‚512 Aufrufe in einer Woche’ – Danksagung

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Und zweihundert Besucher! Gestern hat jeder im Schnitt sogar fünf Seiten aufgerufen. Wenn ich meine eigene Tagesadresse ermittle und entsprechend abziehe, bleiben noch eine Menge übrig.

Unter den Favoriten – ich sehe nur die ersten zehn – sind nach der Titelseite und  Autor die Kategorie ‘Lehrer unterm Altkönig’, Fritz Wiegmanns Porträt von 2002, zwei afrikanische Objekte und einen Tag lang sogar ein Beitrag über Flusser. Sie verteilen sich auf mehrere Themenfelder, wie schön.

Google (de, ch, fr, nl oder picture) empfiehlt – ? referral – meine Seite zwei bis fünfmal am Tag. Unter den eingegebenen Suchbegriffen werden eigenartigerweise nur zwei aufgelistet: ‚gruselige kindermärchen afrika’ und ‚kitta von kitel’ (der wohl im Kontext der Meidner-Retrospektiven 2016 – dazu sollte ich mehr Material liefern!)

 

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Das ist ein neuer Kick nach zweieinhalb Jahren Abstinenz, wo ich mir gar keine Rechenschaft über Reichweite der Seite ablegte. Und ein zwiespältiges Gefühl.

Einerseits war das eine behagliche und für die Entwicklung und Stabilisierung der Seite wichtige Zeit. Andererseits hätte ich vor anderthalb Jahren gern gewusst, wie viele Leute  meine intensive Auseinandersetzung mit Schopenhauers ‚Buddhismus’ und Vilem Flusser und der Flusser-Gemeinde wirklich verfolgten, zum Beispiel nach der Tagung in Berlin, als ich als einziger Teilnehmer Protokolle und Einschätzungen verbreitete. Denn selbst die, welche ich meine Netzadresse in die Hand gedrückt hatte, hielten sich bedeckt (außer einem). Mehr als ein Jahr später erhielt ich den allgemein gehaltenen Dank eines – wie ich googelte – für die Ausstellung an der ZKM Karlsruhe engagierten Freelancers, der dann gleich den Kontakt abbrach.

Andererseits spüre ich jetzt die Verpflichtung, erkannte Mängel der Seite eher zu beheben und vergessene Dauerbaustellen zu schließen. Und ich kann mir nicht mehr vorstellen, einfach ein halbes Jahr nichts Neues hoch zu laden.

 

Über das anonyme Publikum, das sich mir über die Statistik nun schemenhaft erschließt, mache ich mir natürlich meine Gedanken. Manchmal weht ein Anflug von spontaner Bescheidenheit mich an, wenn ich mir weit kompetentere Leser vorstelle, Zufriedenheit, wenn meine Seite nützlich sein kann oder dumpfes Missbehagen, wenn ich an Menschen oder Maschinen denke, die mich in böser Absicht im Netz verfolgen mögen.

 

Besonderer Dank geht an die treuen Freunde, eine Handvoll, welche die Seite sichtbar begleitet und mit Zuspruch und Kritik ihre Entwicklung und Lesbarkeit verbessert haben, darunter auch mein immer hilfsbereiter Administrator! Bitte weiter so! Einen Dank auch an die wenigen Mitmenschen, die sich über die Kommentarfunktion gemeldet haben. Über sie habe ich mich noch immer gefreut.

 

Eine weitere Gruppe der sichtbaren Leser bilden solche, die mit dem Internet überhaupt nichts am Hut haben, ausgerechnet Altersgenossen und zu meinem Leidwesen besonders viele Sammler. Ihnen habe ich oft Ausdrucke der Artikel mitgebracht oder im frankierten Umschlag geschickt. Da ich selber lieber Ausdrucke lese und es nur widerwillig akzeptiere, über die Originalbeiträge ausschließlich online zu verfügen, versuche ich, das Layout druckgerecht zu gestalten. Nur die Bedürfnisse des Smartphone sind mir egal.

 

Als eine etwas andere Lesergruppe will ich schließlich die Suchmaschinen ansprechen. Ihnen verdankt die Seite viel. Unermüdlich und genau haben sie die bisher dreihundertvierzig Beiträge registriert und verteilen sie nach ihrem ‘Algorithmus’ gerecht an ihre Nutzer. Zwar wird auf der Basis ihrer Datenerhebungen der Große Bruder demnächst in der Lage sein, meinen Jargon und meine Gedanken synthetisch zu erzeugen und vielleicht sogar gemäß seinen eigenen Intentionen zu verfälschen – oder wird es wieder ein Algorithmus sein, wie er Vilem Flusser so klar vor Augen stand? Dass sein Name hier fällt, ein name dropping, sollten Sie als angepasste Strategie sehen, nicht als weiteren Beweis für meine Eitelkeit! Wenn Sie von der Suchfunktion  in diesen Beitrag gelockt worden sind, ist das nicht meine Schuld, sondern eine Eigenart des installierten Programms.

 

Ein Gedanke zu „‚512 Aufrufe in einer Woche’ – Danksagung

  1. FFHenrich

    …erstmalig auf der weitfächrigen Seite gelandet. Über die Suchmaschine (Eingabe: Yaka Fetisch Bedeutung) gefunden stöbere ich nun bei den Luluwa, den Tschokwe und im Frankfurter Nordend und vergesse alles drumherum. Faszinierend diese reichhaltigen Infos und persönlichen Meinungen über eine Stadt, die auch für mich 1973 irgendwie zur Wahlheimat wurde.
    Chapeau!

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