor allem der ‚linken’ politischen Öffentlichkeit in Deutschland zu denken geben. Man denke nur nicht, dass alles halb so schlimm sei, da der „Scharia-Konflikt“ nun bereits sechzehn Jahre alt ist und das System „Nigeria“ immer noch recht und schlecht funktioniert!

Trotz klarer Struktur, allein aufgrund seiner Fülle an Informationen, lassen sich die einzelnen Aspekte der Problematik kaum isolieren. Ich habe drei Themen ‚filettieren‘ können: 1. Die historische Islamisierung der Region ist bereits im Netz (in ‚Heidenmission’, Link), 2. die kolonialen Wurzeln des aktuellen politischen Grundkonflikts, 3. die Übertragung der Überlegungen Harnischfegers auf Europa  und seine Probleme mit dem Islam. >>

KONGOLESEN GRAU IN GRAU – TRÜBE GEDANKEN BEI J. F. THIEL: „JAHRE IM KONGO“

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Niedergeschrieben im November 2017 während der Lektüre von: Josef Franz Thiel: Jahre im Kongo – Missionar und Ethnologe bei den Bayansi, Otto Lembeck Frankfurt/M 2001

(Vereinzelte Zahlen in den Notizen bedeuten Seitenzahlen im Buch; eine knappe, aber durchgehende Inhaltsangabe der Kapitel steht unter folgendem Link) >>