Landschaftsbilder von Wiegmann habe ich viele gesehen, solche aus den Schweizer Voralpen um Beatenberg über dem Thunersee. Wenn ich ihn dort im Ferienhotel des Landes Hessen besuchte, wo er in seinen letzten Lebensjahren zur Zwischensaison Wochen, ja Monate verbrachte, lernte auch ich die atemberaubenden ‘chinesischen’ Ausblicke dieser schroffen Landschaft kennen, ebenso wie ihre Tannendickichte an den steilen Flanken der Berge.
Hinten habe ich früher einmal notiert: ‘Aus Farbresten entstanden, um den Spachtel nach jedem Malen zu reinigen, abzuschaben.’
In den sieben Jahren gymnasialen Kunstunterrichts bei Wiegmann 1955 bis 1962 gab er uns auch theoretische Lektionen zur Kunstgeschichte. Zu meiner Schande ist mir davon nichts als eine vage Erinnerung an Werkreproduktionen auf Papier und Karton im Gedächtnis geblieben. Zwei davon aus Wiegmanns Nachlass, Zeichnungen von Leonardo da Vinci und Claude Lorrain, zeigen weite Landschaften, in denen man wandern kann. Wiegmann studierte und verehrte auch die europäische Tradition. Er wollte sie auch durch eigene Arbeiten mit der faszinierenden Kunst Chinas verbinden, was bereits in Peking 1936 anklang.
Im Nachlass liegt auch die 13×18-Fotografie einer besonnten Steilküste auf Mallorca, wo Wiegmann 1934 und 1935 lebte. Mir ist nicht bekannt, ob Wiegmann den Abzug bei ‘Foto-Balear, G.Orsinger, Palma de Mallorca, Plaza de Gomila 4 (Terreno)’ machen ließ oder das Foto kaufte.