Walter Felsenstein 70 – Freund (?) und Zeitgenosse (1971)

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Die beiden Zeitungsausschnitte – möglicherweise aus FAZ (Feuilleton) und Frankfurter Neue Presse, um den 31.Mai 1971 – habe ich seit langem, deshalb sind sie ja auch ordentlich vergilbt. Wiegmann schwärmte von der Opernkunst Felsensteins und konnte seine eigene Wertschätzung in den Artikeln wiederfinden. Sie verstanden einander sehr gut. Wiegmann selber inszenierte ein wenig an seiner Schule.

Bei einem Besuch in Berlin am 26.11.2019 korrigierte Felsensteins Sohn Christoph das Bild ihrer ‘Freundschaft’,  das Fritz Wiegmann mir von  in der Nachkriegszeit erweckt hatte. Ich zitiere aus dem Blog Bühnenbilder zur “Zauberflöte”: ”

Die Schlüsselfigur war Maria Felsenstein, in den dreißiger Jahren Disponentin bei der UFA, bei Tobis. Sie hatte Walter bei seinem Film mit Paul Kempf „Ein Windstoß“ (1941-42) kennen gelernt. Nach dem Krieg wurde sie eine unermüdliche Weltreisende mit Kamera. Ein schönes Foto von ihr sehe ich im Arbeitszimmer. Ich glaube, es passt in diesen Blog.

Christoph Felsenstein:

  • Eine Beziehung zu Walter ist nicht entstanden, Walter hatte gar nicht den Kopf dafür.
  • Etwa dreimal waren sie auch im Theater und bei Proben zusammen.
  • Mutter hat die beiden immer zusammengebracht.
  • Sie hat manchen Künstler bei ihrem Gatten protegiert und hartnäckig nachgehakt. Meine Mutter war zu allem fähig. (lacht).
  • Sie hielt seit den dreißiger Jahren viel von Fritz, ja bewunderte ihn.  Doch wir kommen zu keinem Ergebnis, in welchem Milieu sie sich kennen gelernt hatten.

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Mir erzählte Wiegmann immer nur von Kontakten mit ‘den Felsensteins’ aus der Nachkriegszeit, und dazu finden sich jetzt im ‘Köfferchen’ des Archivs auch ein paar Fotos aus Ostberlin und von der Ostsee. Es war mit Sicherheit sein wichtigster Kontakt über den Eisernen Vorhang hinweg.

Frau Ursula Marx vom Benjamin-Archiv schreibt: “Der einzige Hinweis auf Fritz Wiegmann in den Beständen der Akademie der Künste findet sich, allerdings aus späteren Jahren, im Walter-Felsenstein-Archiv (siehe Anhang: pdf)”:   Fritz Wiegmann_VE_Liste

Ob und ab wann ein Kontakt vor dem Krieg bestand, weiß ich nicht.

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