Erdbeben in Nepal

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Naturgewalten und Magie  – aus Sicht lokaler Hilfsgeister

 

Der Essay von Freddy Langer in der FAZ vom 30.4.2015 „Doch am Ende ist der Mensch nur ein Insekt“ (Nepal-Am Ende… Mensch…Insekt (pdf) von der faznet-Seite kopiert) hat mich gepackt. Er vergegenwärtigt sich und uns seine Eindrücke von Nepal 1995. Ich schaue in die Runde meiner  Schutzgeister-Figuren aus dem Westen Nepals und ermesse die Ohnmacht der Menschen und die Harmlosigkeit ihrer Fetische. Metaphorisch gesprochen: Holzgewehre!

Wie wäre es, wenn die sich – gläubig – an uns wenden würden? Versetzen wir uns für einen Moment in die Lage angerufener Gottheiten oder besser Hilfsgeister und wir ermessen, wie schwierig es für die sein muss, unter so verfahrenen Bedingungen ihren treuen Schützlingen zu helfen.

Die Seismik folgt ihrer Natur. Ob sie unter ihrer unkontrollierten Zerstörungskraft leidet, wissen wir nicht, aber wir glauben es auch nicht.

Doch Menschen – zum Beispiel in Nepal – wollen sich ihrer destruktiven Rolle einfach nicht schämen. Sie haben ihre Partikularinteressen betrieben und offensichtlich die furchtbaren Lebensbedingungen anderer in Kauf genommen, auf allen Gebieten, praktischen wie ideologischen, und die wiederum mit praktischen Konsequenzen. Schulterzucken.

Niedere Geister müssen unter solchen Umständen ihre – immerhin mit materiellen Opfern honorierte – Verpflichtung als Schutzengel als sehr drückend empfinden. Wo ist denn ihr Spielraum zwischen Naturkräften und naturwüchsig, wie Habermas zu sagen pflegte, entstandenen Mißständen?