Chinesische Resonanz auf Wiegmanns Bilder

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EINTRÄGE IM GÄSTEBUCH 20. BIS 27. DEZEMBER 1936 –

DIE BEILIEGENDEN ÜBERSETZUNGEN CHINESISCHER KOMMENTARE

 

 

1

Wir danken dem Künstler, der uns etwas Neues in der Malerkunst und in den Stilarten mitgebracht hat. Nur die Stoffwahl ist leider auf das Stilleben vor dem Fenster und auf die kleineren Landpartien beschränkt. Hoffentlich macht der Künstler weitere Fortschritte, damit er mit einer aussergewöhnlichen künstlerischen Anschauung die Eigentümlichkeit Chinas kennen könnte.   Dschang Dschung- Tschan

 

2

It may be an interesting experiment or might be an exciting wonderful advanture to combine French cubism and chinese caligraphy into something new.   S. F. (Original englisch)

 

3

Lotos no.18 Faltblatt  Lotos no.18 auf dem Faltblatt zur Ausstellung

Gästebuch Peking 3Den 22. Dez. 36

Ich bin so zufrieden, dass ich in Ihre Ausstellung gut gefallen bin. Besonders ich liebe das Bild von „ein Kopf Studie“ * und No. 18 von „Lotos Blumen“.    Prof. Y. L. Lee

(Original deutsch)         Bilder anklicken!

 

 

 

  4  (ohne Übersetzung)

Gästebuch Peking 4

5

Der Versuch des Künstlers scheint etwas waghalsiges zu sein, doch diese seine Eigenartigkeit verspricht sich einen eigenartigen Künstler.     Tsan Fang-Djä 

 

6

„Die Kunst eines Volkes drückt dessen Gepräge aus“     Prof. Dschung-tse Yang

 

7

Über die Erscheinung hinaus, aber den Kern getroffen! – Tse Lu

 

8 (ohne Übersetzung)

Gästebuch Peking 8

 

 

anklicken !

 

9

„Eine Malerkunst losgelöst von Handwerksmässigem !“    –  OYang, der alte Frohsinnige.

 

10/11

Ich habe die Ausstellung zum vierten Mal besucht. Der Künstler, den ich mir im Geiste vorstellte, sollte ein alter Mann mit einem Vollbart sein. Doch glücklicherweise habe ich ihn heute persönlich kennengelernt. Er ist eine von Lebenskraft und Lebensenergie strotzende Erscheinung: Ich getraue mir fast nicht, seine Bilder zu kritisieren. Aber eine innerwohnende Kraft nötigt mich, darüber zu schreiben. – Sei es aus Freude, sei es aus Hochachtung, sei es aus Begeisterung. An seinen Gemälden sehe ich Farben, Spuren der Pinselführung und Stilart, die ich früher nie gesehen habe. Der Künstler ist waghalsig und genialisch. Einen eigenartigen Glanz wirft diese Gemälde-Ausstellung in dieser dem Untergang geweihten alten Stadt. Diese Kunst ist ganz wie der Künstler in seinem Vorwort sagt, eine Verschmelzung von chinesischer und europäischer Malerkunst, besonders in seinen Landschafts- und Blumengemälden. Eigentlich kann von einem Unterschiede zwischen chinesischen und europäischen Gemälden nicht gesprochen werden, es ist nur ein Unterschied der Geographie dazwischen. Ich hoffe nur, dass der Künstler noch längere Zeit in China bleiben möge, damit er China noch tiefer kenne, und neue Kunst und Offenbarung der Welt bringe. Das erwarten wir in der aufrichtigsten Hoffnung  –   Tien-Ying-fa

 

12

„Deine Kunst befindet sich schon im Reich des Göttlichen“

oder

Das Genie ist schon dem Willen gehorsam ! – Hsian Dji-Hsün  (Xian Ji-xun)

 

13

T.  Viand  (Original, und zweiter unleserlicher Name)

 

14

Wunderbar!   Prof. D… Yang             (Original deutsch)

 

15

Chinesische Malerei besteht darin, wie man den Pinsel braucht – europäische Malerei muss die Form genau beachten.

Wenn man den Pinsel gut beherrscht und die Form auch, kommen chinesische und europäische Kunst zusammen. Dann kommt die Malerei auf eine besondere Höhe.

Ich habe die Bilder des H. Wiegmann so gern, weil er den Pinsel beherrscht und auch die Form. Er ist kein gewöhnlicher Maler, ich werde ihn erinnern und habe dies für ihn geschrieben.

Kie Tong   Direktor des Palastmuseums       (die Visitenkarte ist beigelegt)

 

16/17

(ohne Übersetzung, Reihenfolge von rechts nach links)       anklicken!

Gästebuch Peking 17Gästebuch Peking 16_linksGästebuch Peking 16_r.verkehrt

 

 

*

Der Gedanke ist naheliegend, dass Wiegmann sich die Kommentare noch vor Ort übersetzen ließ.

Manche Zitate mussten vor der Übersetzung zuerst transkribiert werden. Eine moderne Transkription der Eigennamen wäre wünschenswert.

Das Original des Gästebuchs liegt  nun mit den Zetteln im Stadtarchiv Frankfurt am Main,  im Nachlass S1-513.

 

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