Vier BriefschlĂŒsse auf dem RĂŒcken von Ansichtskarten mit Motiven aus dem ehemaligen Kaiserpalast.
Vermutete Reihenfolge.
Mich wundert, dass nicht diese Briefe aus China â und weitere â vollstĂ€ndig erhalten sind. Wer hat wohl alles bis auf die benutzten Ansichtskarten weggeworfen?   An den Vorlagen fĂŒr die Postkartenproduktion von Hartungs hat Wiegmann in Peking ĂŒbrigens mitgearbeitet. (Mitteilung)
/ Literaturstudium zur chinesischen Malerei /
Hof aus der âVerbotenen Stadtâ
(….) gekauft und ich studiere fleissig die chin. Malerei, ĂŒbrigens nach englischer und franz. Literatur â Ich lese viel und habe ganz neue Dinge (fĂŒr mich) gefunden
es gibt so viel Freude und Genuss hier, ich bin sehr froh und zufrieden und hoffe euch spÀter zu erzÀhlen und zu zeigen, was dabei herauskam.
Lasst es euch gut gehen und schreibt wenigstens so viel wie ich. Alles Gute und GrĂŒsse auch an Hans und die Kinder. Ich sammelte einige Drucke etc. fĂŒr die Kinder. Es soll bald alles an sie abgehen. Viele herzliche GrĂŒsse und vielen Dank fĂŒr die Sendung
Euer Fritz
/ Versprochen /
(….) leider sind die Drucke fĂŒr die Kinder noch nicht weg â ich warte noch auf AbzĂŒge â âwas lange wĂ€hrt, wird endlich gutâ
Einer der HauptpalÀste in der Kaiserstadt
/ Neuigkeiten ĂŒber Copeland und Denby /
(….) schreibt, dass er Lust hĂ€tte in China und Japan zu konzertieren. Es wĂ€re nett wenn sich das arrangieren liesse. In Amerika gibt er jetzt wieder neue Konzerte d.h. mit neuem Programm und spielt 20 neue Platten fĂŒr âVictorâ. Er schreibt immer ganz besonders nett und freundschaftlich. â Von Denby kam auch ein sehr zufriedener Brief. Wenn er auch keine grossen Erfolge aufzuweisen hat scheint er doch ganz glĂŒcklich zu sein. Vielleicht kann ich ĂŒber Amerika zurĂŒckkommen. Es wĂŒrde mir viel Spass machen Land und Leute zu sehen. â Umseitig ein Gang aus dem âSommerpalasrâ 20 km vor Peking. Das andere ist ein Hof aus der verbotenen Stadt.. â Dubosc hat schöne neue Bilder.
/ Begeisterung vor der kaiserlichen Architektur â FrĂŒhjahrsstĂŒrme ĂŒber Peking /
 (….) III
Das alles ist so erstaunlich, dass mit der gewaltigen Grösse die zarteste IntimitĂ€t verbunden ist, dass nichts erdrĂŒckt, nichts renommiert, dass der Reichtum frei ist aber dem Kopf und dem GefĂŒhl untergeordnet bleibt. Freilich in den letzten dynastischen Epochen gibt es einen Verfall des Geschmackes und der Intelligenz, aber es hat wenig oder nichts verdorben und bleibt ĂŒbersehbar. /
Bleibt gesund und froh, herzlichen Dank fĂŒr Euren Brief und die guten WĂŒnsche. Bei Euch scheint der FrĂŒhling schon weiter zu sein. Hier kĂŒndigt er sich durch SandstĂŒrme an, die den Himmel gelb machen und einen zuhause halten. Aber die Sonne scheint schon stark und der Wintermantel ist weggelegt.
Alles Gute und herzlichste GrĂŒĂe            Euer Fritz.