Meine Chinaromantik begann mit den ‘Räubern’ in der Übersetzung von Franz Kuhn und ging mit Mao unter. Zwei Jahre nach unserem Besuch fiel Tangshan in Trümmer. Die Dynastie Mao hatte verspielt.
Stilleben haben eine offene Flanke zur Utopie, gefallen als bunte Schatten der Utopie. Die Große Harmonie im scheinbar Asketischen tritt auf, Volkskunst und Bildpropaganda vereint. Ich wusste damals bereits viel vom chinesischen Elend. Das Abklingen des ‘kulturrevolutionären’ Fiebers ließ mich nur aufatmen und hoffen. Ich war während der Reise auf der Suche nach Indizien dafür.
Die ‘romantische’ Aura der Bilder findet natürliche Erklärungen in der traditionellen volkstümlichen Farbigkeit und den heute ‘exotisch’ weit entfernten Situationen, aber ebenso in den technischen Bedingungen der Aufnahme mit der klobigen ‘Seagull’ . Kostbare 16 Aufnahmen pro Diafilm bei geringer Filmempfindlichkeit (50 ASA) ließen es ratsam erscheinen, den Apparat abzustützen, wo immer es ging. Meine Schnappschüsse in S/W-Kleinbild vermitteln ein weniger romantisches Bild Chinas. Trotzdem gibt es auf den zehn Bildern sicher mehr zu beobachten als auf den stark fokussierten ‘unfarbigen’ Schnappschüssen. (Demnächst in diesem Kino)
15. Juni 2016
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